Joseph Schöpf

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Die Verklärung Christi als Aktstudie (links, Foto: Kloster Stams) und als Fresko von Joseph Schöpf in Asbach (Foto: Kloster Asbach).

Joseph Schöpf (* 2. Februar 1745 in Telfs, Tirol; † 15. September 1822 in Innsbruck) war ein vielbeschäftigter Künstler. Bei seinen Wanderschaften machte er ab 1758 auch in Passau, Wien und Salzburg Station. Der Freskant hat allein rund 40 Kirchen ausgestattet, unter anderem in Saalfelden, Brixen, Kaltern, Klausen, Genazzano bei Rom, Innsbruck, Stift Stams und die Klosterkirche Asbach.

Deckenfresken in der Klosterkirche Asbach

1784 begann Schöpf mit der Ausmalung der Klosterkirche Asbach. Vorher war er sieben Jahre zum Studienaufenthalt in Rom (als Stipendiat des Habsburger Kaiserhauses). Die Gestaltung der Kirche Asbach greift er unmittelbar nach seiner Rückkehr an. Daher stehen die Freskoarbeiten in Asbach auch unter direktem Einfluss seiner akademischen Studien und vor allem der klassizistischen Theorien, die gegen Barock und Rokoko gerichtet waren.

Ausstellung im Museum Kloster Asbach

Vom 10. Mai bis 27. Juli 2008 zeigte das Museum Kloster Asbach die Ausstellung „Vom Akt zum Fresko“, die sich mit der Entstehungsgeschichte der Deckenfresken von Joseph Schöpf in der Klosterkirche Asbach auseinandersetzte.

Die Schau zeigt, wie Schöpf die großen Freskoarbeiten allein das Hauptbild mit Mariae Himmelfahrt ist 8 mal 17 Meter groß – vorbereitete. 92 Studienblätter werden in den sieben Museumsräumen von Kloster Asbach gezeigt.

Körper- und Bewegungsstudien, Detailskizzen von Händen und Füßen, aber auch Landschaftsskizzen, zum Beispiel von Bäumen, werden gezeigt. Die Aktstudien zeigen, dass Joseph Schöpf nur Männer als Modelle hatte. Das erklärt auch, warum für die Pose Marias ein Mann Pate stand.

Die Skizzenblätter sind alle in sehr hochwertiger Qualität, meist in Bleistift oder Tusche, seltener im Pastell; aber auch ein Ölbild ist dabei. Eine absolute Rarität sind zwei großformatige Skizzenpapiere, die zeigen, wie der Maler seine Vorlagen vergrößert hat und diese Skizzenpapiere, auch Kartons genannt, schließlich al fresco gebracht hat. Diese Arbeitsmaterialien sind in der Regel verloren gegangen - und kunsthistorisch deshalb so interessant, weil sie einen Nachweis für die tatsächliche Arbeitsmethode erbringen. Sie sind von keinem anderen Freskanten bekannt.

Dass diese Materialien und die Vorstudien überhaupt und noch dazu so hervorragend erhalten sind, wird dem Umstand verdankt, dass Joseph Schöpf seinen Nachlass dem Kloster Stams in Tirol vermacht hat. Der Landkreis Passau, der Veranstalter der laufenden Ausstellung im Museum Kloster Asbach ist, hat ein herzliches Verhältnis zu dem Kloster, das über einen großen Kunstschatz verfügt. Allein 3.000 Objekte gibt es aus dem Nachlass von Joseph Schöpf. Mit der Asbacher Ausstellung und dem hervorragenden Katalog von Thomas Kupferschmied, Kunsthistoriker und als Referent des Amts für Denkmalpflege für Stadt und Landkreis Passau zuständig, beginnt die wissenschaftliche Aufarbeitung des Schöpf-Nachlasses in Stams.

Die Ausstellung stellt einzelne Aspekte und ihren Entwurfsweg dar, z. B. Himmelfahrt, Apostelgruppe, Transfiguration (da wird auf die parallele Darstellung zu Raffael verwiesen, dessen Transfiguration über dem Berg Tabor Schöpf wohl während seines Aufenthalts in Rom studiert hatte), David und das Engelorchester sowie die gemalte Dekoration. Schöpf wollte gemalte Ornamentik, keine Stuckaturen, „um Spinngewöb, Vöglnester und Unzifer“ zu vermeiden. Die Ausstellung hat ein gutes Konzept, schöne Sichtachsen und informative Schautafeln. Das Einmalige ist, dass ein Werkprozess gezeigt werden kann; die Ausstellung bietet ihn in enger Verzahnung zum Endergebnis im Gotteshaus, das immer wieder durch großformatige Bildtafeln präsent ist – und nebenan besucht werden kann.

Ab Sommer 2008 wird die Klosterkirche Asbach restauriert und ist für fünf Jahre nur bedingt zu sehen.

Literatur

Weblinks