Herrnsaal
Herrnsaal ist ein Ortsteil der Stadt Kelheim im niederbayerischen Landkreis Kelheim. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.
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Lage
Herrnsaal liegt an der Donau etwa fünf Kilometer östlich von Kelheim in der Nähe der Kreisstraße KEH 38.
Geschichte
Bereits etwa 4000 vor Christus gab es hier die ersten Siedlungen. Im Zuge der Flurbereinigung tauchte bei den Lohäckern ein jungsteinzeitlicher Schlagplatz auf, wo Feuersteine zu Waffen und Werkzeugen verarbeitet wurden. Nicht weit davon befindet sich ein keltischer Schmelzofen. 1973 wurde im Umfeld der Kiesgruben ein ca. 3000 Jahre altes Urnengräberfeld freigelegt.
Im 12. Jahrhundert wurde in Herrnsaal ein Schergenamt errichtet, wo sich der Sitz des vom Landesherrn beauftragten Amtmanns befand. Von dieser besonderen Stellung leitet sich auch der Name des Ortes her. Über Jahrhunderte war Herrnsaal Amtssitz. 1379 wird erstmals eine Kirche in Herrnsaal erwähnt. An den Weinbau, der im Mittelalter hier praktiziert wurde, erinnern nur noch Flurnamen wie Weingarten oder Weingärtel. Westlich des Ortes wurden aus den dortigen Steinbrüchen über 500 Jahre die Herrnsaaler Platten gewonnen, Baumaterial für Häuser, insbesondere aber für Dächer und Fußböden. Mit hölzernen Zillen wurden die Kalksteinplatten auf dem Wasserweg bis nach Amberg oder München transportiert.
Die Gemeinde Herrnsaal wurde am 1. Januar 1978 im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Kelheim eingegliedert. 1987 hatte Herrnsaal 221 Einwohner. Das Dorf ist nach wie vor landwirtschaftlich geprägt.
Sehenswürdigkeiten
- Filialkirche St. Benno. Der Chor wurde 1722 bis 1723, der Turm 1736 bis 1737 errichtet, das Langhaus 1880 bis 1882. Bemerkenswert sind die drei Altäre in Holzmosaik und das Deckenfresko mit der Kreuzigungsgruppe. Kirchlich gehört Herrnsaal zur Pfarrei Kelheimwinzer.
Vereine
- Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein Kelheimwinzer/Herrnsaal. Er wurde 1958 wiedergegründet.
- Katholischer Frauen- und Mütterverein Kelheimwinzer-Herrnsaal
