Hofkirchen (Landkreis Passau)
Hofkirchen
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Passau |
Höhe: | 309 - 525 m |
Fläche: | 32,69 km² |
Einwohner: | 3.623 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 94544 |
Vorwahl: | 08545 |
Kfz-Kennzeichen: | PA |
Website: | www.hofkirchen.de |
Erster Bürgermeister: | Willi Wagenpfeil (SPD) |
Hofkirchen ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Passau.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Hofkirchen liegt in der Planungsregion Donau-Wald am linken Donauufer rund 30 km nordwestlich von Passau, 25 km südöstlich von Deggendorf und 7 km von Vilshofen an der Donau entfernt. Zur Bundesautobahn 3 (Ausfahrt Iggensbach oder Ausfahrt Garham) sind es ebenfalls 7 km.
Nachbargemeinden sind Künzing, Winzer, Iggensbach, Eging am See und die Stadt Vilshofen an der Donau.
Es existieren die Gemarkungen Hilgartsberg, Hofkirchen und Garham.
Ortsteile
Ortsteile des Marktes sind Aichet, Anger, Berg, Bichlberg, Bruckmühl, Eben, Edlham, Edt, Entweg, Fürstmühl, Garham, Gelbersdorf, Gmein, Grubhof, Gsteinöd, Hachelberg, Hagenham, Henhart, Hilgartsberg, Hof, Hofkirchen, Holzham, Hufnagl, Kapfham, Klafterding, Kühbeckberg, Leithen, Lerchberg, Moserholz, Mühlloh, Neuderting, Niederndorf, Oberlangrain, Oberneustift, Oberngschaid, Oberriegl, Oberschöllnach, Oitzet, Philippswart, Pirka, Reit, Reitern, Seehof, Semmelreut, Solla, Spitzholz, Tracking, Untergschaid, Unterlangrain, Unterneustift, Unterschöllnach, Unterstaudach, Voggenreut, Wiffling, Wimmhof, Witzelberg und Zaundorf.
Geschichte
Hofkirchen soll bereits im Jahre 737 von den niederbayerischen Herzögen der Agilolfinger gegründet worden sein, die erste urkundliche Erwähnung findet sich aber erst mit dem 5. November 1005. Bereits vor 1300 wird der Ort darüber hinaus als Markt bezeichnet, doch erst 1387 wurde ihm durch Herzog Albrecht dem Jüngeren das Recht zu einem "ewigen" Wochenmarkt an allen Montagen verliehen. 1481 erhielt Hofkirchen durch Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Landshut schließlich einen Wappenbrief und ein Siegel - jenes Wappen, welches der Ort auch heute noch führt.
Die bewegte Geschichte des Marktes berichtet von zahlreichen schweren Heimsuchungen. Überschwemmungen, Krieg und Pest und mehrfach große Feuersbrunst brachten viel Leid über die Bewohner des Marktes. Mit großer Opferbereitschaft aber gelang es den Bürgern stets wieder aufzubauen und
Begünstigt durch die Lage am verkehrsreichen Donaustrom war dem Ort, als eine Hauptstätte der Floß- und Schifffahrt, in den folgenden Jahrhunderten hinweg Wohlstand beschieden; dem konnten auch Überschwemmungen, Feuersbrünste oder gar Kriege und die Pest keinen Einhalt gebieten. Der Handel blühte und reges Leben kehrte in Hofkirchen ein, das den Donaureisenden, Schiffsleuten und Gewerbetreibenden mit sieben Braustätten, mehreren Gasthöfen, Sommergärten und Bierkellern Unterkunft und Verpflegung bot. Am 18. Oktober 1745 hatte Hofkirchen sogar die Ehre, einen Kaiser zu beherbergen: Als das Prunkschiff des deutschen Kaisers Franz Stephan I. in Hofkirchen anlegte, bezog der Monarch mit seinem Gefolge im heutigen Gasthof Buchner Nachtquartier. Die Straßenbezeichnung "Kaiserstraße" erinnert noch heute an diesen ehrenvollen Tag in der Geschichte des Marktes.
Erst 1837, mit Beginn der Donaudampfschifffahrt, verlor der Ort allmählich aber sicher an Bedeutung. Die 1862 eröffnete Bahnstrecke Passau-Straubing tat in der Folge ein übriges.
Eine neue Einnahmequelle aber erstand dem Markt dann Anfangs des 19. Jahrhunderts. Der weltbereiste Hofkirchener Posthalter und Fuhrunternehmer Josef Reischer hatte in Lyon den Anbau der Weberkarde kennengelernt und brachte diese schön blaublühende Distelart nach Hofkirchen, wo sie prächtig gedieh und bald, feldmäßig angebaut, ein einträgliches Geschäft für die Landwirte in der Umgebung des Marktes wurde. In hohen vierspännigen Planfuhren wurde die "Kardl" alljährlich zu Hunderttausenden in alle Welt verfrachtet, wo sie in großen Tuchfabriken zur Aufrauung des Tuches benötigt wurden und lange Zeit nicht durch ein künstliches Erzeugnis ersetzt werden konnte.
In den letzten Jahrzehnten verlief die Entwicklung des Marktes eher ruhig, aber doch stetig aufwärtsstrebend. Hofkirchen trotzte auch der Gebietsreform und konnte durch den Zusammenschluss mit der Gemeinde Hilgartsberg (1970) und der Eingemeindung des größten Teils der früheren Gemeinde Garham (1978) eine selbständige Gemeinde bleiben.
Partnergemeinde von Hofkirchen an der Donau ist seit August 1976 Hofkirchen an der Trattnach in Oberösterreich.
Wappen
Der Wappenbrief, verliehen 1481 durch Herzog Georg den Reichen von Landshut, ist nur in einer Abschrift von 1811 überliefert Das Wappen ist erstmals im ältesten Siegelabdruck von 1491 nachweisbar und blieb seither weitgehend unverändert. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche mit grünem Boden dargestellt, die Details der Kirchenarchitektur wurden verschiedentlich abgewandelt.
Die Kirche redet für den Ortsnamen Hofkirchen und gibt in heraldisch stilisierter Form die das Ortsbild prägende Pfarrkirche wieder, die um 1498 neu errichtet wurde, deren Turm jedoch älter ist. In der Gemeinde nimmt man an, dass die Kirche die Kapelle am Kreuzberg darstellen soll, die dort, wenn auch in anderer Form, noch steht. Diese Kapelle wurde jedoch erst um 1770 erbaut, während das Wappen viel älter ist. Die Farben Silber und Blau beziehen sich auf die wittelsbachischen Landesherren. Hofkirchen wird schon in einem Herzogsurbar um 1300 als Markt genannt.
Politik
Bürgermeister
- 1. Bürgermeister ist Wilhelm Wagenpfeil (SPD) seit 2002. Er wurde 2008 mit 84,87 Prozent und 2014 gegen Georg Stelzer (Überparteiliche Wählergemeinschaft) mit 77,26 Prozent der abgegebenen Stimmen wiedergewählt.
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat (16 Sitze + 1. Bürgermeister) setzt sich wie folgt zusammen:
- SPD: 7 Sitze (2008: 8)
- CSU: 6 Sitze (2008: 6)
- Überparteiliche Wählergemeinschaft (ÜW): 3 Sitze (2008: 2)
Projekte
Der Naturpark Donauengtal ist ein Projekt, welches im Jahre 2006 beschlossen und am 11. November 2008 wieder beendet wurde. Hofkirchen war daran beteiligt.
Tourismus
In Hofkirchen kann man sich...
- im Freibad
- am Fuß- und Tennisplatz
- Donauradweg
- und vielen anderen Rad- und Wandermöglichkeiten
...sportlich betätigen. Auch kann man den Bootshafen besuchen und Wassersport machen.
Sehenswürdigkeiten
- Die Anfang des 16. Jahrhunderts erbaute Pfarrkirche Maria Himmelfahrt besitzt ein kompliziertes Netzrippengewölbe der spätesten Gotik. Im Chor befinden sich Glasgemälde aus der Erbauungszeit.
- Burgruine Hilgartsberg
- Heldenfriedhof am "Seehof"
- Kreuzbergkapelle
Natur
Durch das seit 2004 laufende europäische Naturschutzprojekt Hang- und Schluchtwälder im oberen Donautal sollen ökologisch wertvolle Waldbereiche zwischen Aschach in Oberösterreich und Hofkirchen bei Vilshofen an der Donau geschützt und wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen werden.
Baumaßnahmen
Die Ohebrücke an der Straße nach Zaundorf musste 2009 abgerissen und erneuert werden.
Bildung und Erziehung
- Volksschule Hofkirchen (Grundschule)
- Volksschule Garham (Grundschule)
- Kindergarten Sancta Maria Hofkirchen
- Kindergarten St. Nikolaus Garham
- Gemeindebücherei
Vereine
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Siehe auch
Literatur
- Heike Klamant: Ohe-Brücke kaputt- Abriss und In: Passauer Neue Presse vom 26. Januar 2009 (S. 21)
Weblinks
Aicha v.W. – Aidenbach – Aldersbach – Bad Füssing – Bad Griesbach i.R. – Beutelsbach – Breitenberg – Büchlberg – Eging am See – Fürstenstein – Fürstenzell – Haarbach – Hauzenberg – Hofkirchen – Hutthurm – Kirchham – Kößlarn – Malching – Neuburg a.I. – Neuhaus a.I. – Neukirchen v.W. – Obernzell – Ortenburg – Pocking – Rotthalmünster – Ruderting – Ruhstorf an der Rott – Salzweg – Sonnen – Tettenweis – Thyrnau – Tiefenbach – Tittling – Untergriesbach – Vilshofen an der Donau – Wegscheid – Windorf – Witzmannsberg