Kirche St. Martin (Halsbach)

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Die Pfarrkirche St. Martin

Die Pfarrkirche St. Martinus ist die Pfarrkirche der Pfarrei Halsbach im Ort Halsbach im oberbayerischen Landkreis Altötting.

Geschichte

Den ersten bekannten Kirchenbau strebte der Abt von Kloster Raitenhaslach Johann II. Stempfer an. Die Weihe der Kirche erfolgte am 11. November 1398, am Tag des Kirchenpatrons. Leonhard Schellensteiner, Pfarrvikar in Halsbach und ab 1438 Abt von Raitenhaslach, ließ schon nach 35 Jahren diese Kirche abbrechen und legte am 16. Mai 1433 den Grundstein zum Kirchenneubau. Nach nur drei Jahren Bauzeit konnte die gotische Kirche am 15. Juli 1436 eingeweiht werden.

Im 18. Jahrhundert erhielt die von vielerlei Anbauten umgebene Kirche eine Rokokoausstattung mit Deckenfresken und Stuckaturen. Gegen die Widerstände der Obrigkeit setzten die Halsbacher Bauern im 19. Jahrhundert einen Neubau nach den Plänen der Architekten Josef Wimmer (Obing) und Moritz von Horstig (Traunstein) durch.

Die Abbrucharbeiten am barockisierten Gotteshaus begannen am 10. März 1885, der letzte Gottesdienst wurde am 11. März gelesen, der Kirchturm am 23. April umgelegt. Die Halsbacher brachten alle Baukosten aus eigenen Mitteln auf und errichteten zusammen mit italienischen Bauleuten in nur drei Jahren den neuen Kirchenbau. Am 24. August 1889 wurde die Pfarrkirche St. Martin durch Bischof Antonius von Thoma eingeweiht.

Beschreibung

Die neuromanische Pfarrkirche bewahrte ihre ursprüngliche Geschlossenheit, die von allen späteren Modernisierungstendenzen unberührt blieb. Sie hat neben dem weit aufragenden Turm einen gewölbten Kirchensaal mit 800 Sitzplätzen und halbrund schließendem Presbyterium. Die Innenausstattung und Ausmalung von 1887 folgte dem Generalplan des Münchner Architekten Josef Elsner. Die Ausführung von Altären und Kanzel übernahm der Halsbacher Schreiner E. Baumgartner. Die zwölf Buntfenster aus dem Jahr 1886, Stiftungen von Halsbacher Familien, stammen von dem Münchner Glasmaler Carl Eduard Rederer.

Die Hauptfigur am Hochaltar ist der Kirchenpatron St. Martin. An den Flanken etwas tiefer stehen links St. Stephan, rechts St. Laurentius, oben Maria Immaculata umgeben von zwei Engeln, etwas tiefer seitwärts links St. Sebastian, rechts St. Florian. Der linke Seitenaltar zeigt oben die Himmelskönigin, etwas tiefer links Mutter Anna, rechts die heilige Elisabeth. Über dem Altartisch wird der Leib des Märtyrers Generosus aufbewahrt. Auf dem rechten Seitenaltar befindet sich in der Mitte das Kruzifix, etwas tiefer links der heilige Josef, rechts der heilige Aloisius, über dem Altartisch das Allerseelenbild.

Das zugehörige Heilige Grab aus der Erbauungszeit der Kirche wird jedes Jahr im Presbyterium aufgestellt.

Literatur

  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0

Weblinks