Heinrich Lautensack

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Gedenktafel für Heinrich Lautensack an seinem Geburtshaus in Vilshofen an der Donau
Gedenktafel für Heinrich Lautensack an seinem Wohnhaus in Passau, Kleine Klingergasse 6

Heinrich Lautensack (* 15. Juli 1881 in Vilshofen an der Donau; † 10. Januar 1919 in Eberswalde bei Berlin) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Kaufmanns verbrachte seine Kindheit und Jugend in Vilshofen an der Donau und in Passau, wo er die Realschule besuchte. Das 1899 begonnene Studium an der TH in München brach er ab, nachdem er sich dem kabarettistischen Kreis „Elf Scharfrichter“ angeschlossen hatte. 1903 heiratete er die Schauspielerin Dora Stratton, mit der er als Kabarettist umherzog. Nach dem Scheitern dieser Ehe heiratete er 1910 die Kabarettsängerin Betty Eisner († 1945). Ab 1907 lebte er in Berlin und betätigte sich als freier Schriftsteller. Seit 1912 schrieb er Drehbücher und arbeitete als Dramaturg.

Immer wieder kehrte Lautensack für kurze Zeit nach Passau zurück, denn das niederbayerische Kleinstadtmilieu diente ihm als Hintergrund seiner zeitkritischen Werke. Seit 1910 erschienen seine Prosaskizzen Altbayrische Bilderbogen, in denen sich religiöse Bräuche sowie bäuerliche Alltagsbeobachtungen in den Ablauf des Kirchenjahres einfügen. Bei einem Besuch in Passau entstand 1911 seine Pfarrhauskomödie, die das Thema der heimlichen Priesterehe behandelt. Er verfasste auch ekstatische erotische Gedichte (Documente der Liebesraserei, 1910; Die Votivtafeln der Liebe, 1919).

Während des Ersten Weltkrieges wurde Lautensack als Landsturmmann nach Ostpreußen eingezogen bis zu seiner Entlassung im Jahr 1917. Bei der Beerdigung des von ihm verehrten Frank Wedekind auf dem Münchener Waldfriedhof im Februar 1918 erlitt er einen Nervenzusammenbruch. Er wurde in die Heilanstalt Eberswalde eingeliefert, wo er Anfang 1919 verstarb.

Er ist Namensgeber der Lautensackstraßen in Passau und Vilshofen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks