Joblinge gAG Bayerwald

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Kultusminister Siegfried Schneider im Gespräch mit jungen Arbeitslosen. (Foto: Winter)

Die Joblinge gAG Bayerwald ist ein Teil des deutschlandweiten Projekts JOBLINGE, das in Zwiesel initiiert worden ist. Es deckt den Bayerischen Wald ab.

Geschichte

Anfänge

Die gemeinnützige Joblinge AG wurde auf Initiative der Privatwirtschaft in Zwiesel gegründet und hat zum Ziel, alle jungen Arbeitslosen aus Zwiesel in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Modellprojekt wurde von der Eberhard von Kuenheim Stiftung (BMW) und von der Boston Consulting Group initiiert. Beteiligt sind auch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, die Arbeitsagentur und die Anwaltssozietät Lovells.

Für die Förderung der Betroffenen haben die Stadt Zwiesel, der Landkreis Regen, Banken und Unternehmen aus der Region mit 75.000 Euro Startkapital eine gemeinnützige Aktiengesellschaft gegründet. Dieser privatwirtschaftlich organisierte Weg zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit soll ab dem Schuljahr 2009 auch nach München gehen und sich dann weiter ausbreiten. Mittlerweile hat die Jobline gAG Kontakt zu rund 150 Firmen in den Landkreisen Regen und Deggendorf.

Ausweitung

Seit 1. April 2009 gibt es auch in München eine gemeinnützige Joblinge AG. Das Konzept soll nun auch in anderen Regionen Deutschlands eingesetzt werden um Jugendlichen eine Chance auf einen Arbeitsplatz zu ermöglichen. Toni Fischer aus Zwiesel, der das Projekt Joblinge als Geschäftsführender Vorstand mit initiiert hat und begleitet, will die Grenzen in den Landkreis Freyung-Grafenau überschreiten und noch mehr Jugendlichen diese Möglichkeit der Unterstützung anbieten. Bei Landrat Ludwig Lankl und Konrad Niederländer, dem Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung im Landkreis, hat er diese Initiative vorgestellt. Beide unterstützen uneingeschränkt das Ziel, dass sich Wirtschaft, die öffentliche Hand und Helfer aus der Zivilgesellschaft gemeinsam gegen die Jugendarbeitslosigkeit engagieren.

Landrat Lankl und Konrad Niederländer erhoffen sich auch im Landkreis Freyung-Grafenau ein großes Engagement von aktiven und tatkräftigen Kooperationspartnern, die ihre unterschiedlichen Kompetenzen bündeln und für junge Menschen Chancen schaffen wollen, ihre Berufswünsche zu verwirklichen. Mittlerweile läuft das Projekt auch in den Großstädten Frankfurt und Berlin.

Umzug

Seit dem Start des im Jahr 2008 wurden 168 Jugendliche in das Projekt aufgenommen, davon konnten die 30 ehrenamtlichen Mentoren, die die Jugendlichen intensiv und individuell betreuen, 104 Arbeit oder eine Ausbildung vermitteln. Nach drei Jahren geht die Ära der Joblinge gAG in Zwiesel zuende. Die Joblinge geben 2011 ihre Niederlassung in Zwiesel auf und ziehen um nach Deggendorf, in die Lateinschulgasse in der Nähe des Deggendorfer Einkaufzentrums. Der Betrieb in Zwiesel konnte nicht mehr aufrecht erhalten werden, weil sich nicht mehr genügend Teilnehmer fanden. „Wir sind aber auch dort weiterhin für Jugendliche aus dem Landkreis Regen da“, betont Vorstand Toni Fischer. Der Umzug bringt auch ncoh andere Neuerungen mit sich. Auch die Finanzierung des Projekts wird auf neue Beine gestellt. Aus dem Europäischen Sozialfonds erhält die AG 70 Prozent Förderung. Der Rest muss von der gAG selbst erbracht werden. Dies Versucht man durch Firmnenspenden, vor allem durch Unterstützer BMW und die Boston Consulting Group.

Ziel

Mehr Jugendlichen im Bayerischen Wald den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt eröffnen – das ist das Ziel der gemeinnützigen Joblinge AG. Die arbeitslosen, jungen Leute müssen wollen und sie müssen sich bewähren, dann werden sie individuell betreut und von ehrenamtlichen Mentoren fit gemacht für den Arbeitsmarkt.

Allein in der Stadt Zwiesel gibt es 22 arbeitslose Jugendliche, alle wurden angeschrieben und informiert. Neun Arbeitslose im Alter zwischen 16 und 25 Jahren haben die Bewährungsphase schon bestanden und werden individuell betreut. Die neun Joblinge machten bei der Projektvorstellung deutlich, wie wichtig ein festes Arbeitsverhältnis für ihre Zukunft sei. Laufend werden neue junge Leute in das Projekt aufgenommen.

Zielgruppe

Das Modell will für jeden jungen Arbeitssuchenden, der keine abgeschlossene Ausbildung und nicht älter als 25 Jahre alt ist, eine genau zugeschnittene Lösung finden, abseits der üblichen – oft zur endlosen Warteschleife werdenden − Maßnahmen. Das beginnt mit der Klärung des Berufswunsches, denn viele Jugendliche wissen oft gar nicht was sie wollen und was sie können. Bei der Suche nach einer geeigneten Tätigkeit werden sie intensiv von ehrenamtlichen Mentoren betreut, die jede Menge Berufs- und Lebenserfahrung mit sich bringen und den Jugendlichen als ständiger Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Zunächst müssen sich die jungen Leute aber bewähren, sie müssen zeigen, dass sie wirklich arbeiten wollen. Das geschieht im Rahmen eines 14-tägigen Praktikums, wo vor allem auf Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen und anständiges Auftreten geachtet wird.

Literatur

Weblinks