Kiesau

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Der historische Quarzbruch in der Kiesau

Die Kiesau ist ein Moor zwischen Rabenstein und Bodenmais im Landkreis Regen, das 1993 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.

Beschreibung

Die Kiesau nordöstlich des Berges Hennenkobel mit ihren umgebenden Moorrandwäldern und dem westlich der Moorflächen gelegenen aufgelassenen Quarzbruch wurde von der Regierung von Niederbayern mit Verordnung vom 4. Mai 1993, die am 1. Juni 1993 in Kraft trat, als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet hat eine Größe von 10 Hektar. Etwas östlich davon befand sich die abgegangene Ortschaft Althütte.

Das Moorgebiet ist aus einer ehemaligen Tagebaugrube entstanden, in der früher Quarz abgebaut wurde. Über die Geschichte und die Mineralogie der Quarzgewinnung informieren Lehrtafeln. Der Quarzbruch hatte eine Sonderstellung, weil nur hier der für die kostbaren Goldrubingläser benötigte Rosenquarz in größeren Mengen gebrochen werden konnte. Ab dem Jahr 1756 wurde der Abbau immer intensiver vorangetrieben, nach 1831 wurde auch unter Tage gearbeitet, bis das Quarzvorkommen erschöpft war. Danach wurde noch zweimal der Versuch unternommen, Feldspat zu gewinnen, der aber stark verunreinigt war. Insgesamt wurden von 1765 bis 1880 etwa 16.000 Tonnen Quarz und 200 bis 250 Tonnen Feldspat gefördert. Danach erlangte der Quarzbruch, der die größte bekannte Pegmatit-Lagerstätte des Bayerischen Waldes ist, unter der Bezeichnung „Hühnerkobel“ Berühmtheit als Fundstelle seltener und schöner Mineralien.

Seit der Unterschutzstellung im Jahr 1993 wird das Gebiet renaturiert. Rauschbeere, Rosmarinheide, Heidelbeere und Torfmoosbulte prägen die Vegetation. Neben seltenen Tieren und Pflanzen ist auch der historische Quarzbruch mit Stollen Gegenstand der Schutzmaßnahmen. Fledermäuse nutzen diesen gerne als Winterquartier. Von den insgesamt 17 Fledermausarten, die im Bayerischen Wald vorkommen, wurden neun Arten im Quarzbruch festgestellt. Einheimische bezeichnen den Quarzbruch auch als Unterirdischen See, da sich in ihm eine mit Wasser gefüllte Felsenhöhle befindet. Der Eingang zum Stollen ist heute wegen Einsturzgefahr und aus Gründen des Naturschutzes versperrt und nur für Fledermäuse durchlässig. Das Abschlagen von Gestein und Mineralien ist verboten.

Galerie

Literatur

  • Michael Schmidt: Alte Bergwerksgruben beleuchtet. In: Der Bayerwald-Bote vom 10. April 2015 (S. 20)

Weblinks

Naturschutzgebiete in Niederbayern

Deggendorf: Altlaufsenke, Außernzell/Jederschwing, Deggendorfer Himmelreich, Donaualtwasser Staatshaufen, Donaualtwasser Winzerer Letten, Isaraltwasser Neutiefenweg, Isarmündung, Kleinschwarzach, Runstwiesen/Totenmoos, Schuttholzer MoorDingolfing-Landau: Isarauen Goben, Isaraltwasser Mamming, Rosenau, Vilstal Marklkofen, Walperstettener QuellmoorFreyung-Grafenau: Haidfilz, Hochwald, Mitternacher Ohe, Moorwald Kirchl, Obere Ilz, Saußbachklamm, Urwald am Dreisessel, ZwicklfilzKelheim: Binnendünen Siegenburg/Offenstetten, Goldau, Hirschberg/Altmühlleiten, Klamm/Kastlhäng, Ludwigshain, Mattinger Hänge, Niedermoor, Sandharlander Heide, Schloss Prunn, Schulerloch, Sippenauer Moor, Weltenburger EngeLandshut: Ehem. Standortübungsplatz, Mittlere IsarstauseenPassau: Donauleiten, Halser Ilzschleifen, Vils-EngtalRegen: Bachlerner Moos, Birkenbruchwald Oed, Hof-Pfahl, Großer Arbersee und Arberseewand, Großer Pfahl, Kiesau, Moosbacher Pfahl, Rieslochfälle, Rotfilz, Stockau-Wiesen, Stockwiesen Schollenried, Todtenau, WeißensteinRottal-Inn: Salzachmündung, Unterer InnStraubing-Bogen: Bogenberg, Brandmoos, Buch- und Helmberg, Donauauen Stadldorf, Öberauer Donauschleife, Weiherlandschaft Wiesenfelden