Kirche St. Stephan (Triftern)

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Die Pfarrkirche St. Stephanus
Blick zum Hochaltar

Die Pfarrkirche St. Stephanus ist die Pfarrkirche der Pfarrei Triftern im Markt Triftern im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn.

Geschichte

Bauherr der Kirche war Albert Schönhofer, der seit dem 1. Juli 1465 Pfarrer zu Triftern war und am 30. Mai 1473 zum Weihbischof im Bistum Passau geweiht wurde. Die Kirche wurde im Wesentlichen von 1465 bis 1473 durch Baumeister Michael Sallinger erbaut. Der Chor stammt aus der Zeit um 1490. Nach dem Einsturz der gotischen Turmpyramide wurde 1741 eine barocke Turmkuppel aufgesetzt. 1860/1861 wurde die ursprünglich einschiffige Anlage durch den stilkonformen Anbau geräumiger Seitenschiffe zur Stufenhalle erweitert.

1865 bis 1871 gab der Münchner Bildhauer Anselm Sickinger dem Raum eine neugotische Ausstattung. Im Zuge der Innenrenovierung 1889 bis 1991 wurden die Originalfassungen seiner Werke wiederhergestellt. Die umfangreiche Orgelanlage entstand in den Jahren 1963 bis 1974 nach den Plänen von Pfarrer Walter Striedl durch Alois Wölfl, Unterflossing, und Friedrich Meier, Plattling.

Beschreibung

Die seit den Anbauten von 1860/1861 dreischiffige Kirche hat einen spätgotischen, achteckigen Turmaufsatz mit barocker Kuppel. Im Inneren blieb nur das Chorbogenkreuz von 1660 von der einstigen barocken Ausstattung übrig. Ansonsten ist die Einrichtung einheitlich neugotisch. Den Hochaltar, eine Stiftung der Frauenbruderschaft, stellte Anselm Sickinger 1871 fertig. Im Mittelschrein steht als zentrale Figur der Kirchenpatron St. Stephanus, flankiert innen von den Diakonen Laurentius und Vinzenz von Saragossa, außen von den Diözesanheiligen Maximilian und Valentin. Im Gesprenge über dem Mittelschrein ist eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes angebracht.

Der rechte Seitenaltar ist ein Christusaltar, der linke ein Marienaltar. Die Kanzel zeigt Christus und die vier Evangelisten.

Die ungewöhnliche Orgel zählt 56 Register mit insgesamt 3.820 Pfeifen. Im Advent 1970 erhielt sie als erste Orgel in Niederbayern eine Spanische Bombarde, deren Pfeifen aus der Emporenbrüstung horizontal in den Kirchenraum hineinragen. 1974 kam noch eine Spanische Fanfare dazu, die aus dem Fenster der oberen Sakristei herauswächst.

Literatur

  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0

Weblinks