Heining

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Lage von Heining
Basisdaten
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Die Pfarrkirche St. Severin vom gegenüberliegenden Donauufer aus
Frontansicht der Pfarrkirche St. Severin mit vergrößerter Gedenkplatte. (Foto: Bedranowsky)

Heining ist ein Stadtteil und Ortsteil der Kreisfreien Stadt Passau.

Geschichte

Ursprünge

781 wurde Huninga erstmals urkundlich erwähnt, 970 gab es hier bereits eine Kirche, die dem heiligen Severin von Noricum geweiht war. Diese romanisch-gotische Kirche ist die heutige Kirche St. Severin. Im 11. Jahrhundert wurde Heining dem Kloster Vornbach, im 16. Jahrhundert der Gruftkapelle im Passauer Dom inkorporiert. Am 9. Juni 1716 errichtete man schließlich die eigenständige Pfarrei Heining.

Heining gehörte nicht zum Hochstift Passau, sondern zum Herzogtum Bayern bzw. Kurfürstentum Bayern. Es war eines der fünf Ämter des Landgerichts Vilshofen. Den größten Teil des späteren Gemeindebereichs besaß jedoch die Reichsgrafschaft Neuburg, die hier ebenfalls ein Amt Heining eingerichtet hatte.

1804 kamen nach der Säkularisation in Bayern die drei klassizistischen Altäre der Fürstenzeller Portenkirche und die kleine Chororgel aus der Klosterkirche Sankt Nikola in die Pfarrkirche Heining.

Gemeinde Heining

Im Zuge der Neuordnung durch das Königreich Bayern wurde 1808 die Gemeinde Heining gegründet. Außer dem ehemals kurfürstlichen Heining umfasste sie noch Teile der ehemaligen Grafschaft Neuburg und war dem Landgericht Passau II untergeordnet.

Die Pfarrei Heining wirkte weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Die ehemalige Severinskapelle baute man 1819 zur Schule um, bevor man die Kirche 1859 schließlich um sieben Meter verlängerte. 1878 wurde die Freiwillige Feuerwehr Heining gegründet. 1886 wurde die Schule vergrößert. Am 2. November 1887 wurde der neue Friedhof an der Passauer Straße (heute: Heininger Straße) geweiht. Der bis dato um die Pfarrkirche gelegene Friedhof wurde in Folge dessen aufgelöst.

Vier neue Seelsorgsbereiche gingen im 20. Jahrhundert aus der Mutterpfarrei Heining hervor. Den Anfang machte man 1904 mit der Errichtung der Expositur Schalding links der Donau, welche 1913 zur selbständigen Pfarrei Schalding links der Donau erhoben wurde. Schalding links der Donau gehörte nur zur Pfarrei Heining, politisch allerdings zur Gemeinde Kirchberg. Am 24. September 1922 wurde das Kriegerdenkmal vor der Pfarrkirche eingeweiht. 1928 erfolgte die Gründung der Expositur Auerbach, welche 1930 zur Pfarrei Passau-Auerbach erhoben wurde.

Abgesehen von einer Hefefabrik und einem Tonwerk war die Gemeinde Heining ländlich strukturiert. 1922 bis 1927 entstand an der Donau das Kraftwerk Kachlet. Während des Zweiten Weltkrieges bestand zwischen Schalding und Heining ein Gefangenenlager. Bei Kriegsende wurde es in ein Flüchtlingslager umgewandelt, wo etwa 45.000 Menschen eine erste Unterkunft fanden.

Nach dem Krieg wandelte sich die Gemeinde Heining vor allem als Wohngebiet. Viele aus dem Lager Schalding wurden in der Gemeinde Heining seßhaft. Daran erinnern viele fremde Familiennamen. Nicht zuletzt durch die Ansiedlung mehrerer Betriebe wandelte sich Heining von einer Landgemeinde in eine Vorstadtgemeinde. 1953 wurde in Schalding rechts der Donau eine Expositur errichtet. Im Folgejahr erbaute man dort eine Schule. Die seit 1900 in Neustift bestehende Schule erhielt 1956 und 1968 einen Anbau. 1958 entstand die Expositur Neustift, die am 25. September 1961 zur Pfarrei Passau-Neustift erhoben wurde.

Bereits im 16. Jahrhundert gab es eine Schule in Heining. 1819 wurde die alte Severinskapelle neben der Pfarrkirche in ein Schulhaus umgebaut und später zweimal vergrößert. Am 4. Dezember 1960 erhielt der neue Kindergarten in Heining die kirchliche Weihe, am 5. November 1963 das neue Schulgebäude. 1969 entfernte man aus der Heininger Pfarrkirche die barocke Kanzel, die 1982 in die Pfarrkirche von Kreuzberg gelangte. 1971 erhielt die Kirche eine neue Orgel.

Bis zum 12. Februar 1968 waren die Ortsteile Donauhof, Maierhof, Stelzlhof und Wörth auf der anderen, der linken Donauseite, Teil der Pfarrei Heining. Sie wurden in die damals neu errichtete Pfarrei Hacklberg eingegliedert.

Die Gemeinde Heining hatte 4 Bahnhöfe: den Bahnhof Heining (heute aufgelassen), den Bahnhof Schalding rechts der Donau (heute aufgelassen), den Bahnhof Seestetten (heute aufgelassen) und den Bahnhof Neustift (noch in Betrieb als Bedarfshaltepunkt). Am Bahnhof Heining gab es bis Ende der 1960er Jahre einen verkerhrsreichen beschrankten Bahnübergang. Bei täglich 200 Zügen waren die Schranken oft geschlossen. Oft wurde auch noch ein Gegenzug abgewartet. Das führte zu großen Kfz. - Staus auf beiden Seiten. Hier trafen die Straßen aus Neustift und Rittsteig mit der Bundesstraße 8 zusammen. Am 11. Juli 1952 ereignete sich am Bahnübergang in Heining ein schweres Unglück. Ein Bier- Lastwagen wurde von einem Schnellzug erfasst, da die Schranken nicht geschlossen waren. Die beiden Fahrer wurden getötet. Erst 20 Jahre später wurde eine Unterführung unter der Bahnlinie und dem "Wurstbauer"- und "Gion"- Gelände fertiggestellt (Heute: Henneberger Straße, Einkaufsmarkt Buchbauer). Der Bahnübergang wurde dann aufgelassen.

Eingemeindung

Im August/September 1971 lehnten bei einer Bürgerbefragung 91,2% der Wähler die im Zuge der Gebietsreform in Bayern geplante Eingemeindung nach Passau ab. Der Heininger Gemeinderat mit Bürgermeister Hans Hösl erhob letztendlich keine Verfassungsklage gegen die Eingemeindung, da hiervon die Gründung der Universität Passau und die Bildung des Oberzentrums Passau abhingen. Ortsheimatpfleger Franz Mader verfasste anlässlich der Eingemeindung eine Chronik von Heining. Am 1. Juli 1972 wurde die bis dato selbständige Kommune Heining in die Stadt Passau eingemeindet. Bis zur Eingemeindung nach Passau hatte Heining somit einen eigenen Gemeinderat sowie einen eigenen Bürgermeister (siehe: Bürgermeister von Heining).

Sehenswürdigkeiten (Auswahl)

Gliederung des Stadtteils Heining nach der Einteilung im Jahr 2006

Ortsteile

01 Heining 05 Sperrwies, jetzt zum Stadtteil Neustift 09 Rittsteig, jetzt zum Stadtteil Rittsteig 13 Königschalding, jetzt zum Stadtteil Rittsteig
02 Hacklstein 07 Eichet, jetzt zum Stadtteil Neustift 10 Eich 14 Wörth rechts der Donau, jetzt zum Stadtteil Schalding rechts der Donau
03 Thann 07 Haarschedl, jetzt zum Stadtteil Neustift 11 Oberöd 15 Einöd, jetzt zum Stadtteil Schalding rechts der Donau
04 Neustift, jetzt zum Stadtteil Neustift 08 Reisach 12 Schalding rechts der Donau, jetzt zum Stadtteil Schalding rechts der Donau 16 Laufenbach, jetzt zum Stadtteil Schalding rechts der Donau
17 Gründobl, jetzt zum Stadtteil Rittsteig
Übersicht der Ortsteile

Straßen

Ortsteil Heining

Lage des Ortsteils Heining

Das eigentliche Heining liegt an der Donau nördlich vom Ortsteil Reisach. Als Ortsteil wird es im Norden durch die Donau, im Osten durch die Neustifter Straße, im Süden durch die Henneberger Straße und Siemensstraße und im Westen durch die Gionstraße begrenzt. Das Zentrum befindet sich im Bereich Heininger Straße/(Alte) Raiffeisenstraße. Dort ist auch das alte Schulhaus (Heininger Straße 18), die Kirche, das alte Gemeindehaus (Heininger Straße 32) und das neue Gemeindehaus (Heininger Straße 51), das bis zum 30. 6. 1972 (Gebietsreform) in Funktion war. Bis Ende der 1960er Jahre wälzte sich der Fernverkehr durch Heining. Von Vilshofen über Sandbach verlief die Bundesstraße 8 nach Passau über die heutige Heininger Straße. Diese war Teil der Europastaße 5 (London - Istanbul). Von Passau aus erreichte diese Fernverbindung dann am Grenzübergang Achleiten die österreichische Nibelungen - Bundesstraße nach Linz. Gefährlich war das Zusammentreffen von LKW´s an der Engstelle bei der Heininger Kirche (ugs. "Silbereisen - Eck" genannt).

Erst mit der Verlegung der Bundesstraße 8 auf die "Heininger Umgehungsstraße" auf den Donau Damm konnte man das Zentrum von Heining umfahren.

Bildung und Erziehung

Vereine

Galerie

Literatur

  • Passauer Neue Presse, A - Ausgabe vom 11. Juli 2012
  • Passauer Neue Presse, A - Ausgabe vom 12. Februar 2013
  • Franz Mader: Die Geschichte der Eingemeindungen nach Passau. In: Der Passauer Wolf, Band 7, Schriftenreiche des Stadtarchivs Passau, 1997, ISBN 3-929350-29-7

Weblinks

Passauer Stadtteile („Bürgerversammlungsgebiete“)

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Ortsteile in Passau-Heining

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