Kirche unserer lieben Frau (Eggenfelden)

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Die Kirche unserer lieben Frau in Eggenfelden
Außenansicht der Kirche

Die katholische Kirche Unserer lieben Frau ist eine frühbarocke Kirche in Eggenfelden. Sie wurde 1634 bis 1637 als Pestgelöbniskirche errichtet. Durch die Verlagerung des Friedhofs im Jahr 1815 verlor die Kirche ihre Bedeutung und wurde zur unbeachteten Friedhofskirche.

Geschichte

Tafel im Altarraum

Geschichtliche Hintergründe und Erbauung

Wie in den meisten deutschen Dörfern und Gemeinden wütete auch in in demals noch kleinen Markt Eggenfelden die Pest. Als diese Epedimie vorüber war, entschlossen sich die Bürger 1632 zum Bau einer Pestgelöbniskirche, die sie der heiligen Mutter Gottes weihen wollten. Im Jahr 1634 wurde mit dem Bau begonnen, der schließlich im 1637 beendet werden konnte. Diese Daten sind auf einer kleinen Tafel im Presbyterium festgehalten. Der, bzw. die Erbauer sind jedoch unbekannt. Die Kirche verfügte damals über zwei Eingänge; der eine unter dem Turm an der Westseite der Kirche (welcher bis heute erhalten ist), der zweite an der Südseite.

Wallfahrt

Es entwickelte sich bald eine rege Wallfahrt, die nach einiger Zeit dazu führte, dass sich der Franziskanerorden in Eggenfelden ansiedelte und die Wallfahrtsseelsorge übernahm. Es wird von Spenden gläubiger Christen berichtet, die unter anderem Lebendopfer (Schafe) und Impen schenkten. Letztere dienten dazu, den hohen Kerzenbedarf in der Kircher zu decken. Es fanden auch Prozessionen statt (dazu zwei Eingänge!) Die Wallfahrt zur Kirche ließ jedoch mit der Zeit nach und fand letztlich in der Säkularisation ihr Ende.

Geringe Bedeutung

Zu guter Letzt wurde dann 1815 der städtische Friedhof in den Bereich der Kirche verlegt, womit der Kirche nur noch eine geringe Bedeutung zukommt und sie seit Jahren nur noch als Friedhofskirche bekannt ist.

Baustil

Der Baustil der Kirche Unserer Lieben Frau (im Felde) ist Frühbarock, wobei sich im Turm gotische Blendnieschen befinden. Eine besonderheit sind die Fensterachsen, die im Bereich der Westmauer und dem Bogen zum Altarraum nur halb sind.

Ausstattung

Fast die Komplette Ausstattung ist wie der Baustil der Kirche Frühbarock. Auf etwaige Abweichungen wird im Verlauf eingegangen.

Haupt-/ Hochaltar

Innenraum der Kirche

Die Errichtung des ursprünglichen Hochaltars lässt sich auf das Jahr 1639 zurückführen. Bemerkenswert daran ist, dass zu dieser Zeit die Schweden den Ort belagert hielten. In der Mitte des Altars ist die hochwertige Madonna eingefasst. Über den Künstler lässt sich leider nichts genaues sagen, man vermutet jedoch den Bildhauer Bendl als Urheber. Diese Figur ist jedoch im Stil der Neurenessaince gefasst. Krone und Zepter wurden aber erst 1790 hinzugefügt. 1891 wurde dieses Prachtstück jedoch im Zuge der Regotisierung unter dem ortsansässigen Georg Haberland zur Kunstanstallt Maier nach Landshut gebracht. Dort wurden Knie, Falten, Hände und Brust bis zu teilweise 12cm (!) kaschiert. Unter Herrn Dr. Haushofer wurde die Madonna aber glücklicherweise in ihren Urzustand zurückgeführt.

Auf der linken Seite ist der Pestheilige Sebastian zu sehen, auf der Rechten der heilige Rochus.

rechter Seitenaltar

rechter Seitenaltar

Der rechte Seitenaltar stammt aus dem Jahr 1639 und ist damit der älteste, komplett erhaltene Altar der Kapelle. Er zeigt die Erscheinung des Engels bei Maria (Verkündigung)

linker Seitenaltar

linker Seitenaltar

Der linke Seitenaltar stammt aus dem Jahr 1642 und zeigt die Begegnung der schwangeren Maria mir ihrer Cousine Elisabeth. Im Hintergrund sind deren Mann und der hl. Josef zu sehen.

Strasserkapelle

Pietà

Die 1729 an der Nordwand hinzugefügte Seitenkapelle beherbergt die wohl herausragendste Arbeit der Kirche. 1736 wurde nämlich dort im Auftrag des Bierbrauerehepars Strasser (daher der Name) die wertvolle Pietà eingefügt, die vom barocken Stil gezeichnet ist. Unter der Gruppe ist diese Schenkung in einem Bild festgehalten. Unter der geringen Bedeutung der Kirche litt aber auch diese Figurengruppe. Sie war völlig vom Holzwurm zerfressen, konnte aber danke großzügiger Spenden wieder renoviert werden und erstralt nun in neuem Glanz. Leider kann aber der ursprüngliche Zustand des Altars nicht mehr komplett hergestellt werden, da im Lauf der Jahre ettliche Putten entwendet wurden.

Zunftsstangen

Als weiteres Interieur der Seitenkapelle sind die sogenannten Zunftstangen zu nennen. Diese wurden früher von den jeweiligen Zünften bei Prozessionen vorausgetragen. Diese waren aber auch sehr vom Holzwurm mitgenommen. So fehlten an 12 Engeln 15 Flügel! Die Restaurierung einer jeden Stange kostete daher 1500€. Mittlerweile konnten aber durch viele Spenden alle Stangen restauriert werden.

ewiges Licht

Momentan befindet sich in dieser Seitenkapelle auch ein herabhängendes ewiges Licht. Ob dieses Element jedoch schon immer dort vorhanden war, lässt sich leider nicht mit völliger Gewissheit sagen.

Chorgestühl und Taufbecken

Taufbecken

Das Chorgestühl das sich im Altarraum befindet wurde wie das Taufbecken im Eingangsbereich im Zuge der Regotisierung in der Kirche abgestellt, wo es bis heute steht. Der Altar wurde aus Teilen des Chorgestühls gefertigt.

Kreuz mit Maria

Die Kreuzigungsgruppe an der nördlichen Wand stammt vermutlich auch aus der Schule Bendels. Im Fuß der Gruppe ist ein Opferstock enthalten. Kreuz an der Nordwand

Passionsbilder

Passionsbild an der Empore

Die noch übrigen vier Passionsbilder zählen zu einer Gruppe von einstmals sieben Bildern und hängen an der Empore. Im Laufe der Jahre wurden diese an den Wänden aufgehägt. Da diese jedoch sehr feucht sind, fingen diese mit der Zeit zu modern an. So konnten von den einstigen sieben Bildern nur noch vier erhalten werden (einige wurden möglicherweise auch gestohlen) und sind nun wieder an ihrem ursprünglichen Ort zu betrachten.

Empore

Die Empore an deren Vorderseite die Passionsbilder befestigt sind ist eine vergleichsweise Große. Auf ihr standen im Verlauf der Geschichte drei Orgeln und ein Harmonium.

Die Kirche als Grabstätte

Diese Kirche war seit ihrer Erbauung eine Grabstätte. So erkauften sich reiche Offiziere eine Ruhestätte, die durch Kreuze im Boden vermerkt sind. Eine besonderheit ist jedoch die Grabplatte vor der vordersten Bankreihe. Sie weist auf das Grab des Franziskanerpaters Johannes Still hin, der als Retter der Stadt bekannt ist.

Grabplatte P. Stills mit lateinischer Inschrift

Nutzung

Unter Pfarrer Dirscherl sind nun wieder gelegentlich Messen in der Kirche, unter anderem

  • während der Bitttage
  • am 01. Oktober (Todestag P. Stills)
  • und am 02. November (Allerseelen).

In der Zeit von Frühjahr bis in den Spätherbst findet auch jeden Dienstag und Donnerstag um 18.30 Uhr das kirchliche Abendgebet, die Vesper, statt.

Das Innere der Kirche vom Altarraum aus

Literatur

Interview von Gregor Mooser mit Dr. Josef Haushofer

Weblinks