Johann Baptist Modler

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Johann Baptist Modler (* 30. Mai 1697 in Hohenfels, Oberpfalz; † 11. November 1774 in Kößlarn) war ein deutscher Bildhauer und Stuckateur des Rokoko. Er war einer der bedeutendsten Stuckateure, der vom Barock kam und das Rokoko in allen Entwicklungsstufen beherrschte. Seine Söhne waren Johann Kaspar Modler, Melchior Modler und Balthasar Modler.

Leben und Wirken

Herkunft und Ausbildung

Johann Baptist Modler war das vierte und jüngste Kind der angesehenen Tuchmacherfamilie Johann Adam Modler und seiner Ehefrau Regina aus Hohenfels in der Oberpfalz und wurde am 30. Mai 1697 in der dortigen Pfarrkirche getauft. Bei seinem Vater erlernte er zunächst das Tuchmacherhandwerk. Dieser Beruf verlangte Farbensinn, Geschmack und Kenntnisse der Ornamente. Nach seiner Lehre ging Modler auf Wanderschaft, denn es war nicht möglich, allen Kinder in der väterlichen Werkstatt ein ausreichendes Einkommen zu sichern. So kam er nach Obernberg am Inn, wo er in die Dienste des Tuchmachers Josef Groll trat und am 11. November 1729 dessen 19-jährige Tochter Maria Theresia heiratete, die ihm drei Söhne, Johann Kaspar (1730), Melchior Georg Josef (1732) und Balthasar Modler (1735) schenkte. Im Jahre 1736 verließ Modler Obernberg und zog mit seiner Familie nach Kößlarn, wo seine Gattin noch weitere acht Kinder zur Welt brachte.

Weil Modler eine Familie auch in Kößlarn nicht durch seine Kunst allein ernähren konnte, betrieb seine Frau deshalb nebenbei eine Krämerei. Deshalb wird er häufig als „Stukhadorer und Kramer“ bezeichnet.

Frühe Schaffensphase

Die Phase der frühen Arbeiten Modlers war gekennzeichnet von Schwierigkeiten. Seine Bewerbungen waren oft erfolglos, so beispielsweise im Jahr 1732, als er sich um eine Arbeit in Oberösterreich bewarb. Johann Baptist Modler wurde dem Auftraggeber des Projekts zwar vorgeschlagen, den Auftrag erhielt jedoch der bekannte Wessobrunner Gipskünstler Gregor Braun. Weshalb Modler den Auftrag nicht bekam, ist unklar.

In die Anfangsjahre von Modlers Tätigkeit fällt auch der Auftrag zur künstlerischen Ausgestalltung der neu erbauten Klosterkirche Fürstenzell, für welchen er sich mit einem Entwurf bewarb. Er erhielt den Auftrag, allerdings mit Wiederstand. Da Modler bis zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich Zimmer und Hausfassaden stuckiert hatte, waren nicht alle davon überzeugt, dass er als Dekorateur von großen Räumen geeignet sei. So bekam er den Hofstukkateur Johann Georg Funk aus München als tonangebenden Künstler vorgesetzt. Das Verhältnis zwischen den beiden Künstlern war nicht sehr gut. Bei der Neugestaltung wurde Modler von Funk „kaltgestellt“ und er ließ den Stuck von Modler sogar teilweise abschlagen. In den Kriegsjahren von 1740 bis 1745 waren kaum Arbeiten möglich.

In den späteren Jahren hatte Modler noch einmal größere Aufträge von Klöstern und Schlössern. Hier zeigt sich eine neue Qualität im Schaffen Modlers.

Höhepunkt seines Schaffens

Die Klöster Asbach, Fürstenzell und Aldersbach als Auftraggeber waren in den folgenden Jahren Modlers Schwerpunkt seines Wirkens als Stuckateur. Überschattet waren seine Arbeiten in Fürstenzell von den Auswirkungen des Österreichischen Erbfolgekrieges, die für die Familie schwere Zeiten mit viel Drangsal und Not brachten. In einem Gesuch aus dem Jahre 1745 schreibt Moder: „Zudem bin ich vor zwei Jahren schwerlich krank gewesen und in solch meiner Krankheit durch die feindlichen Truppen zehnmal geplündert und viermal aus dem Krankenbett gewalttätig herausgerissen worden, welcher Zustand mir Schrecken verursacht, dass ich über sechs Wochen gehörlos gewesen.“ Alle seine Werkzeuge, aber auch Aufzeichnungen über seine Arbeiten bis dorthin waren damit verloren gegangen.

Modler hatte aber nicht nur geistliche Auftragggeber. So entstanden um 1757 in Obernberg schöne Fassaden-Verzierungen der Häuser. Da inzwischen auch seine Söhne angesehene Künstler geworden waren, kann man annehmen, dass die Familie hier ein Zeugnis des Könnens geben wollte. Obwohl dies lange vermutet wurde, kann die Neue Bischöfliche Residenz zu Passau wahrscheinlich nicht Johann Baptist Modler zugeschrieben werden, da er im Frühjahr 1769 vom Gemeindeauschuss zurück trat. Bei der Besitzübergabe musste ein Notar im Modler-Haus erscheinen, da der Übergeber „alters und Leibs Schwachheit halber nicht mehr im Rathaus erscheinen konnte“. Modler übergab sein Holzhaus mit Kramergerechtigkeit und Werkstatt samt Grundstücken im Steinland an seinen Sohn Balthasar Modler.

Im Jahre 1868 vernichtete mit vielen anderen Häusern eine Feuersbrunst auch das Modlersche Haus in Kößlarn. Die Front des Hauses war geschmückt mit Stuckarbeiten des Meisters, darstellend das Paradies mit Flüssen, Bäumen und Tieren und dem Sündenfall und zwar so meisterhaft, dass alle Leute stehen geblieben sein sollen, um sich das Kunstwerk zu betrachten.

Bedeutende Arbeiten

Die wichtigsten Arbeiten Modlers waren

Literatur

Weblinks