Krankenhauskapelle (Passau)

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In der Passauer Krankenhauskapelle

Die Krankenhauskapelle (teils auch Kapelle des Klinikums Passau) ist eine Kapelle mit 50 Sitzplätzen im Klinikum Passau. Hier können sich Patienten, Angehörige oder Mitarbeiter eine Auszeit vom Krankenhaus-Alltag nehmen. Die Kapelle steht heute unter Denkmalschutz.

Geschichte

Die Passauer Krankenhauskapelle entstand 1926/1927 mit dem Ursprungsbau des Klinikums Passau an der Innstraße. Während der Klinik-Komplex seither laufend erweitert wurde, geschah dies stets um die Kapelle herum, die ihren festen Platz behielt. Geschaffen wurde die Kapelle von Richard Schachner. Das große Kruzifix und die Kreuzwegreliefs in der Kapelle stammen aus der Hand von Jakob Christl. Den Auftrag für die Ausmalung erhielt der Kirchenmaler und Künstler Georg Philipp Wörlen. Seine Malerei, die heute unter Denkmalschutz steht, fand in der Passauer Bevölkerung zunächst wenig Zustimmung und war äußerst umstritten; viele empfanden sie als beängstigend. Altar, Ambo, Sedilien und Orgelprospekt sind Ergänzungen von Marianne A. Wimmer aus dem Jahr 1990.

Im Frühjahr 2014 wurde die Kapelle einer Generalsanierung unterzogen, drei Wochen war sie ganz geschlossen. 50.000 Euro investierte die Klinikumsleitung in diese Maßnahme. An der Rückseite wurden einzelne Stühle durch eine schlichte bequeme Holzbank ersetzt. Der Altarbereich und der Kreuzweg an den Seitenwänden wurden überholt, die Lüster aufbereitet. Die Orgel wurde gereinigt, zwei Register, die zu kräftig waren, neu gestimmt. Der Schwerpunkt der Sanierung war jedoch die großflächige Wandmalerei von Georg Philipp Wörlen: Sie hatte Risse bekommen, an der Oberfläche sammelten sich Schmutz und Staub. Um ein Verblassen der Farben zu vermeiden, kam eine radikale Reinigung jedoch nicht in Frage. Stattdessen entfernten Kirchen-Restauratoren sachte die Gebrauchsspuren der vergangenen 25 Jahre. Etwa so lange lag die letzte Sanierung der Kapelle zurück.

Wandmalerei

Die Ausmalung des Sakralraums wurde 1927/28 von Georg Philipp Wörlen ausgeführt. Dies tat er mit einer Aneinanderreihung von 14 riesigen Heiligenfiguren. Mit Kalkfarben dargestellt sind unter anderem Maria Magdalena mit dem Salbgefäß oder Georg mit Lanze, Fahne und Drachen. Alle Figuren haben einen statuenhaften Charakter und stehen meist in Bezug zu Themen, die die Menschen im Krankenhaus beschäftigen: Leiden, Heilung oder Sterben.

Galerie

Literatur

  • Michael Petzet: Denkmäler in Bayern. Band 2: Niederbayern. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München 1986, ISBN 3-486-52393-7
  • Elke Zanner: Kosmetik für Kunst in der Kapelle. In: Passauer Neue Presse vom 20. März 2014 (S. 22)