Kirche Mariä Himmelfahrt (Rotthalmünster)

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Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist die Pfarrkirche der Pfarrei Rotthalmünster im Markt Rotthalmünster im Landkreis Passau.

Geschichte

Der „Altar der hl. Maria von Monsturn“ wurde 1158 vom letzten Vornbacher Grafen Ekbert III. beschenkt. Die damalige romanische Kirche wurde 1452 bis auf den Turm abgerissen. Kurz darauf begann mit Einbeziehung des Turmunterteils der Bau der heutigen Kirche unter Baumeister Hans Wechselperger aus Burghausen. Die aufgedeckten Jahreszahlen 1478, 1479, 1481, Meisterzeichen und eine Inschrift verraten den Architekten und die Bauzeit. Die Ausführung des Baus erfolgte unter Pfarrer Ägidius Kräl, dessen Epitaph am Chor angebracht ist.

Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche ihre barocke Einrichtung. 1733 gab Johann Georg Hirschstötter aus Landshut dem Turm seine jetzige Form. 1900 wurden die Seitenwände für eine größere Empore durch neugotische Vorhallen verlängert. Im Jahr 2000 erfolgte die Einweihung des neu gestalteten Altarraumes.

Beschreibung

Reste einer Befestigung, mit der die Kirche ehemals umgeben war, haben sich unter anderem im Portalstöckl, einem Torturm mit spätgotischem Untergeschoss, erhalten. Dessen überdeckte Freitreppe führte zum Wehrgang.

Das Innere der Kirche erweist sich als Staffelhallenbau, bei dem das Dach der dreischiffigen Basilika über alle drei Schiffe hinweggeführt wurde. Die Seitenschiffe, wovon das nördliche schmaler ist als das südliche, sind relativ niedrig. Komplizierte Netzfigurationen überspannen das Gewölbe. Im Mittelschiff sind Rautensterne zu sehen, im nördlichen Seitenschiff achtstrahlige Sternrippen, im südlichen Seitenschiff verzogene Sterne und im Chor Scheitelrauten.

Der stattliche Hochaltar von um 1700 trägt das Altargemälde Maria Himmelfahrt von Johann Caspar Sing. Von den zahlreichen Heiligenfiguren in der Kirche stammen zwei, Johann und Anna am rechten Seitenaltar, von Wenzeslaus Jorhan. Am rechten Seitenaltar befindet sich eine spätgotische hölzerne Pieta. Den Tabernakel schuf 1819 der Bildhauer Franz Xaver Kapfer aus Landau an der Isar. Auch Grabsteine des alten Adels der Umgebung haben sich erhalten.

Literatur

  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X
  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz. Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4

Weblinks