Josefa Schmid

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Josefa Schmid (Foto: Marion Wittenzellner)

Josefa Schmid (* 12. Januar 1974) ist eine niederbayerische Politikerin und Bürgermeisterin.

Leben und Wirken

Beruflicher Werdegang

Nach dem Realschulabschluss absolvierte Schmid zunächst eine Ausbildung zur Finanzwirtin bei der bayerischen Steuerverwaltung und erwarb die Fachhochschulreife, um ein Studium als Diplom-Verwaltungswirtin (FH) an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern abzuschließen. Sie arbeitete dann als Polizeiinspektorin bei der Zentralen Bußgeldstelle in Viechtach. Darauf erhielt sie ein Hochbegabtenstipendium der Hanns-Seidel-Stiftung und absolvierte nochmals ein Doppelstudium als Diplom-Juristin (Univ.) und Politikwissenschaftlerin (M.A.). Zusätzlich hat Schmid einen Fachjournalistenabschluss sowie die Qualifikation zur Wirtschaftsmediatorin. Seit 2015 ist Josefa Schmid hauptberuflich Beamtin im höheren Bundesdienst. Seit 2018 übt sie eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern, Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung, in Hof (Saale) aus.

Politische Laufbahn

Schmid trat 1995 in die CSU ein und war seit 1997 deren Schriftführerin im Landkreis Regen. Von 1999 an war sie sechs Jahre lang stellvertretende Bezirksvorsitzende der Jungen Union. Seit 2002 ist Schmid außerdem Kreisrätin und vhs-Verbandsrätin.

2008 trat sie bei der Bürgermeisterwahl in Kollnburg trotz CSU-Mitgliedschaft für die örtliche Freie Wählergemeinschaft an und gewann mit 55,22 Prozent der Stimmen. Durch ihren Einsatz entstand unter anderem ein interkommunales Industriegebiet und wurden Kinderbetreuungsplätze durch den Neubau einer Kinderkrippe und die Ansiedlung der Großtagespflege „Löwenzahn“ in Kirchaitnach geschaffen.

Am 13. November 2011 trat Josefa Schmid nach dem überraschenden Suizid von Landrat Heinz Wölfl in der Wahl zum Regener Landrat gegen Michael Adam, Helmut Plenk, Heinrich Schmidt und Franz Xaver Eckl an. Dafür gründete sie eine eigene Wählergruppe namens „Aufbruch Regen“. Schmid, die das Regener Landratsamt bereits aus ihrer Ausbildungszeit kennt, drohte deshalb ein Parteiausschluss. Bei der Landratswahl am 13. November 2011 erreichte sie mit 8,95 % das drittbeste Ergebnis, verpasste allerdings die Stichwahl.

Nach den Streitigkeiten mit der CSU trat sie 2012 aus und schloss sich der FDP an. Für diese kandidierte sie bei der Landtagswahl in Bayern 2013, bei der sie Stimmenkönigin der FDP in Niederbayern wurde[9], allerdings die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte.

Bei den Kommunalwahlen 2014 setzte sie sich als Bürgermeister-Kandidatin der FDP und der Liste „Frauen für Kollnburg“ gegen einen CSU-Kandidaten mit 51,97 % erneut durch und wurde zum dritten Mal auch in den Kreistag gewählt.

Bei der Landtagswahl in Bayern 2018 kandidierte sie erneut für die FDP im Stimmkreis Straubing, verpasste aber den Einzug in den Landtag.

In der Stichwahl zu den Kommunalwahlen in Bayern 2020 unterlag Schmid am 29. März 2020 mit 44,9 Prozent ihrem Herausforderer Herbert Preuß (FW), der 55,1 Prozent der Stimmen erhielt.

Im November 2020 kandidierte Schmid für den Posten der Finanzbürgermeisterin von Leonberg in Baden-Württemberg. Sie erreichte im ersten Wahlgang des Gemeinderats die drittmeisten Stimmen und verpasste wegen einer Stimme die Stichwahl.Nachdem der gewählte Kandidat vor Amtsantritt seinen Rückzug erklärt hatte, kandidierte sie erneut und wurde als einzig verbliebene Kandidatin am 4. Mai 2021 mit Mehrheit im Gemeinderat für acht Jahre zur Ersten Bürgermeisterin von Leonberg und zur Stellvertreterin des dortigen Oberbürgermeisters gewählt.


Sonstiges

Josefa Schmid machte sich während ihrer Amtszeit als bayerische Bürgermeisterin einen Namen als „singende Bürgermeisterin“. Bundesweit bekannt wurde sie mit einer Cover-Version eines Hits des österreichischen Sängers Rainhard Fendrich. Sie hatte den Song ("Weilst A Herz Host Wie A Bergwerk")ungefragt im Internet veröffentlicht. Nach tagelangem Streit einigte sich Schmid mit dem Musikverlag darauf, dass ihre Version schließlich doch wieder ins Internet gestellt werden darf. Nach zunächst Schlagern wechselte sie das Genre mit einem Swing, den sie im Konzerthaus Blaibach aufnahm.

In dem deutschen Kinofilm Eine ganz heiße Nummer aus dem Jahr 2011 hatte sie eine Komparsenrolle und in der TV-Krimikomödie „Mord in bester Gesellschaft – Der Tod der Sünde“ 2012 eine kleine Rolle.

Seit April 2019 ist Schmid Vorsitzende des Frauenbund-Bezirksverbandes für die Landkreise Deggendorf und Regen.[24]


Auszeichnungen

  • Helene-Weber-Preis (2011), für ausgezeichnete Kommunalpolitik

Einzelnachweise


Literatur


Weblinks