Kloster Weltenburg

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Blick auf Kloster Weltenburg

Kloster Weltenburg ist eine Benediktinerabtei in Weltenburg, einem Ortsteil von Kelheim an der Donau. Kloster Weltenburg ist die erste klösterliche Niederlassung in Bayern.

Lage

Das Kloster liegt an der Donauschleife auf einer Schotterterrasse am Beginn der Weltenburger Enge, einem Durchbruchstal der Donau durch die Fränkische Alb.

Das Portal der Klosterkirche

Geschichte

Das Kloster wurde 617 von iroschottischen Mönchen aus Luxeuil errichtet und durch Herzog Tassilo III. unterstützt. Das Kloster folgte den streng asketischen Regeln des heiligen Kolumban. Im 8. Jahrhundert übernahm Kloster Weltenburg die Regeln des heiligen Benedikt. Nach dem Sturz des Agilolfingers Tassilo 788 durch Karl den Großen wurde Kloster Weltenburg fränkisches Reichkloster. Die Ungarneinfälle im frühen 10. Jahrhundert waren der Grund dafür, dass die Mönche die Abtei verließen. Im Jahre 932 wurde Weltenburg Eigenkloster des Bischofs von Regensburg. Mönche des Klosters St. Emmeram besiedelten Weltenburg neu. Ein Kirchenbau wurde 1191 geweiht.

Nach einer Blütezeit im späten 11. und 12. Jahrhundert wurde Kloster Weltenburg durch Bischof Hartwig von Regensburg in ein Augustiner-Chorherrenstift umgewandelt. In den folgenden Jahrhunderten litt Kloster Weltenburg unter ständig wechselnden Administratoren und die Mönche verarmten. Die Einführung der Kastler Reform unter Abt Konrad V. verbesserte die wirtschaftliche Lage des Klosters. Im Schmalkaldener Krieg gab es Plünderungen, im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster verwüstet. Ab 1686 war das Kloster Teil der Bayrischen Benediktinerkongregation.

Abt Maurus I. Bächl ließ 1716 bis 1739 die heutige barocke Klosteranlage erbauen. Auch die Klosterkirche wurde unter Abt Maurus Bächl (reg. 1713-1743) errichtet. Die Kirche ist dem heiligen Georg geweiht und wurde von den Künstlerbrüdern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam im Barockstil geschaffen. Abt Maurus Bächl gründete zudem neue Wirtschaftsbetriebe und eine Schule. Diese Entwicklung half die Situation des Klosters nachhaltig zu verbessern. Die aufwändigen Ausstattungasarbeiten waren erst 1750 abgeschlossen.

Im Zuge der Säkularisierung 1803 wurde auch Kloster Weltenburg aufgelöst. Doch wurde das Benediktinerkloster 1842 von König Ludwig I. als Priorat des Klosters Metten wiedererrichtet. 1913 wurde Weltenburg durch König Ludwig III. erneut Abtei.

Bauten

Der Hochaltar der Klosterkirche

Die westliche dreiachsige Fassade der Klosterkirche St. Georg und Martin mit übergreifendem Dreiecksgiebel wird von der Figur des hl. Benedikts bekrönt, einem Werk des 19. Jahrhunderts. Man betritt die Kirche durch eine ovale Vorhalle.

Daran schließt sich das langgestreckte Oval des Kirchenraumes an, eines der frühesten ovalen Kirchenräume Bayerns. Der halbdunkle Raum wird nur von der Kuppel und dem Chorschluss her belichtet. Die Stuckreliefs haben die Lebensgeschichte der hll. Benedikt und Scholastika als Thema. Das Hauptfresko aus dem Jahr 1721 zeigt die Glorifizierung der Muttergottes, der Hl. Dreifaltigkeit und viele Heiligenfiguren.

Nun folgt der östliche Chorraum mit dem 1735 bis 1736 entstandenen Deckenfresko um Klostergründer Tassilo. Der Raum findet seinen Abschluss in Egid Qirin Asams monumentalem Hochaltar von 1721 bis 1723. Im Mittelpunkt reitet auf seinem Pferd der hl. Georg, der mit einem Flammenschwert die Königstochter gegen den Drachen verteidigt. Links und rechts davon stehen der hl. Martin und der hl. Maurus, der die Züge von Abt Maurus Bächl trägt.

Die Klostergebäude wurden 1714 bis 1716 erbaut. Das Bräuhaus von 1719 ist durch eine halbkreisförmige Brüstungsmauer mit der Fassade der Kirche verbunden. Eine lange Mauer von 1733 läuft ostwärts bis an die Felswände des Donaudurchbruches.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X

Weblinks