Josef Grabmann

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Josef Grabmann

Josef Grabmann (* 24. Februar 1938 in Winterzhofen; † 10. April 2020 in Passau) war ein Hauzenberger Lehrer, Kommunalpolitiker und Ehrenbürger. Er wurde vielfach als „soziales Gewissen“ in der Stadt gewürdigt.

Leben und Wirken

Der gebürtige Oberpfälzer aus Winterzhofen, das heute eingemeindet ist in die Stadt Berching im Landkreis Neumarkt, trat als junger Lehrer eine Stelle in Oberdiendorf an. Schnell wurde er heimisch in der Gemeinde im Landkreis Passau: Mit seiner Ehefrau Adelheid, die er am 6. Januar 1966 geheiratet hatte, gründete er hier eine Familie und zog die Kinder Barbara, Martin und Katharina groß, baute ein Haus und brachte sich auf vielfältige Weise im örtlichen Vereinsleben ein, unter anderem im Gartenbauverein Oberdiendorf, dessen Gründungsvorsitzender er war.

Verantwortung übernehmen – das wollte Josef Grabmann nicht nur beruflich als Rektor der Grundschule Haag-Wolkar, als Schwerbehindertenvertreter im Schulamt oder Sprecher der Schulleiter im Altlandkreis Wegscheid; das wollte er auch und vor allem im sozialen Bereich. Deshalb brachte er sich in der Pfarrcaritas Hauzenberg und im Caritasverband für den Landkreis Passau ein. Jahrzehnte wirkte er als Vorstandsmitglied zum Wohle anderer. Mit Blick auf Senioren und pflegende Angehörige gab er beispielsweise keine Ruhe, bis die Tagesbetreuungsstätte in Wotzdorf eingerichtet oder das Sozial- und Beratungszentrum in Hauzenberg gebaut wurden – es sind nur zwei Beispiele von vielen.

Politisch war Josef Grabmann der CSU verbunden. Zunächst Schriftführer im Ortsverband Oberdiendorf, später als Ortsvorsitzender in Hauzenberg, dann als Stadtratsmitglied von 1983 bis 2002, davon sechs Jahre als 3. Bürgermeister und Fraktionssprecher und vier Jahre als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses.

Sein tiefer Glaube spiegelte sich im gesellschaftlichen Engagement und im kirchlichen Ehrenamt wider – etwa als Mitglied im Pfarrgemeinderat Thyrnau, im Dekanatsrat Passau-Land, als Lektor in der Filialkirche Oberdiendorf oder Leiter der Volksbücherei. Ebenso engagiert brachte er sich bei der Hauzenberger Tafel ein, der Nachbarschaftshilfe, den Seniorenbeirat, die Schulprojekte für Integration und Teilhabe an der Sportmittelschule oder am Sonderpädagogischen Förderzentrum. Die Arbeit mit Schülern und Senioren, für die er Schafkopfkurse und Spielenachmittage organisierte, waren ihm besonders wichtig. Darüber hinaus war er als freier Mitarbeiter der Passauer Neuen Presse aktiv, schrieb mehr als 50 Jahre lang Berichte über Vereine und Aktivitäten in Hauzenberg.

Sein großes Engagement wurde mehrfach gewürdigt. So erhielt er den Ehrenbrief der Stadt Hauzenberg und die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Am 2. März 2018 wurde Josef Grabmann bei einem Festakt im Rathaus zum Ehrenbürger der Stadt Hauzenberg ernannt.

Grabmann starb am Nachmittag des Karfreitags 2020 im Klinikum Passau nach kurzer, schwerer Covid-19-Erkrankung („Corona“) im Alter von 82 Jahren.

Auszeichnungen

Literatur