Grafling (Landkreis Deggendorf)
Grafling
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Deggendorf |
Höhe: | 433 m |
Fläche: | 46,28 km² |
Einwohner: | 2.728 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 94539 |
Vorwahl: | 0991 |
Kfz-Kennzeichen: | DEG |
Website: | www.grafling.de |
Erster Bürgermeister: | Willi Zißlsberger (CSU) |
Grafling ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Gemeinde liegt nördlich von Deggendorf an der Bundesstraße 11 im Naturpark Bayerischer Wald.
Ortsteile
Ortsteile sind Alberting, Arzting, Bergern, Burgholz, Datting, Diessenbach, Eidsberg, Endbogen, Engelburgsried, Giggenberg, Grafling, Großtiefenbach, Grub, Haidhof, Hochoberndorf, Hörpolding, Hundsruck, Kleintiefenbach, Loderhart, Mitterbühl, Mitterhirschberg, Mühlen, Neumühle, Oberhirschberg, Oberprechhausen, Oberried, Ottenberg, Petraching, Rohrmünz, Rohrmünzmühle, Schwarzenberg, Ulrichsberg, Unterhirschberg, Unterprechhausen, Unterried, Wühn und Wühnried.
Geografie
Die höchsten Erhebungen im Gemeindegebiet sind der Steinberg (999 m), der Geißriegel (1043 m), der Dreitannenriegel (1090 m) und der Einödriegel (1121 m). Sie schließen das Graflinger Tal nach Osten ab. Nach Norden wir das Tal durch den Hochberg (727 m), im Westen durch die im Gemeindegebiet Bernrieds liegenden Butzen (775 m) und Vogelsang (1022 m) abgeschlossen. Nach Süden öffnet sich das Tal Richtung Deggendorf zur Donauebene, dem Gäuboden hin.
Zu den geografischen Besonderheiten der Gemeinde zählen die großen Höhenunterschiede. Während der Hauptort 546 m hoch liegt, beträgt der Höhenmeter im Ortsteil Klein- und Großtiefenbach nur 330 m, der Ortsteil Rohrmünz liegt aber 730 m hoch. Hochoberndorf befindet sich auf 775 m. Dadurch ergeben sich innerhalb der Gemeinde erhebliche klimatische Unterschiede: Während in den niedrigen Lagen häufig schon der Frühling eingekehrt ist, herrscht in den Höhenlagen noch strenger Winter.
Geschichte
Die Besiedelung des Graflinger Tales erfolgte vom Kloster Metten aus, das 790 n.Chr. mit der Kolonisation des Bayerischen Waldes betraut wurde. Im Jahr 805 wurde das Graflinger Tal erstmals geschichtlich erwähnt. In der Folgezeit erschlossen die bayerischen Herzöge das Tal. 1253 fiel das Gebiet unter die Herrschaft der Wittelsbacher. Im dreißigjährigen Krieg wurde die Region und auch Grafling mehrfach überfallen und geplündert. Zahlreiche Brandschatzungen fanden in dieser Zeit statt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Die Gebietsreform von 1972 bis 1978 führte durch Eingemeindungen zum heutigen Gemeindegebiet.
Besonders getroffen wurde die Gemeinde durch das Schneechaos im Winter 2005/2006, das insbesondere in den höher gelegenen Ortsteilen auch zum Einsturz von Wohnhäusern und von landwirtschaftlichen Gebäuden führte. Abgelegene Einzelanwesen waren zum Teil tagelang nicht mehr erreichbar. Erst schweres Räumgerät des THW und der Bundespolizei in Deggendorf konnten die eingeschneiten Wege freischaufeln, da mit Räumpflügen die Schneemassen nicht mehr zu bewegen waren.
Der Bahnhof Grafling wurde Mitte der 1980er-Jahre aufgegeben. Der Zug hielt zwar noch unregelmäßig in Ulrichsberg, doch dieser Halt war zu abgelegen, um ausreichend frequentiert zu werden. Ab 2013 hält die Bahn wieder in Grafling. Zum Fahrplanwechsel 2013 soll die Haltestelle Arzting eingerichtet werden. Der Halt in Arzting liegt zentral.
Gemeindewappen
Seit 1981 führt die Gemeinde ein Wappen. Das Andreaskreuz im Schildhaupt verweist auf den Patron der Pfarrkirche von Grafling. Die Tingierung in Grün steht für die geografische Lage der Gemeinde im Bayerischen Wald. Die Spaltung mit dem aufgelegten gemauerten Balken wurde vom Wappen der Zisterzienserabtei Gotteszell übernommen, die in weiten Bereichen der Gemeinde die Grundherrschaft innehatte. Die ursprüngliche Tingierung des Gotteszeller Wappens war Rot und Silber. Im Graflinger Gemeindewappen wurden die Farben Blau und Silber gewählt, um auf die ebenfalls bedeutende landesherrlich-wittelsbachische Grundherrschaft des Kastenamts Deggendorf hinzuweisen.
Politik
Bürgermeister
Bei der Kommunalwahl 2014 wurde der bisherige Bürgermeister Willibald Zißlsberger (CSU) mit 94,36 % der abgegebenen Stimmen als 1. Bürgermeister wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 56,04 %.
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister). Die Sitze verteilen sich wie folgt:
- CSU: 5 Sitze (2008: 4)
- FWG Grafling: 3 Sitze (2008: 3)
- FWG Bergern: 2 Sitze (2008: 2)
- FWG Alberting: 2 Sitz (2008: 1)
- SPD: 1 Sitze (2008: 3)
- Junge Liste: 1 Sitz (2008: 1)
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Andreas. Die spätgotische Anlage aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhielt im 18. Jahrhundert ihre barocke Ausstattung. Der Hochaltar von 1713 und die beiden Seitenaltäre stammen von dem Deggendorfer Bildhauer Thomas Rieger. Von 1967 bis 1968 kam der geräumige Neubau hinzu mit der überlebensgroßen Steingruppe der Hl. Familie, welcher die neue Kirche geweiht ist. Das Werk stammt aus der Hand des Altöttinger Künstlers Kurt Porzky.
Bildung und Erziehung
- Grundschule Grafling
- Kindergarten St. Andreas
Vereine
- CSU Ortsverband Grafling
- Freie Wähler Gemeinschaft Grafling
- Freiwillige Feuerwehr Grafling
- Graflinger Dreigesang
- Heimat- u. Volkstrachtenverein Grafling e.V.
- KDFB-Zweigverein Grafling
- Kirchenchor St. Andreas Grafling
- KLJB-Grafling
- Krieger- u. Reservisten Verein Grafling
- Männer Gesang Verein
- Schützenverein Diana Grafling
- SPD Ortsverein Grafling
- TC Grafling e.V.
- TSV Grafling 1966 e.V.
- Verein für Gartenbau und Landespflege Graflinger Tal
Aholming – Auerbach – Außernzell – Bernried – Buchhofen – Deggendorf – Grafling – Grattersdorf – Hengersberg – Hunding – Iggensbach – Künzing – Lalling – Metten – Moos – Niederalteich – Oberpöring – Offenberg – Osterhofen – Otzing – Plattling – Schaufling – Schöllnach – Stephansposching – Wallerfing – Winzer