Kreisarchäologie Dingolfing-Landau
Die Kreisarchäologie Dingolfing-Landau ist eine 1985 gegründete Einrichtung des Landkreises Dingolfing-Landau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten archäologischen Arbeiten in Dingolfing fanden bereits in den 1950er Jahren im Rahmen des Baus eines Hochwasserdammes durch einige Ingenieure statt. Die damaligen Funde stammten vorwiegend aus der Zeit der Stichbaumkeramik und sind damit gut 8.500 Jahre alt. Die eigentliche Kreisarchäologie wurde dann 1985 unter Landrat Fritz Ettengruber gegründet und war damals die dritte kommunale Archäologiestelle in Bayern.
Die Grabungen der Kreisarchäologie begannen beim Bürgerheim und am ehemaligen Apothekergarten zu graben. Es folgten Arbeiten im Garten des Finanzamts Dingolfing, am Parkplatz des Kreisklinikums und in der Frontenhausener Straße. Auch in den Arealen Herzogsburg/Stinkerturm und Ärztezentrum/Wollertor wurden weitere Funde gemacht.
Durch die Arbeit der Kreisarchäologie konnte unter anderem nachgewiesen werden, dass seit mindestens 100.000 Jahren Menschen im Landkreis Dingolfing-Landau leben und sich seit etwa 7.600 Jahren hier dauerhaft niederließen. Aus der Zeit der Stadtgründung im 13. Jahrhundert wurden vor allem im Areal um den Stinkerturm Dachziegel, Keramik, Kacheln, Gläser und Tierknochen gefunden. Aus den Jahren 1400 bis 1700 wurden Teile der Stadtmauer, des Stadtgrabens und eine Mörtelgrube entdeckt.
Spektakuläre Funde
Im Jahr 1999 wurde im Zentrum von Dingolfing eine jungsteinzeitliche Siedlung aus der Zeit um 5100 v. Chr. ausgegraben. Sie ist der älteste Komplex, der je in einer niederbayerischen Innenstadt gefunden wurde.
Zu einem der außergewöhnlichsten Funde gehört auch das Skelett einer schwangeren Frau, das rund 6.150 Jahre alt und sehr gut erhalten ist.
Kontakt
Kreisarchäologie Dingolfing-Landau
Obere Stadt 1
84130 Dingolfing
Telefon: +49 8731/87 350
Literatur
- PNP: Viele Brunnen und eine Kaffeekanne. In: Landauer Neue Presse vom 13.02.2009 (S. 29)
- Thomas Maile: Sesshafte Bauern schon vor 7500 Jahren. In: Landauer Neue Presse vom 17.07.2009 (S. 17)