Joseph Adam Graf von Arco

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Joseph Adam Graf von Arco (* 27. Januar 1733 in Salzburg; † 3. Juni 1802 in Graz) war von 1764 bis 1773 Weihbischof von Passau und später Bischof von Königgrätz sowie Fürstbischof von Seckau.

Leben und Wirken

Seine Eltern waren Anton Felix von Arco und Josephine, geb. von Hardegg. Joseph studierte als Alumne des Collegium Germanicum in Rom und erwarb den akademischen Titel eines Dr. theol. et phil. Am 7. Dezember 1755 wurde er zum Priester geweiht. 1760 wurde er in das Passauer Domkapitel aufgenommen.

Am 9. April 1764 ernannte man ihn zum Weihbischof von Passau mit dem Titularbistum Hippo sowie zum Offizial für den niederösterreichischen Anteil der Diözese Passau. Die Bischofsweihe erfolgte am 1. Mai 1764 durch den Passauer Fürstbischof Leopold Ernst von Firmian. 1773 gab Arco die Stelle des Weihbischofs auf und erhielt später ein Kanonikat in Salzburg.

Kaiserin Maria Theresia nominierte ihn in ihrer Eigenschaft als Königin von Böhmen am 17. Mai 1776 zum neuen Bischof von Königgrätz. Die päpstliche Bestätigung folgte am 15. Juli des Jahres. Arco begann mit der Visitation des Sprengels und beabsichtigte eine Reorganisation der Pfarreien, die jedoch nicht durchgeführt wurde, da er sich seit 1778 überwiegend in Salzburg aufhielt.

Der Salzburger Fürsterzbischof Colloredo ernannte Arco am 1. Januar 1780 zum Bischof von Seckau. Als solcher unterstützte Arco, der dem Jansenismus nahestand, die josephinischen Reformen, die in seinem Sprengel unter anderem die Aufhebung mehrerer Klöster und die Verringerung von Bruderschaften zur Folge hatten. Dem 1781 von Joseph II. verkündeten Toleranzpatent stand er ablehnend gegenüber und empfahl stattdessen katholischen Religionsunterricht für Andersgläubige. Das kaiserliche Verbot der Veröffentlichung der päpstlichen Bulle Unigenitus von 1713, mit der der Jansenismus verurteilt wurde, unterstützte er.

Während seiner Amtszeit wurde Lavant, das den Status eines Salzburger Eigenbistums hatte, 1786 zu einem Suffragan der Kirchenprovinz Salzburg erhoben. Zugleich wurde der Bischofssitz in die Landeshauptstadt Graz verlegt, die dortige Ädigkirche zur Kathedrale erhoben und ein Domkapitel errichtet. Die im Rahmen der josephinischen Reformen vorgesehene Errichtung einer innerösterreichischen Kirchenprovinz Graz scheiterte jedoch am Widerstand des Salzburger Erzbischofs Colloredo, obwohl bereits 1783 in Graz ein Generalseminar sowie eine Theologische Fakultät eingerichtet worden waren und Arco gleichzeitig zum Erzbischof ernannt wurde.

Arco unternahm zahlreiche Visitationsreisen in seinem Sprengel und bemühte sich um die religiöse Volksbildung. Gleichzeitig übte er Kritik am volksfrommen Brauchtum. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalls und wurde am Steinfeldfriedhof in Graz beigesetzt.