Hans-Christian Smolik

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Hans Christian Smolik

Hans-Christian Smolik (* 30. März 1944 in Goslar; † 2. August 2010 in Marklkofen-Freinberg) war die deutsche Koryphäe auf dem Gebiet der Fahrradtechnik.

Leben und Wirken

Hans-Christian Smolik hat die für Rennräder heute üblichen Bremsschaltgriffe erfunden, mit denen dann aber ein japanischer Hersteller reich wurde. Er hatte zweimal den Titel „Konstrukteur des leichtesten Rennrads der Welt“ inne. Und er hat Karbon-Rahmen für Profi-Radmannschaften entwickelt. Heute lebt der Fahrradtüftler in Marklkofen (Landkreis Dingolfing-Landau) und geht dort nach wie vor seiner Leidenschaft nach.

Entstanden ist diese spät. Im Fahrradsattel hat er einige Titel gewonnen, 1981 sogar den Bundessieg in der „Formel L“, einer Radtouristikklasse, zu der man nur mit Amateur-Lizenz zugelassen wurde. Parallel dazu entstand das Interesse an der Fahrradentwicklung. Nach der Lehre als Maschinenschlosser und acht Jahren bei der Bundeswehr schloss er ein Studium als Ingenieur für physikalische Technik ab. Dann arbeitete er als Messtechniker, ehe er sich 1982 als Fahrradrahmenkonstrukteur selbstständig machte.

1980 hat sich Smolik ein Patent auf von ihm für Rennräder entwickelte Schalthebel eintragen lassen, die er gleich in die Bremsgriffe am Lenker einbaute. Doch war er damit seiner Zeit offenbar zu weit voraus: Unter anderem beim Traditionshersteller Sachs versuchte er, seine revolutionäre Konstruktion an den Mann zu bringen. Doch dort setzte man noch auf eigene, konventionelle Entwicklungen. Als ihm nach einigen Jahren dann das Halten des Patents zu teuer wurde, brachte plötzlich der japanische Hersteller Shimano eine eigene Bremsgriffschaltung auf den Markt.

Einige Zeit war er Cheftester und Technikredakteur bei Zeitschrift „Tour“. 1994 ließ er sich in Marklkofen nieder. 2001 bekam er ein Angebot des Koblenzer Rennradherstellers „Canyon“, für den er dann als führender Konstrukteur tätig war. 2007 trat das damalige belgische Unibet-Team bei „Pro Tour“, der Rennserie des Weltradsportverbandes UCI, und der Deutschlandrundfahrt mit dem von Smolik entwickelten Modell F10 an, dabei waren Fahrer wie der Australier Baden Cooke oder der Franzose Jimmy Casper.

Ebenfalls für Canyon entwickelte er 2005 das mit 3.700 Gramm leichteste Rennrad der Welt - das Gewicht wurde jedoch wenig später von einem amerikanischen Konstrukteur unterboten. Er suchte weitere Komponenten, an denen sich Gewicht einsparen ließe. Mit schlankeren Speichen und Felgen und 3.500 Gramm Gewicht stellte er einen weiteren Rekord auf. Doch auch der ist mittlerweile nicht mehr aktuell. Zuletzt lag er bei etwa 3.200 Gramm.

Literatur

Weblinks