FC Aldersbach

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Foto: privat.

Der FC Aldersbach wurde in Aldersbach im Jahr 1930 erstmals gegründet. Nach Kriegsende musste der Club am 9. September 1945 erneut gegründet werden.

Geschichte

Wo alles begann

Die Fußballer des FC Aldersbach bestritten am 1.7.1930 auf der Mayerhoferwiese in der Ortsmitte ihr erstes Fußballspiel gegen den Nachbarn TSV Aidenbach. Vor 500 Zuschauern gewannen die Hausherren das Derby mit 11:1. Mannschaftsaufstellungen sind nicht überliefert. Beim Mayerhoferwirt und beim Senninger Max (genannt auch „Schlifferlschuster“) im heutigen Wohnhaus der Familie Käser wurden an langen Abenden die Weichen für die Vereinsgründung am 3. Mai 1930 mit Gründungsvorstand Walter Kunath gestellt. Rechts die erste Fotoaufnahme einer FCA-Seniorenmannschaft (v.l.n.r. Eggersdorfer, ?, Sennberger, Almer, Hack, Mayerhofer Alois, Sennberger, Leberfinger, Eder, Kriegl und Baur Josef.

Ausweglose Situation

1931 saßen die Anhänger des neu gegründeten Vereins in der Kegelbahn beisammen und berieten über ihre ausweglos erscheinende Situation. Dort versprach ihnen der „Mayerhofer-Vater“ einen für sie unerschwinglichen Fußball. Hosen wurden gleich genäht, einheitliche Hemden beschafft und der Wirt stellte seine Wiese hinter der Kegelbahn zur Verfügung.

Das Goaßbock-Turnier

Bereits im Jahr 1932 wurde der erste Pokal nach einem Turniersieg im Vereinslokal stolz gefeiert. 1933 fand dann das berüchtigte „Goaßbockspiel“ statt. Laut persönlichen Aussagen des damaligen Spielers Helmut Höfler gab es aber damals eine arge Strafe durch den Verband für den FCA, da dieser am Pokalturnier um ein Tier (Geißbock) teilnahm.

1934/1935 wurde dann der Sportplatz auf der „Wirtswiese“ mit dem ehemaligen Hirschgarten getauscht. In diesen Jahren wurde zur Arbeitsbeschaffung als Notstandsmaßnahme im aufgelassenen Hirschpark des Freiherrn von Aretin der lange Jahre „gefürchtete“ Fußballplatz oberhalb der Asamkirche geschaffen. Gefürchtet deshalb, weil sich auf dem Sportplatz ein in Eisen gefasster Brunnen befand, 1939 kam wegen des Kriegsausbruchs der Spielbetrieb zum Erliegen.

Nach dem 2. Weltkrieg

Den Neubeginn betrieben die Herren Blösser, Kirschner, Häring und Rauscher. Durch viele in Aldersbach ansässig gewordene Flüchtlinge gab es gleich ein Spielerpotenzial und es wurden sofort sportliche Erfolge erzielt. Am 3. Oktober 1947 erteilte die amerikanische Militärregierung der FCA-Jugendabteilung die sportliche Genehmigung. 1948 verlangte die Militärregierung von Vilshofen ordentliche Neuwahlen mit Neugründung.

In der Saison 1947/1948 stellte sich der erste große sportliche Erfolg ein mit dem Gewinn der A-Klassenmeisterschaft, man scheiterte jedoch zunächst noch in den Aufstiegsspielen zur Kreisliga. Diesen ganz großen Erfolg konnte der FC Aldersbach dann allerdings schon ein Jahr später feiern. Laut Zeitungsbericht soll das Spiel zwischen dem FSV Straubing und dem FC Aldersbach vor 2000 Zuschauern stattgefunden haben.

Das Mannschaftstraining übernahm der „legendäre“ Professor Dr. Hopfner aus Vilshofen. Er vermittelte für damalige Zeiten schon sehr moderne Trainingsmethoden. Star der Mannschaft war Hansi Pirkl, der nach dieser erfolgreichen Saison zum FC Vilshofen wechselte. Laszlo Kovacs, früherer ungarischer Handball-Nationaltorwart, stand beim FC Aldersbach zwischen den Pfosten und hielt viele „Unhaltbare“.

Aufstiegsspiel mit Feuerwerk

Am 29. Juni 1949 wurde das Gründungsfest, verbunden mit dem traditionellen Parkfest, gefeiert. Vorher fand noch das letzte Aufstiegsspiel gegen Kelheim statt. Mit einem Brillantfeuerwerk wurde das Fest abgeschlossen. Für den FC Aldersbach war es eine Ehre und eine große sportliche Herausforderung, nun dem erlauchten Kreis des niederbayerischen Fußballsports anzugehören; wenn auch nur eine Spielzeit lang. Leider gingen viele Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren und es musste wieder der Abstieg hingenommen werden.

Der Eisenring im Strafraum

1951/1952 folgte erneut der Aufstieg in die A-Klasse. Es wurden die inzwischen leer stehenden Flüchtlingsbaracken abgebrochen, Gräben verrohrt, das Spielfeld eingezäunt. Grundbesitzer Freiherr von Aretin untersagte jedoch dem Verein, den im oberen Spielfeld gelegenen Wasserbrunnen zu entfernen, obwohl befürchtet wurde, dass aufgrund des Eisenringes Verletzungen die Folge sein könnten. Viele Gastmannschaften machten dieses Hindernis für verlorene Spiele mitverantwortlich.

Fortschritte

1956 wurde das 25. Vereinsjubiläum stimmungsvoll gefeiert. Ein großartiges Pokalturnier gewann der TSV Aidenbach. 1958 fand ein internationales Freundschaftsspiel des FCA gegen SV Bad Goisern/Österreich statt. 1959/1960 gründeten August Feldl aus St. Peter und Otto Ehmann aus Aidenbach eine Tischtennis- und Leichtathletikabteilung. 1964: Die Jugendfußballer erreichten unter „Boss“ Karl Wermuth und Trainer Willi Lausberger das Endspiel um die niederbayerische Meisterschaft, verloren dieses jedoch mit 1:2 gegen den SSV Eggenfelden. 1965 erneuter A-Klassenaufstieg. Im letzten Verbandsspiel besiegten die Aldersbacher den Tabellenzweiten TSV Rotthalmünster vor 1100 Zuschauern mit 5:2. 1968 fand auf dem Vilshofener Sportplatz das „Huber-Pokalspiel“ Niederbayern gegen Oberbayern vor rund 1.300 Zuschauern statt. Wie es der Zufall wollte, wurde der Spieler des FC Aldersbach, Josef Weber, in die niederbayerische Auswahl und der vormals beim FC Aldersbach spielende Josef Birkl (SF Pasing 03) in der Oberbayernauswahl nominiert. 1974: Einweihung des „Waldstadions“ mit überdachter Tribüne. Den kirchlichen Segen erteilte Pfarrer Willibald Hauer.

Anekdoten

Die Auswärtsspiele wurden meist mit dem Fuhrunternehmer Sepp Huber aus Schwanham unternommen (die Spieler saßen hinten auf dem Lastwagen). Bei einer Fahrt zum FC Vilshofen kippte einmal der Lkw und die Spieler fielen alle in den Graben bei Algerting.

1950 stand der verschuldete Verein kurz vor der Auflösung. In einer denkwürdigen Sitzung wurde der FCA am Leben erhalten. Männer wie die unvergessenen Kagerer Alois, Knödl Franz, Mayerhofer Peter, Kaspar Hans und Kiermeier Josef wagten das schier Unmögliche und führten trotz großer Verbands- und Versicherungsschulden den Verein weiter. Zehn-Mark-weise wurden die Schulden abgestottert.

1951 fand unter dem Vorsitz von Vorstand Blösser wieder eine bemerkenswerte Sitzung im Café Fischer statt. Eine Fusion mit dem TSV Aidenbach stand zur Diskussion. Die Aidenbacher Maier und Pöppl überbrachten den Fusionsantrag, der jedoch mit 14 gegen eine Stimme abgelehnt wurde.

Literatur

Weblinks