Konrad Seidl

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Konrad Seidl in der Ortskapelle von Alzesberg. (Foto: Steiml)
Seidl (rechts) am 5. Juli 1959 bei seiner Primiz als frisch geweihter Geistlicher in Malgersdorf.

Monsignore Konrad Seidl (* 22. September 1934 in Galleck bei Malgersdorf) ist ein niederbayerischer Geistlicher. Er feierte im Juli 2009 in Malgersdorf und Röhrnbach sein 50-jähriges Priesterjubiläum.

Leben und Wirken

Konrad Seidl hat schon relativ früh gewusst, was er denn in seinem Leben werden wollte: Pfarrer. Als Zehnjähriger hatte er schon den festen Willen dazu. Geboren wurde er 1934 in Galleck, einem Weiler mit gerade mal drei Häusern. Das gehört zur Pfarrei Malgersdorf und liegt im Landkreis Rottal-Inn. Die Eltern betrieben eine Landwirtschaft und Konrad Seidl hatte noch zwei Brüder und eine Schwester.

Gerade die Schwester hatte in gewisser Weise Einfluss auf sein späteres Leben. Denn sie ging mit jungen 19 Jahren nach Italien, nach Neapel. Drei Kinder bekam sie – und in den turbulenten letzten Kriegsjahren schickte sie eben ihre drei kleinen Lieblinge nach Galleck, während die junge Mutter selbst in Verona an der deutschen Kommandantur arbeitete. Die drei Kinder wuchsen mit Konrad auf. Er war da gerade Mal acht Jahre alt. Und die Kleinen noch kleiner. Sie sprachen nur italienisch – oder, besser gesagt, neapolitanisch, einen ganz ureigenen Dialekt. So lernte der kleine Konrad im Alltag und im Umgang mit ihnen italienisch. Nach Kriegsende holte sie sie wieder ab Richtung Neapel.

Weil Konrad Seidl an der Volksschule einen Kaplan kennen lernte, der nicht nur Musik- und Theater-Fan war und allein so schon den kleinen Konrad faszinierte, sondern der auch einige Schüler an den Latein-Unterricht heranführte, bekam er Einiges über den Priesterberuf, die Seelsorge, das Pfarrer-Werden mit. Als es dann im Gespräch war, dass er als künftiger Hoferbe irgendwann in die Fußstapfen seiner Eltern treten sollte, musste der kleine Konrad reagieren – und er musste ihnen als Zehnjähriger „beichten“, dass er anderes vor hatte: Pfarrer werden.

Er marschierte zu Kaplan und Pfarrer, äußerte seinen felsenfesten Wunsch und sein Lebensweg führte ihn über die Gundschule zum Gymnasium ins Seminar Sankt Max in Passau. Er machte 1953 das und studierte danach Theologie. Am 29. Juni 1959 wurde er zum Priester geweiht.

Aushilfspriester in Adldorf, Röhrnbach, Breitenberg und ab Dezember 1959 Seminarpräfekt in St. Max waren seine Stationen als junger Priester, dessen Lebenslauf aber noch eine etwas andere Richtung bekam. 1963 wurde er Kooperator in der Pfarrei Passau – St. Paul. Das „Werkvolk“ – heute die KAB – wurde auf ihn aufmerksam, und so führte ihn der Weg zum Kolpinghaus und zur Berufsschule in Passau. Seidl betreute seelsorgerisch das Kolpinghaus und gab von 1967 bis 1974 Religionsunterricht in der Berufsschule.

Mittendrin allerdings zog er nach Röhrnbach. Der Ort hatte ihm schon immer gefallen, hier wollte er wohnen und leben. Und er pendelte vier Jahre in die Dreiflüssestadt. Bischof Antonius Hofmann war es dann, der die Idee hatte, den engagierten jungen Mann doch nicht ständig pendeln zu lassen, wo in der Nähe von Röhrnbach ein Religionsmann in einer Schule gesucht wurde, und ab 1974 gehörte Seidl dem Lehrerteam der Berufsschule Waldkirchen an.

Konrad Seidl war fest in das pfarrliche Leben, in die Seelsorge, bei den Messen in Röhrnbach mit eingebunden. In der Pfarrei galt sein Augenmerk besonders auch den Ministranten, er leitete die Liedertafel zehn Jahre, führte das Jahreskonzert ein, fröhnte nebenbei als großem Hobby den Umgang mit fleißigen Bienen beim Imkern – aber wichtig war ihm vor allem der Zugang zur Jugend, den er immer hatte. In der Tat kommen immer wieder noch die Jungen von damals - heute schon im etwas gesetzteren Alter –, aber auch junge Menschen, die ein Anliegen haben, zu ihm. Und er ist gerne Anlaufstation. Dass er Anfang der Achtziger Jahre auch den Ehren-Titel eines „Monsignore“ erhielt, freute ihn – trotz aller Bescheidenheit – natürlich sehr.

Bis 1994 war er an der Berufsschule und ging dann in Pension. Wenn man das „Pension“ nennen kann. Denn in der Seelsorge blieb er eine feste Größe und viel vor hatte er obendrein auch noch.

Literatur