Kleiner Exerzierplatz (Passau)

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Blick auf den Passauer Exerzierplatz im Jahr 1890.
Blick auf den Passauer Exerzierplatz im Jahr 1935.
Blick auf den Passauer Exerzierplatz im Jahr 2013.

Der Kleine Exerzierplatz (oder kurz „Ex“) war ein Platz im Zentrum von Passau. Er wurde im Rahmen des Projekts „Neue Mitte“ zur Gänze umgestaltet: Der Teil vor dem jetzigen Kino und dem Stadtturm ist im Zuge des Projekts von Kleiner Exerzierplatz in Nibelungenplatz umbenannt worden, und auf dem restlichen Teil sind großteils der neue Klostergarten und andere Gebäude der Neuen Mitte entstanden.

Um einen Großteil des Platzes herum führt die Ringstraße, deren offizieller Straßenname bis heute Kleiner Exerzierplatz lautet. Unter den Platz durch führt der Passauer Tunnel.

Geschichte

Der Passauer Bischof Altmann gründete im Jahr 1070 das Augustinerkloster St. Nikola. Dass oberhalb des Klosters ein Garten angelegt wurde, geht aus einem Bericht von 1594 hervor, der von „den Herrngarten Planken“ spricht. Offensichtlich war dieser Garten mit einem Holzzaun umgeben, der aber schon 1609 durch eine hohe Mauer, ersetzt wurde, die die Klosterbrüder vor Einsichtnahme schützte.

Mit der Säkularisation von 1803 wurde das Kloster aufgelöst, der Garten und der Klosterweiher – heute steht hier das Nibelungen Center – der Natur überlassen. Der berüchtigte Niederreißungsbefehl des französischen Generals Dominique Andre Chambarlhiac vom 7. Mai 1809 galt auch dem Klostergarten mit seiner Mauer. In das zwischenzeitlich als Lazarett genutzte Klostergebäude zogen die Soldaten ein.

Die Einebnung des Platzes und die Umpflanzung mit Bäumen 1815 war die Geburtsstunde des Exerzierplatzes. Doch nicht nur militärische Übungen wurden hier abgehalten, seit dieser Zeit nutzte die Stadt Passau diesen Platz, der erst nach der Eingemeindung von St. Nikola im Jahr 1870 auch „städtisch“ wurde, für Feste und Feiern. Von 1816 bis 2003 fand hier die Maidult statt, später auch die Herbstdult statt.

Am 27. April 1934 erfolgte die Grundsteinlegung der Nibelungenhalle durch Gauleiter Hans Schemm, die bereits nach einjähriger Bauzeit fertig gestellt wurde. Der Kleine Exerzierplatz vor der Halle konnte als Aufmarschplatz für 30.000 Menschen genutzt werden. Die Nibelungenhalle dominierte den Platz bis 2004. Heute steht hier der Stadtturm als Teil der Passauer Neuen Mitte.

Am 26. Januar 1959 ging der Platz im Zuge eines Tauschhandels in das Eigentum der Stadt Passau über: als Gegenleistung stellte die Stadt dem Freistaat drei Häuser an der Innstraße zur Verfügung. Diese wurden in der Folge abgerissen und an ihrer Stelle das neue Finanzamt Passau erbaut.

Bis zur Fertigstellung des Omnibusbahnhofes war der Exerzierplatz auch die zentrale Bushaltestelle in Passau.

Was gibt’s am Kleinen Exerzierplatz?

Galerie

Literatur