Heinrich XV. Herzog von Bayern

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Schloss Natternberg, Stich von Michael Wening, 1723

Heinrich XV. der Jüngere, der Natternberger (* 26. August 1312; † 18. Juni 1333 in Natternberg) war ein niederbayerischer Herzog aus der Familie der Wittelsbacher. Heinrich ist benannt nach dem Natternberg, auf dessen Burg er aufwuchs und starb.

Leben und Wirken

Er war ein Sohn des Herzogs Otto III. von Niederbayern und dessen Gemahlin Agnes, Tochter des Herzogs von Schlesien-Glogau. Seinen zweiten Beinamen „der Jüngere“ erhielt er, um ihn von seinem sieben Jahre älteren Vetter Heinrich XVI. dem Älteren zu unterscheiden. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1312 übernahmen seine oberbayerischen Vettern Ludwig und Rudolph bis 1319 die Vormundschaft.

Mit Heinrich dem Älteren und dessen jüngerem Bruder Otto IV. hatte Heinrich der Natternberger zwei Mitregenten über Niederbayern, so dass es ständig zu Unstimmigkeiten in der Regierung kam, die durch Schiedsgerichte, vermittelt durch den Landgrafen von Leuchtenberg und den Grafen von Hals geschlichtet werden mussten. Er setzte sich deshalb ebenso wie Otto gegen den nach Alleinherrschaft strebenden Heinrich dem Älteren für eine Aufteilung des Landes ein, aber im Juli 1329 zwangen die Landstände die drei Herzöge, Niederbayern nicht zu teilen, so lange sie lebten.

Ludwig von Oberbayern, besser bekannt als Ludwig der Bayer, kehrte 1330 als gekrönter Kaiser aus Italien zurück und brachte Heinrich und seine beiden Mitregenten dazu, in Regensburg ein Verteidigungsbündnis mit ihm abzuschließen. Er versprach ihnen dafür ein jährliches Dienstgeld von 1.000 Pfund Pfennigen und verpfändete ihnen dafür die Orte Kufstein, Kitzbühel, Werberg und Ebbs.

Im Jahr 1331 konnte Heinrich mit Hilfe Ottos und Kaiser Ludwigs die erstrebte Aufteilung Niederbayerns weitgehend durchsetzen. Heinrich erhielt die Waldgebiete mit den Orten Deggendorf, Cham, Landau, Dingolfing, Vilshofen und die dazugehörigen Regensburger Nutzungen (Herzogtum Niederbayern-Deggendorf). Gleichzeitig legten die Herzöge von Niederbayern fest, dass jeder von ihnen in Bezug auf die Teilherzogtümer ein Vorkaufsrecht erhielt, Niederbayern aber außenpolitisch weiterhin als Einheit behandelt werden sollte.

Bereits 1332 suchte Heinrich der Ältere wieder seinen Anspruch auf Alleinherrschaft in Niederbayern durchzusetzen. Es schien zum Krieg mit Otto und Heinrich dem Jüngeren zu kommen, doch König Johann von Böhmen konnte vermitteln. Auf Anraten des Kaisers empfahl Heinrich der Jüngere dennoch im November 1332 seinem Vetter Otto, Heinrich dem Älteren die Alleinherrschaft zu überlassen.

Der erst zwanzigjährige Heinrich starb, bevor es zu einer Entscheidung kam, nach einem Beinbruch. Er ist im Kloster Seligenthal bei Landshut bestattet.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns. Herzöge, Kurfürsten, Könige. Von Garibald I. bis Ludwig III. 2. verbesserte und erweiterte Auflage. Langen Müller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 2006, ISBN 3-7844-3075-9.