Heilig-Geist-Kirche (Landshut)

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Die Heilig-Geist-Kirche in Landshut.

Die Heilig-Geist-Kirche (eigentlich Heilig-Geist-Spitalkirche) ist eine Kirche in der der Altstadt von Landshut.

Lage

Die Heilig-Geist-Kirche steht etwa achthundert Meter nördlich der Burg Trausnitz in der Nähe der Isar gegenüber dem Heiliggeist-Spital am Ende der Heilig-Geist-Gasse. Während die Martinskirche den breiten langen Zug der Altstadft südlich begrenzt, so begrenzt ihn die Heilig-Geist-Kirche nördlich, da die Straße, um die Isarbrücke zu erreichen, etwas abbiegt.

Geschichte

Die lateinische Inschrift an der Ostseite des Turmes meldet, dass im Jahre des Herrn 1407 am Sebastianstag der erste Stein dieser Kirche gelegt wurde. Das Wappen in der Mitte dieser Schrifttafel mit den beiden gegenständigen Winkelhaken wird als Wappen der Bauhütte der Martinskirche gedeutet. Sehr wahrscheinlich ist Hans von Burghausen der Baumeister, zumal eine Kopfkonsole in der Sakristei der Büste bei St. Martin nahekommt.

Hans von Burghausen überwachte noch die Errichtung des Chores und der beiden Ostjoche des Langhauses. In der zweiten Bauphase hatte vermutlich Hans Stethaimer die Leitung. 1461 schlossen sich die Gewölbe. Seit der 1998 abgeschlossenen umfangreichen Sanierung wird das Bauwerk in erweiterter Nutzung als Museum Heiliggeistkirche in Landshut für Wechselausstellungen zur sakralen Kunst genutzt.

Beschreibung

Der kompakte Ziegelbau hat einen dem sechsten Joch des Seitenschiffes vorgelagerten, aus zwei quadratischen Geschossen bestehenden, über einem Oktogon mit einem Sattel gedeckten Turm. Die an drei Seiten offene, mit Sterngewölbe gedeckte, hohe und reichverzierte Vorhalle betont die der Straße zugekehrte westliche Giebelfront. Südlich und nördlich befindet sich je ein Seitenportal.

Die dreischiffige Hallenkirche hat sechsjochige Mittel- und Seitenschiffe und einen einjochigen Chor, die alle gleich hoch sind. Die Seitenschiffe umlaufen den keilförmig geschlossenen Binnenchor. Alle Gewölbe sind sternförmig. Die unterwölbte Empore im westlichen Mittelschiffsjoch wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts eingezogen.

Die neugotische Ausstattung vom Ende des 19. Jahrhunderts wurde 1960/1961 weitgehend beseitigt. Im Chorumgang befinden sich spätgotische Apostelfiguren aus der Zeit um 1470 bis 1480. Die Figurentabernakel an den Wanddiensten mit Christus Salvator, Mater Dolorosa und Aposteln schuf Christian Jorhan der Ältere um 1790. Die Kirche enthält außerdem Grabdenkmäler des 15. bis 18. Jahrhunderts.

Die Katharinenkapelle neben dem Turm ist von einem achtstrahligen Stern überwölbt. Ein spätgotisches Wandgemälde zeigt den von zwei Engeln und den Leidenswerkzeugen begleiteten Schmerzensmann. Die von Sigmund Gleismüller entworfenen Glasgemälde wurden 1511 von Hans Wertinger ausgeführt.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X

Weblinks