Kirche St. Johannes der Täufer (Vilshofen)

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Die Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer
Inneres der Kirche

Die Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer ist die Pfarrkirche der Pfarrei Vilshofen in der Stadt Vilshofen an der Donau im Landkreis Passau.

Geschichte

Heinrich Tuschl von Söldenau bestimmte in seinem Testament die Zahlung von 400 Gulden für den Kirchenbau. Die Gewölbe der Seitenkapellen und die Jahresangabe 1513 über dem südlichen Westportal zeigen, dass auch in spätgotischer Zeit gebaut wurde. 1671 wurde der Turm erhöht.

Diese Kirche, eine spätgotische Hallenkirche mit Seitenkapellen und älterem Westturm, wurde beim Stadtbrand von 1794 zerstört. 1803/1804 erfolgte der Wiederaufbau durch Baumeister Martin Desch aus Pfarrkirchen. Dabei blieben die Umfassungsmauern und die spätgotischen Seitenkapellen erhalten, während die Mittelsäulen entfernt und das Langhaus mit einem Lattengewölbe überzogen wurde. Auf Befehl von Kurfürst Maximilian IV. Joseph wurde die gesamte barocke Ausstattung aus dem säkularisierten Kloster St. Nikola in Passau hierher übertragen. Orgel, Beichtstühle und Paramente wurden vom Kloster Aldersbach übernommen. Vom Kloster Niederaltaich stammt die prächtige Jubiläumsglocke von 1731. Im Jahr 1865 erhielt der Turm einen achteckigen Aufbau.

Beschreibung

Der heutige Kirchenbau ist ein einschiffiger Hallenraum mit Westturm, Kapellen an den Langhausseiten und einem eingezogenen kurzen, dreiseitig geschlossenen Chor. Im Norden des Chores ist eine Sakristei angebaut.

Der imposante Hochaltar mit zwei Säulenpaaren wurde 1715 bis 1719 von Joseph Hartmann angefertigt. Das Altarbild von Johann Caspar Sing aus dem Jahr 1718 zeigt die Vision des hl. Nikolaus. Flankiert wird das Gemälde innen von St. Andreas und St. Pantaleon, außen von St. Augustin und Maria Magdalena, alle Schnitzarbeiten von Joseph Hartmann.

Die je drei Seitenaltäre, die nach 1715 entstanden, zeigen auf den Altarblättern unter anderem die Anbetung der hl. drei Könige, ein Werk von Carlo Innocenzo Carlone (um 1760). Das Antoniusbild malte 1802 Johann Nepomuk della Croce aus Burghausen. Die vergoldete Kanzel von 1717, die wie die Altäre aus dem Kloster St. Nikola stammt, wird Joseph Matthias Götz zugeschrieben. Die Orgel kommt aus dem Kloster Aldersbach, den Orgelprospekt fertigte Joseph Deutschmann um 1760. Eine bemerkenswerte Arbeit ist auch eine große Statue des Johannes Nepomuk von Egid Quirin Asam aus dem Jahr 1746.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4

Weblinks