Hochwasser 1501 (Passau)

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Markierungen der historischen Pegel-Höchststände am Rathausturm in Passau.

Das Hochwasser 1501 in Passau ist bis heute die verheerendste Flutkatastrophe in der Geschichte der Stadt. Die Donau erreichte einen Höchstpegel von etwa 13,2 Metern, was weder durch das Jahrhunderthochwasser 1954 (12,2 Meter), noch durch das extreme Hochwasser von 2013 (12,89 Meter) übertroffen wurde. Wahrscheinlich war lediglich das sogenannte Magdalenenhochwasser des Jahres 1342 noch verheerender, jedoch sind davon keine genauen Wasserstände mehr überliefert.

Ablauf

Das Hochwasser wurde bedingt durch heftige Regenfälle vom 10. bis zum 14. August 1501 mit über 400 mm Niederschlag im Raum Augsburg sowie weitere starke Regenfälle im Einzugsgebiet von Donau und Inn. Diese führten zu einem der größten Donauhochwasser der Geschichte. Am 15. August 1501 erreichte der Scheitel Passau und setzte mit einem Pegelstand von rund 13,2 Metern die Altstadt gänzlich unter Wasser; nur der Dom St. Stephan blieb von den Wassermassen unberührt. Inn und Donau flossen beim Heilig-Geist-Spital zusammen, bis in den Bereich Neumarkt konnten sich die Menschen nur mehr mit Booten fortbewegen. Zehn Tage lang war die Stadt eine Insel.

Ein Chronist beschrieb das Hochwasser von 1501 wie folgt:

Unter allen Überschwemmungen zu Passau war aber die vom Jahre 1501 unter Bischof Wiligens Fröschl von Marzoll bei weitem die schrecklichste. Mehrere noch an verschiedenen Stellen der Stadt, z.B. am allgemeinen Krankenhause, am Koller’schen Brauhause, am Waisenhausgarten, am Ortthore, am Hause Nr. 65 im Ort, befindliche Tafeln geben davon Kunde. Am letzteren Hause befindet sich eine Marmortafel mit folgender Inschrift: anno 1501 assumptionis marie [Anm: am 15. August] ist die wasserguess gangen an mittel des chraitz. Donau und Inn schwollen zu gleicher Zeit zu einer so außerordentlichen Höhe an, daß sie beim heil. Geistspitale zusammenfloßen, und im ganzen Neumarkte die Communikation nur durch Kähne unterhalten werden konnte. Die ganze Stadt bildete eine Insel und war vom festen Lande gänzlich abgeschnitten. [...] Die Überschwemmung dauerte 10 Tage und stieg nach damaliger Berechnung auf 14 Ellen und 1 Fuß über den gewöhnlichen Wasserstand. Den alten Chronisten nach war das angerichtete Unheil furchtbar, Häuser wurden untergraben und stürzten ein, Bäume und Geräte trieben auf den entfesselten Wassern.[1]

Einzelnachweise

  1. Schiller: Historische Hochwasser in Passau bis zum 19. Jahrhundert. Mündliche Mitteilungen, München o.J.

Siehe auch

Literatur

Weblinks