Heinrich Kaiser

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Heinrich Kaiser

Prälat Heinrich Kaiser (* 25. Februar 1925; † 18. Februar 2001 in Plattling) war Stadtpfarrer und Ehrenbürger der Stadt Plattling.

Leben und Wirken

Schon als Elfjähriger Bub im Gymnasium Metten entschied sich Kaiser für Gott. Eine Entscheidung, die er nicht bereute. Er würde wieder Pfarrer werden, wenn er nochmal auf die Welt käme, meinte Kaiser, der nach dem Abitur an der Philologisch-Theologischen Hochschule in Regensburg studiert hatte. Seine erste Kaplanstelle war Dingolfing, 1945 wurde der Pfarrer von Mamming. Dort hatten die Bombardierungen Pfarrer Josef Heinrich das Leben gekostet, die Pfarrkirche war so schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, dass man sie abreißen musste. Für den Neubau fehlten aber Geld und Material. Kaiser machte sich an die Arbeit. In 25 Pfarreien hielt er Predigten und sammelte hinterher Spenden für den Mamminger Kirchenbau. 530 000 Deutsche Mark kamen so zusammen. Material wurde auf die vielfältigste Art und Weise beschafft und manche Bauhelfer arbeiteten bis zu 80 Tage unentgeltlich mit. 1949 fand die Konsekration durch Bischof Buchberger statt. Es sollte nicht die letzte für Pfarrer Kaiser sein.

Ein Autokorso mit 50 Fahrzeugen begleitete Heinrich Kaiser am 1. Oktober 1960 in seine Heimatpfarrei Heimatpfarrei St. Magdalena nach Plattling. Zum Abschied machte ihn die Gemeinde Mamming im September 1960 zum Ehrenbürger. An seiner neuen Wirkungsstätte widmete er sich erneut dem Bauen: Kindergarten St. Raphael, den neuen Pfarrhof und Kirche und Pfarrzentrum St. Michael verdanken die Plattlinger ihm. Seine Freunde hatten Kaiser schon früh den Beinamen „Bauherr“ verpasst. Nicht zu Unrecht, wie sich herausstellte. 1965 wurde er zum Bischöflich Geistlichen Rat ernannt, zehn Jahre später zum Päpstlichen Prälat und 1986 schließlich zum Regionaldekan der Region Süd-Ost. Zum Ende seiner Plattlinger Stadtpfarrer-Zeit wurde er am 27. August 1976 zum Ehrenbürger der Stadt Plattling ernannt.

In seinem Ruhestand wirkte Kaiser als Krankenhausgeistlicher, er bereiste mit seiner Schwester Maria ganz Europa und verblüffte dabei so manchen Reiseleiter mit seinem Wissen. Kaiser starb kurz vor seinem 89. Geburtstag am 18. Februar 2001 an einem Gehirnschlag. Bis zuletzt war er Hausgeistlicher im BRK-Seniorenheim an der Luitpoldstraße. Er wurde im Friedhof St. Jakob beerdigt. Sein Nachfolger als Stadtpfarrer, Johann Ochsenbauer, nannte ihn ein „Vorbild als Mensch, Priester, Hirte und Vater.“

Auszeichnungen

Im Stadtgebiet Plattlings ist eine Stichstraße des Amesmeierweges nach Kaiser benannt, die Prälat-Kaiser-Straße.

Literatur

  • Max E. Heißenhuber: Plattlinger Straßennamen, Eigenverlag, 2007, S. 97