Kapelle St. Martin (Papiermühle)

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Die Kapelle St. Martin in Papiermühle bei Thyrnau.

Die Kapelle St. Martin ist eine ursprünglich ab 1869 errichtete und in den 1990ern umfassend renovierte katholische Kapelle in Papiermühle bei Thyrnau im Landkreis Passau.

Geschichte

In den Jahren 1869/70 erbaute der Papierfabrikant Martin Keindl an der ehemaligen Verbindungsstraße zwischen Fattendorf und Schaibing in Ober-Erlau zu Ehren seines Namenspatrons eine Kapelle. 1871 wurde sie geweiht. Die damalige Kapelle hatte keinen Altarstein.

Zu dieser Zeit florierte die Papierfabrik, so dass Keindl sein Unternehmen sogar mit enormen Kosten erweiterte. Man stellte hauptsächlich Packpapier her. Doch bald nach diesem Ausbau erhöhte Österreich den Zoll für Papier so sehr, dass die Ausfuhr dorthin unmöglich und mit dem Verlust des Hauptabsatzgebietes als unrentabel aufgegeben werden musste. Martin Keindl verkaufte 1889 seinen Besitz. Dies war für die Kapelle sehr ungut, denn der einst große Besitz wurde aufgeteilt und die Baulast für die Kapelle auf die einzelnen Grundstücke übertragen. Die architektonisch schöne, in reizvoller Umgebung liegende Kapelle wurde im Lauf der Zeit immer mehr zu einem Schandfleck in der Pfarrei und versank fast in einen Dornröschenschlaf. Die Glocke der Kapelle wurde 1917 zu Kriegszwecken angefordert und abgeliefert.

Auf das Betreiben mehrerer engagierter Bewohner von Schmölz, Papiermühle und Schaibing hin wurde im Spätherbst 1992 ein „Kapellenverein“ gegründet, in Anwesenheit von 1. Bürgermeister Leonhard Anetseder und Pfarrer Josef Wagmann. Ludwig Hofmann wurde zum Vorsitzenden gewählt; Ludwig Windpassinger und Josef Moos wurden seine rechte und linke Hand. Nach mehreren Vorsprachen gelang es, die Graphitwerke für die Renovierung zu gewinnen. Weit über 1.000 Stunden flossen ehrenamtlich in die Instandsetzung. Ein Problem wurde dann noch die Finanzierung der fachmännischen Restaurierung des Martin-Altärchens, doch dank großzügiger Spenden erhielt auch dieses Kleinod wieder seine alte Pracht. Am 11. Juni 1994 wurde die Kapelle neu gesegnet.

Galerie

Literatur

  • ursprünglicher Text von Rudi Andorfer (2011), zusammengestellt von Max Schwarz am 15.12.2020 (per E-Mail dem RegioWiki Bayern e.V. überlassen)