Kirche St. Ignatius (Landshut)

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Die Kirche St. Ignatius von der Burg Trausnitz aus
Die Kirche St. Ignatius in Landshut

Die Kirche St. Ignatius oder Jesuitenkirche ist eine Kirche in der kreisfreien Stadt Landshut.

Lage

Die ehemalige Jesuitenkirche St. Ignatius steht am Fuß des Trausnitzhanges nordöstlich der Burg Trausnitz und bildet das monumentale Südende der Landshuter Neustadt. Daran schließt sich das ehemalige Jesuitenkolleg an.

Geschichte

Die Grundsteinlegung dieses Nachfolgebaus von St. Michael in München erfolgte am 31. Juli 1631. Bauleiter war der Jesuit Johannes Holl. Im Juli 1640 war die Einwölbung des Chores und bis zum 9. August 1641 die Wölbung des Langhauses abgeschlossen. Die Einweihung der Kirche erfolgte bereits am 25. November 1640. Der Innenausbau und die Arbeiten an der Stukkaturausstattung begannen 1640, noch vor der endgültigen Schließung der Gewölbe. Diese Arbeiten dauerten einschließlich der Ausstattungsarbeiten bis 1647. Die schlichten Gebäude des Jesuitenkollegs fanden 1668, die des Gymnasiums 1690 ihre Vollendung.

Beschreibung

Der turm- und fassadenlose Bau, der sich wie ein Sperrriegel vor die Neustadt schiebt, hat einen nach Westen ausladenden Chor und ein hochgiebeliges Langhaus. Dessen Nordwand besitzt über ihren drei Ostachsen ein breites Uhrengeschoss. Flache Pilaster und zweigeschossig angeordnete Fenster durchgliedern die Wand.

Das einschiffige Langhaus mit vier Jochen und einem schmalen Emporenjoch im Westen wird von Seitenkapellen begleitet. In deren Flucht führen Treppen zur doppelten Empore. Im Westen schließt sich der eingezogene dreijochige Chor mit rundem Schluss an.

Matthias Schmuzer aus Wessobrunn ist der Meister der 1640 bis 1641 entstandenen Stukkaturen. Das Rahmenwerk an den Pilastern wurde 1698 an der unteren Empore und 1720 bis 1730 unterhalb der Fenster als Bandelwerk ergänzt.

Der monumentale, 1663 bis 1665 geschaffene Hochaltar trägt ein Gemälde von Johann Christoph Storer: Der kreuztragende Christus erscheint dem hl. Ignatius von Loyola. An den Seitenaltären, die 1644 bis 1645, 1666 und 1765 entstanden, waren ebenso wie an der Kanzel, den Gemälden und Skulpturen zahlreiche Künstler beteiligt. Ein Bronzekruzifix ist aus dem Jahr 1643, das Chorgestühl wurde um 1640 geschaffen.

Im Stil und in der Ausstattung der Jesuitenkirche zeigt sich der Übergang von der Renaissance zum Frühbarock.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X

Weblinks