Haidenhof (Gemeinde)

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Blick auf das bis heute bestehende Schloss Haidenhof.
Die Gemeinde Haidenhof im Jahr 1903.

Haidenhof ist eine ehemalige, bis 1909 selbstständige Gemeinde auf dem Gebiet der heutigen Kreisfreien Stadt Passau. Mindestens seit 2006 gibt es auf dem ehemaligen Gemeindegebiet die beiden Stadtteile Haidenhof Nord und Haidenhof Süd, welche den Ortsteil Haidenhof umfassen.

Geschichte

Früher lag zwischen der Hofmark St. Nikola und der Grafschaft Neuburg das sogenannte Waldgütleramt des Hochstifts Passau. Große Teile davon waren bewaldet, es gab nur sehr wenige verstreute Weiler und Anwesen. Zu dem Waldgütleramt gehörten folgende Orte: Apfelkoch, Badstube, Feldsperg, Haidenhof, Kaindlmühle, Jesuitenhof, Kelberg, Kohlbruck, Mollnhof, Vorholz, Oberwindschnur.

Im Bereich Haidenhof lebten zur damaligen Zeit circa 450 Personen. Im Jahre 1614 gehörte der Hof Wolf Hayll. Aus „Hayllhof“ wurde später „Haynhof“ und schließlich änderte der Sprachgebrauch das Wort in „Haidenhof“. Hier befanden sich das Wirtsgut und das im Jahre 1685 von Vigil Graf von Thun erbaute Schloss Haidenhof.

Das Waldgütleramt oder auch Rentgütleramt nahm den Rang eines Pfleggerichtes ein. Das Gebiet nördlich davon zählte schon zum Kurfürstentum Bayern. Nach der Säkularisation kamen im Jahre 1809 das einstige hochstiftische Waldgütleramt und die einst kurbayerischen Gebiete Richtung Donau mit den Ortschaften Auerbach, Hammerbach, Kronhart, Niederhaitzing, Sailerwöhr, Schrann, Scheuereck, Spitalhof und Steffelmühle zur neu gebildeten Gemeinde St. Nikola. Erst durch ME vom 7. April 1855 wurde die neue, ungefähr 1.227 ha große Gemeinde Haidenhof von der Gemeinde St. Nikola abgetrennt. Sie umfasste die Ortsteile Äpfelkoch, Badstube, Feldsperg, Haidenhof, Haindlmühle, Jesuitenhof, Kohlbruck, Mollenhof, Vornholz, Oberwindschnur, Altindermühle, Aubach, Hamerbach, Kronhart, Niederheizing, Sailerwöhr, Schramm, Scheureck, Spitalhof, Steffelmühle, Kastenberg und Sagmeisterhof. Ihren Namen erhielt die Gemeinde in Ermangelung einer größeren Ortschaft nach dem Wirts- und Bauerngut Haidenhof. 1880 wurde an der Neuburger Straße eine Volksschule errichtet.

Die Eingemeindung Haidenhofs zur Stadt Passau wurde am 6. August 1899 bei einer Gemeindeversammlung mit 117:8 Stimmen beschlossen. Die Verhandlungen zogen sich jedoch hin, da die Stadt Passau der Eingemeindung der Ortschaften Auerbach, Spitalhof, Haitzing, Sailerwöhr und Unterwindschnur als dringend öffentliches Bedürfnis zur Ausweitung von Baugebieten Vorrang einräumen wollte. Am 5. November 1908 verfügte jedoch das Staatsministerium des Innern die Eingemeindung der gesamten Gemeinde Haidenhof in die Stadt Passau. Mit Wirkung vom 1. Januar 1909 wurde die Eingemeindung vollzogen. Damit wurde Passau mit 21.000 Einwohnern zur zweitgrößten Stadt Niederbayerns nach Landshut.

Auf dem Gebiet der einstigen Streusiedlung entstanden zahlreiche Betriebe und große Siedlungsgebiete. Heute ist Haidenhof innerhalb vom Passau in die Stadtteile Haidenhof Nord und Haidenhof Süd aufgeteilt, wird aber auch als Ganzes als Stadtteil bezeichnet.

Bürgermeister

Lage des Ortsteils

Der Ortsteil Haidenhof liegt an der Neuburger Straße zwischen St. Anton und Kohlbruck. Er wird im Norden durch den Schießstattweg, im Osten durch das Schulzentrum, im Süden durch die Neuburger Straße, den Gütlbauerweg und die Karlsbader Straße und im Westen durch die Vogelweiderstraße begrenzt.

Siehe auch

Literatur