Kirche St. Peter (Straubing)

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Die Doppelturmfassade der Kirche

Die Kirche St. Peter ist eine Kirche in der kreisfreien Stadt Straubing.

Lage

Die zweitürmige Peterskirche steht am Ostrand der Stadt am Südufer der Donau. Sie ist vom Petersfriedhof umgeben.

Geschichte

Die jetzige romanische Kirche wurde um 1200 an der Stelle eines bereits im 9. Jahrhundert vorhanden Vorgängerbaus errichtet. 1492 musste sie den Status der Pfarrkirche von Straubing an die Jakobskirche abtreten, doch 1581 wurde sie wieder Mittelpunkt einer Pfarrei.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Innere mit einer umfangreichen barocken Ausstattung versehen. Der nördliche Turm hatte damals nur drei Geschosse, während der südliche ein barockes Schlussgeschoss und eine Zwiebelkuppel erhielt.

In den Jahren 1866 bis 1867 wurde die barocke Einrichtung zugunsten einer neuromanischen Ausstattung entfernt. 1887 erhielt die Kirche ihre westseitige Doppelturmfassade. 1955 wurde sie mit dem Bau der neuen Hauptkirche St. Michael zur Nebenkirche in der Pfarrei St. Peter. Bei der Restaurierung von 1977 bis 1978 wurde die neuromanische Einrichtung entfernt und das barocke Tonnengewölbe durch eine hölzerne Flachdecke ersetzt.

Beschreibung

Das Westportal

Äußeres

St. Peter ist eine dreischiffige Basilika ohne Querschiff mit drei parallel gestellten Apsidien im Osten und einem Turmpaar im Westen. Von dem ansonsten schlichten Äußeren heben sich die beiden Portale an der West- und Südseite ab. Besonders das doppelt gestufte, mit Säulen ausgesetzte Westportal ist aufwändig gestaltet. Ein zarter Dekor überzieht Kapitell, Kämpfer, Türsturz und Archivolten. Im Tympanonfeld befindet sich eine Reliefgruppe, die den Kampf eines Ritters gegen einen menschenverschlingenden Drachen zeigt. Im Tympanonrelief des Südportals kämpft ein Löwe als Symbol des Guten gegen einen Basilisken als Sinnbild des Bösen.

Inneres

Das Innere der Kirche

Das Innere besteht aus sechs Arkadenjochen und einem quadratischen Chorjoch, begleitet von den beiden Jochen der Nebenchöre. Im Hauptchor über der Mensa hängt ein überlebensgroßes spätromanischea Kruzifix aus der Zeit um 1200. Links neben dem Volksaltar befindet sich eine überlebensgroße, holzgeschnitzte, gefasste Pieta aus dem 14. oder beginnenden 15. Jahrhundert.

In die blockhafte Tabernakelstele zwischen Mensa und Apsiswand ist ein Steinrelief der Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes um 1450 eingefügt. Seitlich links hängt eine geschnitzte, bemalte Holzfigur der hl. Katharina aus dem frühen 15. Jahrhundert, an der Wand gegenüber eine Statue der hl. Barbara. In der Apsis des nördlichen Seitenschiffs steht eine in Holz ausgeführte, gefasste Vespergruppe aus der Frühzeit des 15. Jahrhunderts. Die Entstehungszeit des handgeschmiedeten Eisengitters wird um 1700 geschätzt. Im nördlichen Seitenschiff befindet sich ein Hochrelief der Beweinung Christi.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X

Weblinks