Kirche St. Jodok (Landshut)

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Die Kirche St. Jodok von der Burg Trausnitz aus
Innenansicht der Kirche

Die Kirche St. Jodok ist eine katholische Kirche in der kreisfreien Stadt Landshut.

Lage

Die Kirche St. Jodok erhebt sich im Stadtteil Freyung etwa 500 Meter nordöstlich der Martinskirche.

Geschichte

Die Anlage des Stadtteils Freyung 1338 führte auch zur Errichtung einer Kirche. Herzog Heinrich der Reiche stiftete die Reliquien des hl. Jodocus, eines bretonischen Einsiedlers. 1368 war das Bauwerk vollendet, 1369 erfolgte die Erhebung zur zweiten Pfarrkirche Landshuts.

1403 wurde die Jodokkirche durch einen Brand teilweise zerstört. Der Wiederaufbau kam nur langsam voran. Vermutlich wurde dabei das Langhaus mit Netzgewölben überdeckt. Der Turm wurde vom zweiten Stockwerk aus neu errichtet. Auch die Seitenschiffe kamen erst im 15. Jahrhundert dazu, und 1435 bis 1450 folgte die Erweiterung um seitliche Kapellen. Völlig fertiggestellt war die Kirche 1480. Im Jahr 1611 wurde durch das Westjoch eine Empore gespannt.

1854 entstand die neugotische Sakramentskapelle. Zwischen 1840 und 1890 erhielt die Kirche ihre neugotische Einrichtung. 1913 besorgte M. Herz die Neuausmalung. Der Turm wurde 1958 restauriert, das Innere 1960 bis 1963. Von 1986 bis 1997 erfolgte eine umfangreiche Sanierung mit Kosten von ca. 30 Millionen Mark. Für allein 7 Millionen Mark musste das gesamte Fundament der Kirche wegen Einsturzgefahr ausgetauscht werden.

Beschreibung

Es handelt sich bei St. Jodok um eine sechsjochige dreischiffige Pfeilerbasilika mit einschiffigem, dreijochigem Chor. Der je nach Bezugspunkt 77 bis 80 Meter hohe Westturm gehört mit seinen beiden quadratischen Untergeschossen der frühen Bauzeit an. Auf dem dritten Untergeschoss erheben sich, von Ecktürmchen begleitet, oktogonal Uhren- und Glockengeschoss. Auf die durchbrochene Maßwerkgalerie folgt der achteckige Turmhelm.

Die strengen Formen des Innenraums sind durch Kapellen an den Langseiten sowie im Ost- und Westende und eine reiche Netzfigur im Hochschiffgewölbe aufgelockert. Die dreischiffige Krypta unterhalb des erhöhten Chores gehört zum älteren Bau des 14. Jahrhunderts. Zwei quadratische Gruftkammern führen unter die südlich anschließende Sakristei.

Die Ausstattung ist größtenteils neugotisch. Den Choraltar mit dem Pfarrpatron St. Jodok und dem Stadtpatron St. Sebastian schuf Anselm Sickinger aus München 1863, die Kanzel der Landshuter Max Schuller im Jahr 1865. Die Westorgel von G. F. Steinmeyer aus dem Jahr 1890 wurde 1966 verändert durch Schmid, Kaufbeuren. Außerdem ist eine Chororgel von Jürgen Ahrend vorhanden. Besonders kostbar sind auch die neugotischen Glasfenster der Seitenkapellen.

Das Fresko in einer der südlichen Kapellen um 1460 stellt die zehn Gebote dar und enthält zeitgenössische Alltagsschilderungen. Den Grabstein des Peter von Altenhaus mit Hochrelief fertigte 1513 Stephan Rottaler in Rotmarmor. Von Christian Jorhan dem Älteren stammen die Figuren Johannes und Maria Magdalena unter dem Kreuz.

Galerie

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X

Weblinks