Johann Jakob Zeiller

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Der Hochaltar in Fürstenzell von Johann Jakob Zeiller. (Foto: Sagmeister)

Johann Jakob Zeiller (* 8. Juni 1708 in Reutte, Tirol; † 8. Juli 1783 ebd.) war ein bedeutender Freskant des 18. Jahrhunderts, der viele berühmte Fresken in süddeutschen Kirchen geschaffen hat. Eines seiner wichtigsten Werke ist in Fürstenzell in der ehemaligen [[Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Fürstenzell)|Zisterzienserabteikirche]], wo er neben dem Hochaltargemälde „Mariä Himmelfahrt“ auch die Deckengewölbe ausmalte.

Deckenfresken

Am östlichen Ende seines 1744/1745 entstandenen Langhausfreskos in der Abteikirche Fürstenzell, direkt vor dem Chorbogen, stellte Zeiller den dramatischen „Sturz der Laster“ dar. Die als allegorische Gestalten aufgefassten Untugenden und Fehlhaltungen treiben – bezwungen durch das fürbittende Gebet der Gottesmutter, das die Menschen von der Knechtung durch die Sünde befreit und in die von Christus geschenkte Freiheit führt – unaufhaltsam einem imaginären (außerhalb des Bildraums gedachten) Abgrund zu. Eine solch brodelnde und strudelnde Abwärtsbewegung, kunstfertig strukturiert als ein komplexes Liniengeflecht, hatte Johann Jakob Zeiller während seines mehrjährigen Neapel-Aufenthalts (um 1728 bis 1735) von seinem dortigen Lehrer Francesco Solimena (1657–1747) lernen können.

Hochaltar in Fürstenzell

Wesentlich anderen Formprinzipien folgt hingegen Zeillers eingangs genanntes Hochaltar-Bild in der Abteikirche Fürstenzell. Der Maler aus dem tirolischen Reutte zeigt sich hier teilweise dem Vorbild seines römischen Lehrmeisters Sebastiano Conca (1680–1764) verpflichtet. Wie bei Concas Schleißheimer Altarbild stehen auch auf Zeillers Hochaltarblatt in Fürstenzell großflächig aufgetragene, metallisch glänzende Lokalfarben (Hellrot, Mattgold und Stahlblau) gegen einen dämmrigen, nach oben hin visionär aufgehellten Bildgrund. Und wie der weltentrückt thronenden Madonnenfigur auf Concas erwähntem Ölgemälde in Oberschleißheim, ist auch der „Assunta“ auf Zeillers Hochaltarbild in Fürstenzell jeder pathetische Gestus fremd.

Ettal

Auch malte er im Kloster Ettal das riesige Kuppelfresko und verschiedene Altarblätter.

Literatur