Kirche St. Peter und Paul (Waldkirchen)

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Die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul

Die Stadtpfarrkirche St. Petrus und Paulus ist die Pfarrkirche der Pfarrei Waldkirchen in der Stadt Waldkirchen im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau. Wegen ihrer Größe (65 m Länge, 34 m Breite und 67 m Turmhöhe) wird sie auch Dom des Bayerischen Waldes genannt, ein inoffizieller Titel, den allerdings auch die Stadtpfarrkirche Zwiesel führt.

Geschichte

Die Kirche, ursprünglich aus Holz erbaut, stand von Anfang an unter dem Patronat der Apostelfürsten St. Peter und Paul. In romanischer Zeit entstand der erste Steinbau, das folgende Gotteshaus war eine spätgotische dreischiffige Staffelkirche.

Die jetzige Kirche wurde von 1857 bis 1861 an der Stelle des Vorgängerbaus nach den Plänen des Landshuter Architekten Leonhard Schmidtner von Andreas Schwarzenberger aus Passau im neugotischen Stil erbaut. Nur ein Jahr später wurde sie beim Marktbrand von 1862 im Inneren völlig zerstört. Der massive Bayerwaldgranit, der beim Bau verwendet wurde, hielt jedoch stand, und so konnte die Kirche in den folgenden Jahren wiederhergestellt werden.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, im April 1945, geriet Waldkirchen unter amerikanischen Beschuss. Acht Tote und die Zerstörung von 48 Wohnhäusern sowie der Kirche waren zu beklagen. Noch im gleichen Jahr leitete der Waldkirchener Architekt Anton Recknagel die Wiederherstellung ein. Recknagel war deshalb auf Bitten des Passauer Bischofs Simon Konrad Landersdorfer vorzeitig aus der Kriegsgefangenschaft entlassen worden. Bis 1948 war das Gebäude äußerlich unverändert wiederaufgebaut. Das Innere erhielt jedoch Schritt für Schritt eine völlig neue, moderne Einrichtung. 1988 erfolgte eine Gesamtrenovierung unter der künstlerischen Leitung von Leopold Hafner.

Beschreibung

Die dreischiffige Basilika mit dem schlanken Turm hat im Inneren eine flache Holzdecke. Die Werke von unterschiedlichen Künstlern, oft aus dem Bayerischen Wald, charakterisieren den Innenraum. Den Hochaltar schnitzte zwischen 1949 und 1950 der Bildhauer Hans Grießenmeyer nach dem Entwurf von Architekt Anton Recknagel. Das zugehörige Weihnachtsbild von 1951 ist ein Werk des Malers Karl Anton Hudetz aus Wiesent. Die Gemälde der Außenseiten schuf der Fürstenecker Künstler Joseph Fruth.

Aus der Zeit des Wiederaufbaus stammen auch die Kanzel und der Kreuzweg von Hans Grießenmeyer, ein Triptychon zum Leben der Heiligen Familie von Karl Anton Hudetz, sechs Buntfenster des Malers van Goosen aus Prien und die beiden Wandteppiche nach Entwürfen der Textilkünstlerin Hilda Sandtner aus Würzburg, letztere zwischen 1948 und 1954. Die Bildhauerin Marianne Wimmer aus Passau fertigte 1964 die Gedenktafel für Dekan Johann Anton Karl Loraghi. Von Leopold Hafner stammen unter anderem der Volksaltar, der Ambo und der Marienort, alle um 1988. Die große Orgel der Pfarrkirche wurde 2007 von der Firma Orgelbau Eisenbarth (Passau) erbaut.

Literatur

  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0

Weblinks