Kirche St. Peter (Passau)

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Die Kirche St. Peter in Passau
Der Kircheninnenraum
Die Kirche St. Peter in Passau

Die Kirche St. Peter ist die katholische Pfarrkirche der gleichnamigen Stadtpfarrei im Passauer Stadtteil Haidenhof. Sie liegt an der Neuburger Straße im Südwesten Passaus und wurde 1963 bis 1965 errichtet.

Geschichte

Der Passauer Stadtteil Kohlbruck entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg nicht zuletzt durch den Zuzug von Heimatvertriebenen. Damit ergab sich auch das Bedürfnis nach einer eigenen Kirche. 1960 wurde der Kirchenbauverein Passau-Haidenhof gegründet. Die Gottesdienste fanden zunächst in der Werkhalle der Firma Opel-Hofbauer statt. Zu diesen Opelmessen musste alle 14 Tage die Autowerkstatt entsprechend geräumt und geschmückt werden.

Im November 1963 wurde der Grundstein für den Kirchenbau gelegt. Die Bauarbeiten gingen äußerst zügig voran, bereits am 14. Dezember 1964 feierte die Gemeinde mit ihrem Kaplan Martin Moritz den ersten Gottesdienst. Moritz wurde dann auch der erste Pfarrer der am 1. Februar 1965 errichteten Pfarrei Passau - St. Peter. Nachdem am 18. Juli 1965 Altar, Ambo und Tabernakel eingebaut worden waren, weihte Bischofs-Koadjutor Dr. Antonius Hofmann das Gotteshaus.

Im Februar 2010 wurde die anfangs nicht unumstrittete, architektonisch außergewöhnliche Kirche St. Peter in die bayerische Denkmalliste aufgenommen.

Beschreibung

Der große, moderne Backsteinbau ist ein Werk des Münchner Architekten Hansjakob Lill. Dessen Konzept beruht auf dem theoretischen Werk des Kirchenarchitekten Rudolf Schwarz. Im fünften Plan seiner sieben Weltpläne erläuterte Schwarz, wie Gott sein Volk aufnimmt und wählte als Grundrissform für dieses theologische Bild die Parabel. Lill nahm die Parabel als Grundrissform auf und entwickelte sie weiter.

Der Kirchenbau von St. Peter hat einen parabolischen Grundriss. Im Osten schwingt die Mauer zu einer weiteren Parabel ein und steigt turmartig an, wodurch im Inneren Platz für eine Taufkapelle entsteht. An der Südseite, am Übergang vom Langhaus zum Altarraum, ist parabelförmig eine vollständig verglaste Sakramentskapelle angefügt. Das helle Licht strahlt über den Lichtturm auf das Sakramentshaus. Ein Kirchturm fehlt, stattdessen ist in der Form des Gebäudes der Gedanke des Kirchenschiffs verwirklicht.

Die Länge beträgt 56 Meter, die Breite 25 Meter. Die moderne Ausstattung mit dem an die rechte Wand des Altarraums gesetzten Altarkreuz stammt von Leopold Hafner. Nahe dem Kreuz befinden sich Altar, Priestersitz und Ambo. Das Sakramentshaus im Lichtturm besteht aus einem großen Steinblock aus hellem Kalkstein, aus dem Köpfe hervortreten. Daneben, an der Ecke zum Altarraum, erscheint ein Relief der Muttergottes. Der Altar, das Sakramentshaus und der Ambo wurden in mehrwöchiger Arbeit von Leopold Hafner im Steinbruch von Savonnières (Frankreich) behauen.

Eine Beichtkapelle befindet sich neben dem Eingang, eine Unterkirche dient als Werktagskapelle. Das Pfarrzentrum ist an die Kirche angebaut.

Literatur

  • Franz Mader: Das Bistum Passau gestern und heute, Bischöfliches Ordinariat Passau 1989
  • Jörg Klotzek: Passau hat 21 neue Baudenkmäler. In: Passauer Neue Presse vom 2. Februar 2010 (S. 23)
  • PNP: St. Peter und St. Antom – zwei große Kirchen im Blick. In: Sonderveröffentlichung der PNP vom 25. September 2010 (S. 7)
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9
  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0

Kontakt

Kirche St. Peter
Neuburger Straße 118
94036 Passau

Telefon: +49 851 73550
Telefax: +49 851 73559