Joseph Deutschmann
Joseph Deutschmann, auch Teutschmann (* 3. Dezember 1717 in Imst, Tirol; † 28. Mai 1787 in St. Nikola, heute Passau; gebürtig Franz Joseph Deutschmann) war ein Bildhauer der Rokokozeit.
Leben und Wirken
Deutschmann erhielt seine Ausbildung bei Andreas Kölle und Balthasar Jais in Imst. Um 1738 kam er nach St. Nikola bei Passau, wo er in der Werkstatt des dortigen Bildhauers Joseph Matthias Götz arbeitete. Als 1742 Götz als Ingenieur-Offizier in die bayerische Armee eintrat, konnte Deutschmann die Werkstatt übernehmen. Über vier Jahrzehnte gehörte er zu den führenden Bildhauern Niederbayerns. Er arbeitete durchweg für kirchliche Auftraggeber. Von ihm stammt auch ein Krummstab für den Abt von Kloster Niederaltaich. Deutschmann war der Onkel des Bildhauers Franz Anton Zauner, den er 1756 bis 1766 ausbildete.
Werke
- 1747: Beichtstühle der Klosterkirche von Kloster Fürstenzell
- 1748: Kanzel und Beichstühle der Klosterkirche von Kloster Aldersbach
- 1758: Altar und Kanzel der Schlosskapelle von Schloss Himmelberg bei Metten
- 1760: Chorgestühl für das Augustinerchorherrenstift St. Nikola, heute in der Pfarrkirche von Vilshofen
- 1760: Seitenaltäre und Kanzel der Filialkirche von Rettenbach bei Deggendorf
- 1761-62: Zwei Reliefs an den Frontwänden des Chorgestühls der Klosterkirche von Aldersbach
- 1763: Chorgestühl in der Klosterkirche von Kloster Engelszell (Oberösterreich)
- 1768-70: Altäre und Kanzel der Klosterkirche von Stift Suben (Oberösterreich)
- 1770: Dekorationsarbeiten (Atlanten, Putten) in der Bibliothek von Kloster Fürstenzell
- 1780-83: Altäre und Kanzel der Klosterkirche von Kloster Asbach
- 1782: Veränderungen am Hochaltar und zwei Seitenaltäre der ehemaligen Klosterkirche von Kloster St. Salvator
- Tabernakel und Anbetungsengel am Hochaltar der Pfarrkirche St. Martin in Kirchham
Literatur
- Hubert Vogl: Joseph Deutschmann 1717-1787. Bildhauer des Rokoko, Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, 1989, ISBN 3-87437-223-5