Joscio Hamberger

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Das Wappen von Joscio Hamberger in der Klosterkirche St. Mauritius

P. Joscio Hamberger OSB, Taufname Caspar Benno Hamberger (* 6. Januar 1667 in München; † 4. November 1739 in Niederalteich) war Benediktiner und Abt von Kloster Niederaltaich von 1700 bis 1739.

Leben und Wirken

Der Sohn eines kurfürstlichen Hofkammerrats-Sekretärs trat 1684 in das Kloster Niederaltaich ein und legte am 14. Oktober 1685 die Profess ab. 1691 wurde er im Dom St. Stephan zum Priester geweiht, und am 24. Juni 1691 feierte er sein erstes heiliges Messopfer. Sein Studium vollendete er an der Universität Salzburg. 1692 wurde er zum Novizenmeister und Bibliothekar ernannt. Er war Lehrer der Philosophie, Subprior und Cellerar, bevor er am 9. Mai 1700 zum Abt gewählt wurde.

Hamberger gilt als umsichtiger Abt, der sich um die Ausbildung seiner Zöglinge verdient machte, indem er fähige Professoren an das Kloster holte, den Umfang der Bibliothek vergrößerte und ein Schulhaus errichtete. 1723 stiftete er das Seminar Sancti Gothardi für Sängerknaben. Die baufällige Klosterkirche St. Mauritius ließ er ab 1719 im barocken Stil umbauen, wobei Johann Michael Fischer in den Jahren 1724 bis 1727 den neuen Chor gestaltete. Im Chorbogenscheitel der Klosterkirche befindet sich Hambergers Wappen und das des Klosters. Es findet sich auch als Wappen des Marktes Hengersberg.

Abt Joscio ließ 16 dem Kloster untergebene Kirchen erweitern und neugestalten, außerdem erbaute er die Pfarrhöfe in Regen, Grafenau, Lalling und Neßlbach, die Schwaige auf der Rusel, den Amhof in Kirchberg im Wald, das Wirtshaus in Aicha an der Donau sowie in fünfzehnjähriger Bauzeit einen festen Damm an der Donau. 1731 feierte er das tausendjährige Jubiläum des Klosters in einer achttägigen prachtvollen Feier. Er hinterließ ein Tagebuch, beginnend mit dem Jahr 1700.

Auszeichnungen

  • Papst Clemens IX. ehrte ihn mit dem Mozett-Ornat.
  • Papst Benedikt XIII. erklärte ihn und seine Nachfolger als Abt von Cassino.

Literatur

  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2
  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5 (S. 751)

Weiterführende Publikationen