Königsauer Moos

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Das Königsauer Moos ist ein Niedermoorgebiet im Unteren Isartal im Landkreis Dingolfing-Landau. Das etwa 1.300 Hektar große Gebiet erstreckt sich, unmittelbar neben der Bundesautobahn 92 gelegen, im wesentlichen über die Gemarkungen Lengthal, Moosthenning, Thürnthenning, Ottering und Großköllnbach (Gemeinde Pilsting). Außerdem enthält es kleinere Randgebiete der Gemeinden Dingolfing, Gottfrieding und Mamming.

Geschichte

Im Unteren Isartal bildeten sich in der Nacheiszeit (vor etwa 10.000 Jahren) ausgedehnte Niedermoore. Diese nassen, torfigen Moorböden zwischen Landshut und Wallersdorf wurden bis Mitte des 20. Jahrhunderts meist als Wiesen genutzt. Wo die Torfschicht mächtig war, stach man Torf, um ihn als Brennmaterial zu verwenden. Die Ende des 19. Jahrhunderts begonnene Isar-Regulierung bewirkte eine starke Entwässerung der Moorböden. Als Folge davon wurden im Königsauer Moos nach und nach zahlreiche Wiesen in Äcker umgewandelt. Viele der blütenreichen Niedermoorwiesen und feuchten Streuwiesen verschwanden und damit auch der Lebensraum von Moorbewohnern wie dem Brachvogel, der Mehlprimel und dem Moorbläuling. Trotz dieser enormen Verluste ist das Königsauer Moos heute einer der wertvollsten Lebensräume im Unteren Isartal.

Seit 1995 erwirbt der Landkreis Dingolfing-Landau Flächen zur Bewahrung des Königsauer Mooses und wird dabei vom Freistaat Bayern und dem Amt für ländliche Entwicklung unterstützt. Seit 2004 gehört das Königsauer Moos zum Europäischen Biotopverbund "Natura 2000". Ein großer Teil ist im insgesamt 1.386,04 Hektar großen, über das Königsauer Moos hinausreichenden Vogelschutzgebiet Wiesenbrütergebiete im Unteren Isartal als Vogelschutzgebiet (SPA-Gebiet) in das Europäische Naturerbe aufgenommen. Ein kleinerer Teil ist unter der Bezeichnung FFH-Gebiet Mettenbacher, Grießenbacher und Königsauer Moos FFH-Gebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union.

Flora und Fauna

Im Königsauer Moos leben 40 Prozent des bayerischen Bestandes an Brachvögeln und 90 Prozent der niederbayerischen Grauammern. Es ist außerdem Rückzugsgebiet für niedermoorspezifische Tier- und Pflanzenarten (z.B. Knoblauchkröte, Mehlprimel, Ameisenbläuling). Im Frühjahr und Herbst ist das Moos ein wichtiger Rastplatz für den internationalen Vogelzug. Es konnten bereits über 120 Vogelarten nachgewiesen werden.

Weblinks