Gold

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Der Goldwäscherweg in Zwiesel

Gold ist ein chemisches Element. Reines Gold ist ein rötlichgelbes, außerordentlich weiches und dehnbares, mechanisch leicht zu bearbeitendes Metall.

Gewinnung

Das einfachste und älteste Verfahren der Goldgewinnung ist das Waschen. Hierbei wird das Gold aufgrund seiner hohen Dichte vom leichteren Begleitgestein durch wiederholtes Aufschlämmen und Absetzenlassen in Wasser getrennt.

Gold in den Flüssen

Schon im 9. Jahrhundert waren Goldwäscher oberhalb von Passau an der Donau tätig. Waschwürdige Sandbänke entstanden nur unterhalb Kelheim, besonders bei Straubing und Stephansposching, von geringerer Bedeutung auch bei Bogen, Deggendorf und Vilshofen an der Donau.

1477 schloss Herzog Ludwig der Reiche einen Kontrakt mit einer Gesellschaft in der Angelegenheit des Goldwaschens in der Isar von Moosburg (Oberbayern) bis Plattling. Diesen Flussabschnitt der Isar, ferner den Inn von der Landesgrenze bis Passau, die Salzach und die Donau von Kelheim abwärts fand man für die Zwecke der Goldgewinnung tauglich.

1625 versuchte Herzog Maximilian durch den Erlass neuer Dekrete die Goldwäscherei in den altbayerischen Flüssen neu zu beleben. Er ließ sich genaue Berichte über Ort, Zeit und Erträgnisse der Goldwäscherei an den größeren Gewässern des Landes erstatten. Gegenüber der Goldgewinnung an Isar und Inn brachten die Donau-Wäschen einen relativ geringen Ertrag. 1677 wurden von Straubing etwa 0,5 Kilogramm Gold nach München geliefert. Dort wurden in der Münzanstalt eigene Flussdukaten geprägt, welche auf der einen Seite das Porträt des regierenden Fürsten trugen und auf der anderen Seite das Bild eines Flussgottes mit einer Urne, woraus er Wasser gießt. Aus Donau-Gold geprägte Dukaten trugen die Umschrift: ex auro Danubii. Seit 1769 bildete der Stromlauf von Kelheim bis an die Grenze des Hochstifts Passau einen mit fünf Wäschern besetzten Waschbezirk.

Das Donau-Gold ist mit dem Vorkommen an der Isar alpiner Herkunft in eiszeitlichen Ablagerungen.

Gold im Bayerischen Wald

Bergbau auf Berggold, wie in Böhmen in der Umgebung von Hartmanitz (Hartmanice) und Bergreichenstein (Kašperské Hory) hat es im Bayerischen Wald nie gegeben. Im Mittelalter wurde in den Sanden und Schottern im Uferbereich einiger Flüsse um Bodenmais und Zwiesel wie auch auf böhmischer Seite in der Wottawa und deren Nebenflüssen Gold gewaschen (Seifengold). Einer Theorie nach verdankt der Ort Zwiesel seine Entstehung der Goldwäscherei in den Grüben im Gebiet des heutigen Stadtparks. Der Zwieseler Goldwäscherweg soll an die dortige Goldsuche erinnern.

1477 erhielten Konrad Roth, Bürger zu Bayreuth und der damalige Pfarrer von Böbrach „mit noch anderen Gewerken“ vom Herzog Freiheitsbriefe und die Bewilligung „auf Gold zu seifen“. Im 15. Jahrhundert bestanden Goldseifenwerke bei Bodenmais und Maisried. Nach dem 16. Jahrhundert wusch man urkundlich belegt auch aus dem Regenfluss Gold. Nachrichten von Goldwäschern an der Ilz und im Umland sind dagegen nicht bekannt.

In vielen Tälern des Bayerischen Waldes, so im Stadtpark Zwiesel, am Mooshof bei Bodenmais, unterhalb des Burgstalles bei Außenried (Gemeinde Langdorf), zwischen Frathau und Haufenmühle bei Drachselsried, in der Rannenau und in den Grüben bei Lindbergmühle (Gemeinde Lindberg), in der Kühau bei Frauenau, zwischen Ludwigsthal und Landesgrenze an der Großen Deffernik, bei Spiegelau und bei Haidmühle sind Schotterhügellandschaften vorhanden, die von Historikern als Goldseifen gedeutet wurden. Diese Ansicht stand lange Zeit kontrovers mit der Deutung durch Georg Priehäußer, der alle diese Hügel als natürliche Toteishügel ansah. Demzufolge sind diese Toteishügelfelder Reste von Gletscherabschmelzstellen. Nach Fritz Pfaffl wurden aber viele dieser Gebilde anthropogen verändert.

1911 erlangte der Kaufmann und Ingenieur Heinrich Schmitz in München das Schürfungsrecht in einem Felde von 200 Hektar am Kolbersbach bei Lindbergmühle zur Gewinnung der vorkommenden Golderze. Das Oberbergamt hatte am 8. August 1911 an einer Versuchswaschung teilgenommen, bei der aus einer Tonne Schotter 1,83 Gramm Gold in bis zu vier Millimeter großen, abgerundeten Körnern und Plättchen ausgewaschen wurden. Schmitz hatte vor, den Abbau mit Maschinen durchzuführen, und auch ein Name dafür wurde festgelgt: „Luitpoldzeche“. Es geschah jedoch nichts, aber erst 1921, nach dem 1. Weltkrieg, wurde Schmitz das Bergwerkseigentum entzogen und nach einer vergeblich versuchten Zwangsversteigerung die Aufhebung der Luitpoldzeche angeordnet.

Die Bedeutung der Goldwäscherei im Bayerischen Wald war nach dem Urteil des Geologen Fritz Pfaffl mäßig. Er kommt zu dem Fazit: „Umfang und Ausbeute der Goldwäscherei sind, durch Feldforschungen belegt, nie über den Stand von Versuchen hinausgekommen. Die bayerische Gebirgsseite des Böhmerwaldes ist demnach zu keiner Zeit ein Goldland gewesen, dafür war die Ausbeute zu bescheiden.“

Anfang 2015 bestätigte Fritz Pfaffl den Fund eines Nuggets mit einem Gewicht von fast zwanzig Gramm durch einen Hobby-Goldsucher in einem Bach am Fuße des Großen Falkensteins.

Literatur

  • Fritz Pfaffl: Im Spiegel der Presse (1932-2004): Das Goldland Bayerischer Wald im Goldjahr und im Goldrausch und kein Ende. In: Der Bayerische Wald. Zeitschrift für naturwissenschaftliche Bildung und Forschung im Bayerischen Wald. 22. Jahrgang (Neue Folge) Heft 1+2 / Dezember 2009, S. 46-55
  • -fb: Goldgräberstimmung im Bayerwald. In: Der Bayerwald-Bote vom 1. April 2015 (S. 27)