Heinrich XIV. Herzog von Bayern

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Heinrich XIV. der Ältere (* 1305; † 1. September 1339) war ein Herzog von Niederbayern, der von 1312 bis 1339 regierte. Seinen Beinamen „der Ältere“ erhielt er zur Unterscheidung von seinem jüngeren Vetter Heinrich XV. dem Natternberger.

Leben und Wirken

Seine Eltern waren Herzog Stephan I. und dessen Gemahlin Judith von Schweidnitz. Von 1312 bis 1319 stand er ebenso wie sein Bruder Otto IV. und sein Neffe Heinrich der Natternberger unter der Vormundschaft seines Vetters Ludwig, Herzog von Oberbayern und seit 1314 deutscher König. Seit 1312 offiziell Herzog von Niederbayern, nahm Heinrich im Alter von noch nicht zwölf Jahren am Feldzug der Wittelsbacher gegen den Habsburger Friedrich den Schönen nach Esslingen teil. Als Friedrich der Schöne 1319 in Niederbayern einfiel, musste Heinrich sich von Esslingen zurückziehen.

1322 nahm er an der siegreichen Entscheidungsschlacht Ludwigs bei Mühldorf gegen Friedrich den Schönen teil. 1326 kam es zu einem Konflikt mit seinem Bruder Otto und seinem Vetter Heinrich, die Niederbayern mit ihm aufteilen wollten. 1327 zwangen die Landstände die drei Herzöge, das Land zu ihren Lebzeiten nicht zu teilen. 1328 heiratete er Margarethe, die Tochter König Johanns von Böhmen. Sein einziger Sohn war Johann I., der bereits zehn Jahre nach dem Tod seines Vaters starb.

Am 20. März 1330 schlossen die drei niederbayerischen Herzöge ein Bündnis mit ihrem Vetter Ludwig von Oberbayern, der seit 1328 deutscher Kaiser war. 1331 brachten Otto und Heinrich der Natternberger Ludwig von Oberbayern zugunsten ihrer Teilungspläne auf ihre Seite. Am 12. Juli 1331 stimmte Heinrich der Teilung Niederbayerns zu. Er erhielt dabei den südwestlichen Teil mit den Städten Landshut, Straubing und Pfarrkirchen. Da Heinrich der Jüngere 1333 und Otto 1334 starben, erlangte er jedoch endgültig die Alleinherrschaft.

1336 geriet er in Streit mit Kaiser Ludwig, und bei Schärding standen sich ihre Heere gegenüber. Ludwig zog zunächst nach Linz gegen die Habsburger, kehrte dann aber zurück und verwüstete große Teile Niederbayerns, sodass Heinrich zu einm Waffenstillstand mit ihm gezwungen war.

Als es 1338 in Deggendorf und kurz darauf in mehreren anderen niederbayerischen Orten zu einer Judenverfolgung kam, sprach er am 14. Oktober 1338 die beteiligten Deggendorfer Bürger frei, schenkte ihnen das gesamte Raubgut und deklarierte alle jüdischen Pfandbriefe als ungültig. Die Bürger der Stadt Straubing erhielten zusätzlich Steuerfreiheit als Ausgleich für die entstandenen Brandschäden. In Landshut beauftragte er seinen Beamten und Geldgeber Albrecht von Staudach, den Besitz der getöteten Juden zu sammeln und der herzoglichen Kasse zuzuführen.

Am 16. Februar 1339 schloss er endgültig Frieden mit Kaiser Ludwig dem Bayern. Dabei vereinbarte er mit Ludwig, dass sein einziger Sohn Johann dessen Tochter Anna heiraten sollte. Außerdem sollte Ludwig die Vormundschaft für seinen Sohn und damit die Regentschaft über Niederbayern übernehmen. Heinrich starb an Aussatz und ist in Kloster Seligenthal bestattet.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns, LangenMüller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 2. Aufl. 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1

Weblinks