Johann Ludwig Winneberger

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Johann Ludwig Winneberger (* 4. Januar 1794 in Wallerstein bei Öttingen, Schwaben; † 25. März 1860 in Regensburg) war ein bayerischer Forstmeister, Geologe und Mineraloge. Er ist Namensgeber des Forstmeister-Winneberger-Hain im Neuburger Wald.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Musikdirektors am Hofe des Fürsten Öttingen-Wallerstein verlor früh seinen Vater und wurde in Ansbach erzogen. Nach dem Schulabschluss besuchte er das Forstinstitut in Schwarzenberg im Steigerwald. 1810 trat er in die Forstlehranstalt Aschaffenburg ein. 1812 erhielt Winneberger seine erste Anstellung als Forstamtsgehilfe in Zwiesel. 1819 kam er als Kreisforstoffiziant nach Passau, 1822 wurde er dort Forstkontrolleur. 1825 nach Regensburg versetzt, kam er 1828 als Amtsverweser des Forstamtes Zwiesel wieder in den Bayerischen Wald. 1831 wurde er dort Forstmeister.

1834 begann Winneberger mit seinen mineralogischen und geologischen Forschungen. 1835 ging er auf eigenes Ansuchen hin wieder nach Passau. Bis 1851 war er nun für den Neuburger Wald verantwortlich. In dieser Zeit widmete er sich besonders der Wiederaufforstung von 294 Hektar des während der Napoleonischen Kriege übernutzten und verwilderten Waldes mit Eichen und anderen Edellaubhölzern. Auch fremdländische Baumarten wie Stroben, Platanen und Douglasien wurden eingebracht. Mit der Versammlung süddeutscher Forstwirte 1851 zu Passau ging Winnebergers Wirken in Niederbayern zu Ende, denn er wurde nun nach Regensburg versetzt, wo er zum Königlich Bayrischen Regierungs- und Kreisforstrat aufstieg und 1860 noch im aktiven Dienst verstarb.

Ebenfalls 1851 erschien sein Werk Versuch einer geognostischen Beschreibung des Bayerischen Waldes und Neuburger Waldes. In jahrelanger Arbeit hatte Winneberger neben seiner beruflichen Tätigkeit als Forstmeister den Bayerischen Wald bereist, die Bergbaue und geologischen Aufschlüsse besichtigt und die Bergmeister auch schriftlich nach den Besonderheiten befragt. So entstand die erste umfassende geologische und mineralogische Aufnahme des Bayerischen Waldes nach den Anfängen durch die von Matthias Flurl im Jahr 1792 veröffentlichte erste Gebirgskarte.

Zur Würdigung seiner Leistungen wurde das Arboretum Forstmeister-Winneberger-Hain im Neuburger Wald bei Passau nach ihm benannt.

Literatur

  • Fritz Pfaffl: Berühmte Leute, Verlag Karl Stutz, Passau 2002, ISBN 3-88849-099-5
  • Elmar Thumbach: Der Neuburger Wald, in: Der Bayerische Wald, Jubiläums-Heft 150 Jahre Naturwissenschaftlicher Verein Passau, 21. Jahrgang, Dezember 2008, S. 88−95