Johann B. Straubinger

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Johann Baptist Straubinger (vorne links) im Jahr 1993 mit dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger. (Foto: Küster)

Msgr. Johann Baptist Straubinger (* 23. Dezember 1923 in Haiming; † 5. Oktober 2008 ebd.) war von 1975 bis 1993 Stadtpfarrer in Burghausen.

Leben und Wirken

Als Priester

Am 23. Dezember 1923 hatte er auf dem Bachweber-Anwesen in Haiming das Licht der Welt erblickt. Mit vier Brüdern und zwei Schwestern wuchs er hier auf. Schon im Kindesalter war es sein Wunsch gewesen, Priester zu werden. Im Zweiten Weltkrieg war Straubinger drei Jahre lang Soldat. Nach Kriegsende kehrte er wieder nach Passau an die Philosophisch-Theologische Hochschule Passau zurück. Am 29. Juni 1951 sprach er dann vor Bischof Simon Konrad Landersdorfer im hohen Dom zu Passau sein „Ad sum“ (Ich bin bereit). Seine erste Kaplanstelle war Wollaberg im Bayerwald.

Von 1952 bis 1958 übte er das Amt des CAJ-Kaplans der Diözese Passau aus. Von 1956 bis 1975 wirkte Johann Straubinger als Religionslehrer an der Staatlichen Berufsschule in Passau, zuletzt als Oberstudienrat. Von 1975 bis 1993 versah er das Amt des Stadtpfarrers der Pfarrei Burghausen – St. Jakob. Gleich zu Beginn seiner Burghauser Amtszeit rief er die Katholische Arbeitnehmerbewegung, die Europa-Pfadfinder und die Legio Mariä ins Leben.

In der Folge begannen die Burghauser Fatimatage, die von Mai bis Oktober am 13. eines jeden Monats in Erinnerung an die Erscheinungen von Fatima gefeiert wurden. Burghausen entwickelte sich unter der Obhut Straubingers zu einem Zentrum der Marienverehrung, das Gläubige aus weitem Umkreis auf sich zog und jedesmal für eine volle Kirche sorgte. Papst Johannes Paul II. übermittelte den Burghauser Fatima-Tagen 1989 den Apostolischen Segen. Monsignore Johann Baptist Straubinger hat auch für die Verschönerung der Stadtpfarrkirche St. Jakob viel geleistet. Die wohl bedeutendste Investition während seiner Amtszeit war der Einbau der Rieger-Orgel in St. Jakob, die bis heute Kenner der Orgelmusik begeistert. Noch gut in Erinnerung ist die humorvoll-barocke Art des Seelsorgers. So pflegte er mitunter im Wirtshaus die Bestellung aufzugeben: „Drei Weißwürst, drei Brezen und drei Weißbier – im Namen der heiligen Dreifaltigkeit!“

Im Ruhestand

Seinen Ruhestand, den er 1993 antrat, verbrachte Monsignore Straubinger zunächst als Schlossbenefiziat auf der Burg zu Burghausen, bis er durch einen Schlaganfall an den Rollstuhl gefesselt wurde. Seit 1999 lebte er in einem Altenheim direkt in der Nachbarschaft seines Elternhauses. 2001 feierte er in der Haiminger Pfarrkirche sein goldenes Priesterjubiläum.

Literatur