Kulturpreis des Landkreises Passau (Verleihung 2009)

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Die 18. Verleihung des Kulturpreises des Landkreises Passau fand am 4. Dezember 2009 bei einem Festakt statt.

Verleihung

Der Kulturpreis des Landkreises Passau wurde 1992 vom damaligen Landrat Hanns Dorfner initiiert und eingeführt. Er wurde in diesem Jahr bereits zum 18. Mal vergeben und war mit insgesamt 10.000 Euro im Haushalt eingeplant. Die Verleihung erfolgte am 4. Dezember bei einem Festakt durch Landrat Franz Meyer.

Preisträger

Egon Boshof

Prof. Dr. Egon Boshof hat sich in ganz besonderer Weise durch seine wissenschaftlichen Arbeiten zu Kultur, Geistes- und Kirchengeschichte des Landkreises Passau verdient gemacht. Dazu zählt unter anderem die Mitarbeit bei der Bayerische Landesausstellung 2004. Er hat das wissenschaftliche Konzept für das Museum Kloster Asbach erstellt und als Leiter des Instituts für Ostbairische Heimatforschung (1994 bis 2008) zahlreiche Forschungsarbeiten initiiert, die den Landkreis Passau betreffen. Als Herausgeber war und ist er bei folgenden historischen Fachpublikationen tätig: Archiv für Kulturgeschichte (bis 2002), Passauer Historische Forschungen und Passauer Jahrbuch. Außerdem wird mit dem Preis Boshofs wissenschaftliches Lebenswerk gewürdigt.

Frauenbund-Dekanate im Landkreis

Mit der Verleihung des Kulturpreises an die vier Dekanate des Frauenbundes im Landkreis Passau sollen all die kulturellen Leistungen der Frauen gewürdigt werden, die im Hintergrund und im Stillen ehrenamtlich in ihrer Freizeit wirken und so zum gesellschaftlichen und menschlichen Miteinander beitragen. Sie sind es, die in die Familien und in alle Schichten der Bevölkerung Tradition und Brauchtum, aber auch Fortschritt in friedvoller Weise hinein tragen.

Sie tun dies in Seminaren, Kursen und Schulungen. Sie vermitteln die christlichen Grundwerte und stärken die Frauen in ihrer Fach- und Sachkompetenz. In den Ortsverbänden des Landkreises sind durch ihr engagiertes Wirken wertvolle Figuren, Bilder, Altäre und sonstige Kunstgegenstände renoviert und wieder hergestellt worden. In vielen Sing-, Tanz- und Theatergruppen wird Brauchtum gepflegt, weitergegeben und gelebt. Besonders werden kunstgewerbliche Arbeiten in Techniken, die zu unserem alten Kulturgut gehören, wieder entdeckt und weitergegeben - von Klosterarbeiten über Schatten- und Lochstickerei bis hin zu Goldhauben. Da zur Kultur auch die Kochkultur gehört, haben viele Zweigvereine „Großmutters Kochrezepte“ wieder hervorgeholt und sie jungen Frauen vermittelt. Mit dem Erlös daraus wurde die Renovierung wertvoller Kunstgegenstände durchgeführt.

Die Tätigkeit ist aber nicht nur auf den Landkreis Passau beschränkt. Ein besonderes Wesensmerkmal sind die internationalen Kontakte zu Missionsschwestern und -patres, deren Schulen und Heimen. So konnten viele Bildungs- und Kulturprojekte inhaltlich und finanziell unterstützt werden.

Margit Orlogi-Wagner

Margit Orlogi-Wagner ist eine Künstlerin, die sich mit ihren Skulpturen und Malereien weit über die Region hinaus einen Namen gemacht hat. Ihre Plastiken, zumeist aus Marmor, sind schlicht und klar, die Themen sind in wesentliche Formen umgesetzt. Dass sie im Jahr 2005 neben einer Ausstellung im Granit-Zentrum Hauzenberg und im Museum Moderner Kunst in Passau auch zu einer Präsentation ihrer Werke im italienischen Ancona eingeladen wurde, ist ein weiterer Beleg für ihre internationale Anerkennung. Sie ist die einzige bekannte und aktive Steinbildhauerin des Landkreises. Ferner versteht es Margit Orlogi-Wagner, neben der Steinbildhauerei interessante, zum Teil großformatige Leinwandbilder zu schaffen, welche mit ihrer bildhauerischen Aussage in Einklang stehen.

Ulrichsbläser Büchlberg

Die Ulrichsbläser Büchlberg gehören zu den herausragenden Blasmusikorchestern des Landkreises Passau. Bei Konzertwertungsspielen, Wettbewerben und Musikfesten, wie etwa im Musikbund von Ober- und Niederbayern (MON) sind die Ulrichsbläser ständige Teilnehmer. Auszeichnungen sowohl im symphonischen Blasorchester in der Oberstufe, als auch im Jugendorchester in der Unterstufe belegen die hervorragende musikalische Qualität. Im Oberstufenwettbewerb 2008 erreichten die Ulrichsbläser auf Landesebene einen hervorragenden fünften Platz unter den Spitzenblasorchestern Bayerns und wurden damit beste Oberstufenkapelle Niederbayerns.

Die Ulrichsbläser unterhalten langjährige Partnerschaften mit dem Jugendblasorchester Herzogenaurach, dem Blasorchester Vechta (Niedersachsen) und der Musikkapelle Eger (Ungarn) und repräsentieren den Landkreis durch musikalische Reisen ins europäische Ausland.

Besonders hervorzuheben ist die innovative Gestaltung ihres Konzertprogramms und ihrer Konzertorte sowie ihr umfangreiches Repertoire.

Anna Veit

Anna Veit gilt als eine der größten Hoffnungen des deutschen Chansons. In einer Symbiose aus musikalischem und schauspielerischem Können interpretiert sie ihre Lieder. Anna Veit gewann 2007 den Bundesgesangswettbewerb in der Kategorie Chanson mit der Begründung: „Sie ist ein in allen Farben erstrahlender, aber zugleich fein geschliffener Diamant“. Man muss die Leistung von Anna Veit anerkennen, denn der Bundeswettbewerb Gesang in den Kategorien „Musical“ und „Chanson“ ist eine Leistungsschau der Deutschen Ausbildungsstätten für Musik und Theater. Der Preis Bundeswettbewerb Gesang gilt nicht nur deutschlandweit als der bedeutendste seiner Art, sondern auch einer der wichtigsten Nachwuchspreise für Chansonsänger zwischen 23 und 28 Jahren in Europa.

Die Sängerin absolvierte 2001 am Auersperg-Gymnasium Passau-Freudenhain ihr Abitur und schloss danach an der Musikhochschule München ein Schulmusik-Studium mit den Schwerpunkten Klavier und Kontrabass ab. Derzeit studiert sie am Konservatorium Wien musikalisches Unterhaltungstheater.

Literatur