Hans Heinz Dorn

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Hans Dorn sen.

Hans Heinz Dorn, teils auch Hans Dorn sen., (* 9. Mai 1922; † 19. Mai 2012) war ein niederbayerischer Unternehmer. Seine Betonwerke beschäftigten bis zu 500 Mitarbeiter.

Leben und Wirken

Im Lebenslauf von Hans Dorn spiegelt sich das Wirtschaftswunder: Zurück aus dem Krieg, sah er eine Chance im extremen Treibstoffmangel, der auch in Passau den Alltag lähmte und den Wiederaufbau verlangsamte. Am Ludwigsplatz begann er 1945 damit, Tankholz herzustellen, das zum Betrieb von Fahrzeugen verwandt wurde. Erträge, die er mit diesen Geschäften erwirtschaftete, steckte Dorn schon 1946 in die „Schuh und Geisenberger Betonwerke“ und schuf in dem Betrieb an der Kapuzinerstraße in der Innstadt die Basis für Beton Dorn, der Firma, mit der er im Lauf der nächsten Jahrzehnte einen rasanten Aufstieg und später das Auf und Ab der Bauwirtschaft durchlebte.

Die Firma wuchs schnell. Am zweiten Standort in Sailerwöhr stellte Dorn bald Betonrohre, Mauerteile, Decken, Dachziegel sowie Kleinkläranlagen her. Ab 1952 schließlich begann der sukzessive Ausbau des Unternehmens in Heining. Ab 1956 entstanden Zweigwerke in Pocking, Schönberg, in Prünst bei Ruhmannsfelden und in Natternberg bei Deggendorf. Mit den Standorten ging Dorn näher an die Kunden und vermied teure und aufwändige Transporte der bald überall bekannten Stahlbetonfertigteile.

Schon 1968 schuf er eine betriebliche Altersvorsorge und bald auch eine Gewinnbeteiligung. In den 1970er Jahren betrug der Jahresumsatz der bis zu 500 Mitarbeiter 110 Millionen D-Mark. Die anschließenden Krisen der Bauwirtschaft durchschritt er auch dank seiner loyalen Mitarbeiter beinahe unbeschadet. Die Belegschaft reagierte kostenbewusst und innovativ auf Krisenzeiten. Der angespannten Lage und dem großen Wettbewerbsdruck setzte die Dorn Baustoffe Ideen für modernes Bauen entgegen, machte sich auf großen und kleinen Baustellen einen Namen mit Betonbauteilen aller Art wie Deckenfertigteile, Treppen oder Fertiggaragen. In Passau stieg Dorn selber in den Eigenheimbau ein und schuf Siedlungen. Mitarbeiter beschreiben Dorn als durchaus risikobereiten Chef, der offenbar den Weg der distanzierten Nähe verstand. Er habe mit Mut, aber auch mit Augenmaß gehandelt. 1986 übergab Dorn die Firma seinem Sohn Hans Dorn jun., der sie bis 2002 leitete und dann an die Rohrfdorfer Zementwerke verkaufte.

Hans Dorn war Witwer seit 1982. Von Ehefrau Muck hat er neben Sohn Hans die beiden Töchter Trudi und Stutzi. Er starb am 19. Mai 2012, zehn Tage nach seinem 90. Geburtstag, den er am 9. Mai noch im Kreise seiner Familie fröhlich feierte. Vollkommen unerwartet hat Dorn in seinem Zuhause plötzlich die Augen zugemacht.

Auszeichnungen

Literatur