Kesselbach

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Der Kesselbach (oder Kößlarn Bach) ist ein Bach bei Rotthalmünster.

Mühlen am Kesselbach

In der Gegend um den Kesselbach entstanden schon sehr frühzeitig Mühlen. Zunächst gab es nur wenig Mühlen, doch die Landbewohner der ganzen Gegend wurden von ihnen abhängig. Die Betreiber der Mühlen waren meist Klöster. Zum Bau einer Mühle war zudem die Genehmigung des Herzogs notwendig, wodurch sich nur reiche Grundherren den Bau einer Mühle leisten konnten. Der Lohn eines Müllers betrug ein Dreißigstel des Mahlgutes. Um die Unentbehrlichkeit ihres Gewerbes auszunutzen, versuchten die Müller ständig, den Mahllohn in die Höhe zu treiben.

Die Beschaumeister und Richter des Pflegegerichts Griesbach sollten jährlich die Mühlen beschauen, und Ordnungsvergehen bestragen, da die weltliche Obrigkeit ein wachsames Auge auf die Müller hatte. Am Kesselbach um Rotthalmünster wurden 13 Wassermühlen bei der Mühlenbeschau 1614 im Amt Münster überprüft. Dabei wurden drei Mühlen beanstandet und Strafgelder kassiert.

Die älteste nachweisbare Mühle am Kesselbach bestand wohl bereits vor 1400. Grundherr war das Kloster Aldersbach. In einer aus dem Jahre 1408 stammenden Pergamenturkunde wird erstmals ein „hanns der müller zw münster“ urkundlich erwähnt. Das Insigel dieses Müllers, ein Mühlrad, befindet sich an der Pergamenturkunde. Dieser Kaufbrief ist im Pfarrarchiv Kößlarn zu finden.

Im Jahre 1609 wurde erstmals die Finstermühle als „Vizdombmüll bey Münster“ erwähnt. Doch diese Mühle hatte auch ihre Schattenseiten, denn am 23. Oktober 1796 wurde der 27-jährige Johann Georg Raber, Sohn des Vitztummüllers, von seinem Bruder getötet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die „Vitztummühle“ Heimat des 34. Abtes vom Kloster Fürstenzell, Johann II. Vitztum (1521–1537).

Im 15. Jahrhundert existierte auch schon die Frauenmühle am Kesselbach. Abgeleitet wird der Name von „Unsere Liebe Frau“. Grundherr der Mühle war das Gotteshaus Münster und 1467 war das Gut zu Aicha in der Pfarrei Kößlarn ein Lehen der Frau Magareth zu Frauenmühle.

Eine allgemein bekannte Mühle ist außerdem die Naglmühle. Der Name bedeutet „Mühle an einem Grenzbaum“. Da Bäume früher oft die Grenze bildeten, schlug man einfach einen großen Nagel hinein (Hufnagel) und so bezeichnete man sie als Grenzbäume. Besitzer der Naglmühl war 1568 Paulus Naglmüller und die Hofmark Schönbrunn war Grundherr.

1467 wird ein Peter Suttenmüller zu Pattenhamm im Kaufbrief der Getreidemühle genannt (Pfarrarchiv Kößlarn). Später wurde aus der Getreide- eine Sägemühle. Hanns Sagmülner an der Sagmühl zu Pattenham hatte sich hierfür vom Gotteshaus Kößlarn Geld geborgt, wie man dem „Porgschaftsbrief“ datiert von 1567 entnehmen kann.

Mit der Erfindung der Dampfmaschine und des Elektromotors, bahnte sich im Zuge der industriellen Revolution das große Mühlensterben an. Durch das Mühlenstilllegungsgesetz erhielten Mühlenbesitzer eine staatliche Prämie, wenn sie 30 Jahre lang eine stillgelegte Mühle nicht betrieben. Dadurch wurden damals die meisten Mühlen aufgegeben. Auch die Mühlen am Kesselbach kamen zum Stillstand. Dieses Gesetz wurde 1957 verabschiedet.

Literatur