Kirche St. Jakob (Burghausen)

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Die Stadtpfarrkirche St. Jakob, im Hintergrund die Burg zu Burghausen

Die Kirche St. Jakob ist die katholische Pfarrkirche der Pfarrei Burghausen - St. Jakob in Burghausen und zugleich die größte Kirche der Stadt. Das Wahrzeichen der Kirche ist der mächtige und weithin sichtbare, 79 Meter hohe graue Turm mit zweifach geschnürter barocker Zwiebel.

Geschichte

Die erste, 1140 geweihte Anlage wurde 1353 durch einen Stadtbrand zerstört. Der dreischiffige gotische Bau wurde 1355 bis 1400 erbaut. Nach der Grundsteinlegung 1470 begann der mächtige Westturm aufzuwachsen. Im Jahre 1504 kam es bei einem erneuten Stadtbrand zur Teilzerstörung der Kirche. Nach der Wiederherstellung erfolgte die Weihe 1511. Erst 1722 bis 1726 erhielt der Turm sein achteckiges Glockengeschoss und 1778 bis 1781 die Haube.

Die Erneuerung des Hochschiffdaches führte 1851 zum Einsturz der Gewölbe. Beim Wiederaufbau von 1851 bis 1855 wurde die barocke Einrichtung fast vollständig entfernt und eine neugotische Ausstattung angeschafft.

Beschreibung

Der unverputzte Tuffquaderbau ist eine dreischiffige querschifflose Basilika mit ausspringendem Westturm. Der Chor ist von der Breite des Mittelschiffs. Die Einrichtung ist neugotisch, die der Mariahilfkapelle an der Nordseite barock.

Pilgerweg in der Kirche

Pfarrer Johannes Willeitner ließ 2008 in der Kirche einen Rundweg mit sechs Stationen anlegen, auf dem die alte Bedeutung als Pilgerkirche am Jakobsweg wieder zur Geltung kommt.

  • 1. Station: Die Pilgerreise startet am Taufbecken, wo die Jakobsmuschel und der Pilgerstab den Aufbruch symbolisieren sollen. Hier erhält der Wanderer auch den Reisesegen.
  • 2. und 3. Station: Vier Beichtstühle wurden nach außen hin geöffnet und in Pilgerstationen umfunktioniert. Die Themen Begleiten, Rasten, Einkehren und Begegnen werden mit Gegenständen, Bildern und meditativen Schriften angesprochen.
  • 4. Station: Pflanzen im hinteren Kirchenbereich sollen die begleitende Funktion des Pilgerweges darstellen.
  • 5. Station: Die fünfte Station des Pilgerweges bildet eine Wandmalerei von Anneliese Ertl aus Feichten an der Alz. Abgebildet ist eine Landkarte des berühmten Jakobsweges, der nach Santiago de Compostela in Spanien führt.
  • 6. Station: Die sechste und letzte Station des Rundwegs zeigt auf einer Wandmalerei regionale Jakobswege, wie den traditionellen Weg, der von Passau an Inn und Salzach entlang nach Burghausen und von hier aus weiter entweder nach Salzburg oder nach Feichten, Rabenden, Wasserburg, Rosenheim, Kufstein, Innsbruck und Einsiedeln führt.

Literatur

  • PNP: Jakobs-Pilgerweg in der Jakobskirche. In: Passauer Neue Presse (Ausgabe BA) vom 19. August 2008
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X