Johann Halser

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Bürgermeister Halser (mitte) mit seinen Stellvertretern 3. Bürgermeister Andreas Winterer (links) und Stefan Lang (rechts). (Foto: Straßer)

Johann Halser (* 1. November 1946) ist ein niederbayerischer Politiker (ÜW) und ehemaliger Bürgermeister des Marktes Ortenburg.

Leben und Wirken

Halser, der den ÜW angehört, war im März 2008 überraschend mit mehr als 74 Prozent zum Bürgermeister gewählt worden. Der bisherige Landwirt wechselste damit überraschend ins Ortenburger Rathaus. Statt seinen Ruhestand zu planen, begann damit eine neue Karriere im neuen Berufsfeld. Jedoch hatte er sich schon zuvor jahrelang kommunalpolitisch im Marktrat betätigt und war zudem 3. Bürgermeister der Marktgemeinde. Aufgrund seines Alters konnte er jedoch nur eine Amtszeit in Anspruch nehmen. Während dieser hatte keine der großen drei Fraktioen im Marktrat eine absolute Mehrheit. Dies hatte den Vorteil, dass das Gremium stets gezwungen war eine gemeinsame Lösung zu finden.

Die Ausgangslage für seine Amtszeit war jedoch angespannt. Die Marktgemeinde Ortenburg war hoch verschuldet, zugleich gab es die Finanzkrise 2008 und es gab bereits anstehende hohe Investitionen für die Abwasserversorgung. Dennoch konnte Halser viele Projekte verwirklichen oder auf den Weg bringen.

Dank der Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Aidenbach konnte der Schulstandort Ortenburg gesichert werden. Des Weiteren beteiligte sich die Marktgemeinde an der Finanzierung des Bürgerhauses Neustift mit 135.000 Euro.

In seiner Amtszeit konnte der Radweg von Ortenburg nach Vilshofen, bis auf die schwierige Teilstrecke bei Blindham, ausgebaut werden. Investiert wurde in verschiedenen Bereichen der Trinkwasser- und der Löschwasserversorgung, im Breitbandausbau und im Ausbau der Gewerbegebiete. Im Jahre 2009 erfolgte die Sanierung des katholischen Kindergartens in Ortenburg.

Im Jahre 2010 setzte sich Halser, gemeinsam mit dem Förderkreis Bereich Schloss Ortenburg und weiteren Vereinen für die Oberösterreichische Landesausstellung in Grieskirchen ein. In monatelangen Vorbereitungen erstellten die Ortenburger ein umfangreiches Programm für die Ausstellung. Unter anderem fand im Grieskirchner Rathaus eine Dauerausstellung zur Geschichte Ortenburgs platz. In der Ortenburg-Woche standen neben Kultur und Geschichte auch aktuelle Themen auf dem Programm, beispielsweise gab es einen Tag der Wirtschaft und einen Markttag. Für die besonderen Verdienste um die Landesausstellung erhielt Hans Halser die Kulturmedaille des Landes Oberösterreichs. Während des Festaktes vor mehr als 200 geladenen Gästen würdigte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer den Beitrag der Marktgemeinde zum Gelingen der Ausstellung. Hans Halser bedankte sich in diesem Rahmen für die Auszeichnung. Zudem betonte er, der Erfolg der Ortenburg-Woche sei nicht allein sein Verdienst, sondern beruhe auf der Gemeinschaftsleistung vieler Verantwortlicher in Schulen, Vereinen, Betrieben, im Marktrat und der evangelischen Kirchengemeinde.

Eine besondere Herausforderung in seiner Amtszeit war die Erweiterung und Ertüchtigung der Kläranlage in Blindham. Diese Maßnahme kostete 5 Millionen Euro und musste aufgrund gesetzlicher Gegebenheiten ohne staatliche Zuschüsse finanziert werden. Dennoch gelang es dabei ein Vorzeigeprojekt zu schaffen. Gleichzeitig wurde dabei die Pumpstation Ortenburg am Hintermarkt saniert. Im Gänswinkl wurde zudem für rund 200.000 Euro ein Stauraumkanal errichtet, welcher im Zusammenhang mit der Erweiterung des Klärwerkes steht.

Im Frühjahr 2013 konnte unter Halser das Gewerbegebiet Afham erschlossen werden. Im Bereich der Wasserversorgung wurden im Jahr 2013 der Hochwasserbehälter in der Lindenallee saniert und der Brunnen im Ortsteil Blasen regeneriert. Ein weiteres Bauprojekt war das Freibad in Unteriglbach, welches für 800.000 € saniert wurde, pünktlich zum Saisonbeginn im Mai 2013 konnte es wieder eröffnet werden.

Die Gesamtverschuldung der Marktgemeinde Ortenburg betrug im Jahr 2013 12 Millionen Euro. Während seiner Amtszeit gelang es die Schulden um 3 Millionen Euro zu senken, die Pro-Kopf-Verschuldung sank von 2.000 auf 1.700 €. Trotz der großen Investitionen der Gemeinde konnte es unter Halser geschafft werden ohne Neuverschuldung abzuschließen. Zugleich konnten die Weichen gestellt werden für den Bau des Generationenparks in Ortenburg und die Dorferneuerung Wolfachau in den Ortsteilen Holzkirchen und Unteriglbach. Nachdem er altersbedingt bei der Kommunalwahl 2014 nicht mehr antreten durfte, wurde Stefan Lang als sein Nachfolger in das Amt des 1. Bürgermeisters von Ortenburg gewählt. In den politischen Ruhestand ging er damit noch nicht, Halser ist weiterhin im Kreitag tätig.

Auszeichnungen

Literatur