Hans Glas

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Das Hans-Glas-Denkmal in Dingolfing

Hans Glas (* 12. Juni 1890 in Pilsting; † 13. Dezember 1969 in Dingolfing) war ein Industrieller. Ihm zu Ehren sind in Dingolfing die Hans-Glas-Schule Dingolfing und die Hans-Glas-Straße benannt.

Leben und Wirken

Er war eines von 18 Kindern des Landmaschinenfabrikanten Andreas Glas und ließ sich in dessen Fabrik in Pilsting zum Maschinenschlosser ausbilden. Glas wurde technischer Verkäufer der Massey-Harris-Co. in Berlin und ging 1910 nach Toronto, wo sich das Stammhaus der Firma befand. 1924 kehrte er zurück und trat in die inzwischen in Dingolfing entstandene väterliche Firma Isaria ein.

Glas führte das Werk aus der durch Krieg und Inflation entstandenen wirtschaftlichen Krise heraus. Die Firma wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die 1931 mit dem Stumm-Konzern zusammenbrach, aber 1937 von Glas zurückgekauft werden konnte. Während des Zweiten Weltkrieges war die Firma gezwungen, als Rüstungslieferant tätig zu sein, doch nach dessen Ende wurde die Landmaschinenproduktion wieder aufgenommen. Das Unternehmen expandierte zu einer der größten Sämaschinenfabriken Europas. Bereits 1948 stieg die Zahl der Beschäftigten von 400 auf 750. Im Oktober 1949 wurde die Firma in die Hans Glas GmbH umgewandelt.

Ab Frühjahr 1951 produzierte Glas neben Landmaschinen die ersten deutschen Motorroller namens Goggo in Serie. Ab 1953 ließ er auch einen Kleinstwagen entwickeln. Dieses Goggomobil lief ab Anfang 1955 vom Band, und trotz der täglich 150 gebauten Wagen konnte die Nachfrage bei weitem nicht gedeckt werden. Binnen kurzer Zeit wurde das Goggomobil zum weltweit erfolgreichsten Fahrzeug seiner Art mit einer Gesamtproduktion von am Ende über 280.000 Exemplaren. Mittlerweile war die Firma zu einem Unternehmen mit bis zu 4.000 Beschäftigten angewachsen. Nach 1959 wurden im Zweijahresrythmus immer größere und leistungsfähigere Automobile vorgestellt, womit jedoch die finanzielle Grenze des Familienbetriebes erreicht war. 1966 verkaufte Glas sein Unternehmen an die Bayerische Motoren Werke AG.

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 1 A-G, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5

Weblinks