Karl Kieslich

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Der Simbacher Autor Karl Kieslich. (Foto: Birgmann)

Karl Kieslich ist Simbacher Hobby-Historiker und Buchautor und fasst Erinnerungen an alte Bräuche und Bauernleben in Büchern zusammen.

Werk

Kieslichs jüngstes Werk ist eine Sammlung aller Marterl, Wegkreuze und Kirchen in Simbach und Umgebung. In Arbeit sind die Bücher „Bauernhochzeit“ und „In Armut geboren“. Bräuche und Sitten, Regeln und Tabus hat er in seinem Buch „Landleben in Bayern“ zusammengefasst. Kieslichs größter Erfolg ist die Neuauflage eines Kochbuches aus dem Jahr 1792 mit dem Titel „Gründliches Kochbuch“, das unter anderem Rezepte für „Tauben in der schwarzen Soße“, „Schnecken zu kochen und zu braten“, „Englischen Kuttelfuß“ oder „Krebsnudeln“ enthält.

Seit 18 Jahren sammelt Kieslich alte Fotos von Knechten, Mägden und Bauernfamilien. Für seine Bücher hat Kieslich sich viel mit älteren Simbachern unterhalten. Kieslich hat außerdem sämtliche Kirchen im Pfarrverband Simbach dokumentiert und eine Chronik über die Pest in der Gegend erstellt.

Vom Verfassen der Texte über das Layout, den Druck bis zum Binden macht der 58-Jährige alles selbst. In selbst gestaltete Hardcover mit spezieller Schiene kann er seine Werke eigenhändig einheften. „Ich kann immer so viele anfertigen, wie gebracht werden. Somit brauche ich keinen Verlag, der meine Sachen vertreibt und gleich mal 5.000 Stück drucken lassen würde. Ich mache meine Bücher nicht für die Masse, sondern für die Interessierten“, sagt er selber.

Das Bauernmuseum Malgersdorf-Heilmfurt

Doch nicht nur schriftlich hält Karl Kieslich fest, was in der modernen Zeit nach und nach zu verwischen droht. Auch die Überbleibsel alter Höfe bewahrt er: „Alte Bauernsachen, die haben mich immer schon interessiert.“ Einen Heuwagen hat er einmal einem Landwirt abgekauft - der Moment, in dem ihn das Sammelfieber gepackt hat. Mit dem Ergebnis: Kieslich und seine Frau hatten irgendwann so viele Geräte und Gegenstände beieinander, dass sie ein Museum damit eröffneten.

Kieslich und seine Frau führten gemeinsam das Bauernmuseum Malgersdorf-Heilmfurt und erlaubten unzähligen Touristen- und Schülergruppen, Brauchtums-Liebhabern und Neugierigen den Einblick in vergangene Zeiten. Aus mehreren Gründen lösten die Kieslichs ihr Museum vor ein paar Jahren auf. Unter anderem hatte die Gesundheit dem rührigen Simbacher einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Literatur